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Mittwoch, 8. Juli 2020

Freiburg 2020: Freiburgs Geschichte Kompakt

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Dieses Jahr feiert Freiburg eigentlich seinen 900. Geburtstag. Das ganze Jahr über sollte es diverse Veranstaltungen geben, die dieses Ereignis gebührend feiern.
Dank Corona mussten viele dieser Veranstaltungen leider abgesagt werden. Da der große Festakt im Juni nicht stattfinden konnte, gab es für ein paar Wochen die Geschichte der Stadt kompakt als Timeline an einem Bauzaun am Freiburger Stadttheater.
Eine tolle Idee, wie ich finde. Daher ließen wir es uns nicht nehmen, uns diese "Geschichtsstunde" anzusehen:-)
1091: Bertold von Zähringen erbaut auf dem Schlossberg das "Castrum de Friburch"

1120: Stadtgründung durch Konrad von Zähringen und Verleihung der Marktrechte

1146: Erste Erwähnung der Pfarrkirche an der Stelle des späteren Münsters
ca. 1210: Baubeginn des Freiburger Münsters durch Herzog Bertold V.

1246: Erste Erwähnung der Freiburger Bächle

1346: Die Pest in Freiburg. Progrom und Vertreibung der Juden (damals schon, lange vor den Nazis!)

1368: Die Stadt kauft sich von der Herrschaft der Grafen von Freiburg frei und begibt sich unter den Schutz des Hauses Habsburg.
1386: Das rote Georgskreuz auf weißem Grund ist erstmals in der Schlacht von Sempach als Banner Freiburgs belegt. St. Georg ist der Schutzpatron der Stadt.

1457: Erzherzog Albrecht VI. von Österreich stifet die Freiburger Universität

1497/98: Reichstag König Maximilians I. in Freiburg

1520: Ratsschreiber Ulrich Zasius verfasst ein neues Freiburger Stadtrecht
1564: Der Pest fallen ca. 2.000 Menschen zum Opfer

1599/1603: Höhepunkt der Hexenprozesse in Freiburg

1644: Blutige Schlacht am Lorettoberg zwischen der "Reichsarmada" und zwei französischen Heeren. Freiburg - seit 1638 französisch besetzt - bleibt österreichisch.

1651: Freiburg wird Sitz der vorderösterreichischen Regierung, die aus dem an Frankreich gefallenen Elsass nach Freiburg verlegt wird.

1677: Eroberung Freiburgs durch Ludwig XIV. Bau einer Festungsanlage nach Plänen des Marquis de Vauban.
1697: Im Frieden von Rijswijk kommt Freiburg wieder zu Österreich

1713: Freiburg wird im spanischen Erbfolgekrieg belagert und eingenommen

1744: Belagerung und Einnahme der Festung durch die Franzsoen im österreichischen Erbfolgekrieg. In der Folge Zerstörung aller Festungsanlagen

1770: Die künftige französische Königin und Kaisertochter Marie Antoinette besucht Freiburg auf ihrer Brautfahrt
1819: Freiburg wird Sitz des Erzbischofs und das Münster wird zum Dom.

1845: Die badische Staatseisenbahn von Mannheim nach Basel erreicht Freiburg

1848/49: Während der Badischen Revolution wird Freiburg Schauplatz blutiger Straßenkämpfe

1887: Eröffnung der Höllentalbahn Freiburg-Neustadt

1888: Unter Oberbürgermeister Otto Winterer entwickelt Freiburg sich zu einer modernen Großstadt
1900: An der Albert Ludwigs Universität sind erstmals im Reich Frauen zum Studium zugelassen

1901: Freiburg bekommt eine elektrische Stromversorgung und eine Straßenbahn

1914/18: Erster Weltkrieg. Feindliche Luftschiffe und Flugzeuge werfen mehrfach Bomben auf die Stadt

1918: Auf dem Karlsplatz wird die Revolution ausgerufen und der Großherzog verzichtet auf den Thron. Baden ist fortan eine Republik

1923: Eröffnung des Augustinermuseums
1930: Eröffnung der Schauinslandbahn als erste Personenseilbahn der Welt nach dem Umlaufprinzip

1938: In der Reichsprogromnacht wird die Synagoge, die sich auf dem heutigen Platz der Alten Synagoge befand, in Brand gesteckt

1940: Deportation badischer und pfälzer Juden in das Lager Gurs am Fuße der Pyrenäen

1944: Schwerer Luftangriff während des 2. Weltkriegs. Der Großteil der Altstadt liegt in Trümmern. Rund 3.000 Menschen finden den Tod.

1945: Mit dem Einmarsch der Franzosen endet im April der 2. Weltkrieg für Freiburg
1946: Freiburg wird badische Hauptstadt, Leo Wohleb badischer Staatspräsident und das Colombischlössle der Amtssitz.

1952: Freiburg und das Bundesland Baden werden durch Volksabstimmung Teil des Landes Baden-Württemberg

1969: Fertigstellung der Ringstraße um die Altstadt. Die Innenstadt wird zur Fußgängerzone.

1974: Bei der Gemeindereform werden mehrere Gemeinden am Tuniberg und im Osten der Stadt zu Stadtteilen
1986: Landesgartenschau in Freiburg

1992: Abzug der französischen Truppen. Aus der ehemaligen Kaserne bei Merzhausen entsteht der Stadtteil Vauban

1999: Fertigstellung des neuen Hauptbahnhofs

2002: Dieter Salomon wird zum ersten grünen Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt gewählt
2011: Papst Benedikt besucht Freiburg

2017: Das Rathaus im Stühlinger wird als weltweit erstes öffentliches Netto-Plusenergiegebäude eröffnet

2018: Martin Horn wird zum jüngsten Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt gewählt

2020: Freiburg feiert sein 900-jähriges Stadtjubiläum, die Schauinslandbahn wird 90 Jahre alt

Und in den nächsten Jahren geht es für die Stadt noch weiter! Es soll ein NS-Dokumentationszentrum eröffnet werden - ein Meilenstein der Erinnerungskultur. Das ZMF (Zelt-Musik-Festival) feiert 2022 seinen 40. Geburtstag. Die neue Kinder- und Jugendklinik soll in ein paar Jahren eröffnet werden. Der Hauptbahnhof soll endlich barrierefrei werden und der Stadtteil Dietenbach soll entstehen. Und bis 2030 will die Freiburger Stadtverwaltung zu 100 % klimaneutral werden.

Lassen wir uns also überraschen, wie es in unserer Stadt in Zukunft weitergehen wird :-)

Sonntag, 28. Juni 2020

Freiburg 2020: 200 Jahre forschen in der Stadt

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Dieses Jahr feiert Freiburg eigentlich seinen 900. Geburtstag. Das ganze Jahr über sollte es diverse Veranstaltungen geben, die dieses Ereignis gebührend feiern.
Dank Corona mussten viele dieser Veranstaltungen leider abgesagt werden. Diesen Monat sollte eigentlich an einem Wochenende der große Festakt stattfinden. Abgesagt. Dafür sind seit ein paar Wochen die Museen wieder geöffnet.
Unter den geltenden Hygienebedingungen und mit Maske haben wir uns also immerhin eine Sonderausstellung zum Stadtjubiläum ansehen können. Dazu waren wir bereits am 24. Mai im Freiburger Museum für Stadtgeschichte und haben uns die Ausstellung "200 Jahre forschen in der Stadt" angeschaut.
Bereits seit dem 18. Jahrhundert werden bei Freiburger Baustellen archäologische Strukturen dokumentiert. Der erste, und damit "Vater der Freiburger Geschichtsschreibung" war Heinrich Schreiber.
Dank Männern wie ihm, zählt Freiburg zu einer der archäologisch am besten untersuchten Städten in Baden-Württemberg, denn in den letzten 200 Jahren wurden hier über 400 Grabungen durchgeführt.

Die ersten archäologischen Funde, die der gute Herr Schreiber auf Freiburger Stadtgebiet machte, sind vom Schlossberg und von den Römern.




In einem riesigen Modell wurde die mittelalterliche Baustelle des Freiburger Münsters dargestellt. Und die Entwicklung von der kleinen Dorfkirche zum Dom.

Wir haben auch erfahren, wie es damals in Frauenklöstern zuging. Fast wie im Knast. Das wäre ja nichts für mich. Denn die Nonnen durften nur am Sprechgitter und unter Aufsicht Kontakt zur Außenwelt haben.
Etwas neidisch war ich auf den damals 5-jährigen Luis, der 2018 beim spielen auf dem Schlossberg einen französischen Degen aus dem Jahre 1700 fand. Wir sind auch regelmäßig auf dem Schlossberg, aber sowas tolles haben wir da oben noch nie gefunden.


Bereits bei der Sonderausstellung im Augustinermuseum haben wir erfahren, wie weit die Archäologen gekommen sind, nachdem die Latrine des Augustinerklosters ausgegraben wurde. Unglaublich, was die Mönche alles ins "Klo" geworfen haben :-D



Auch das Gebäude, in dem das Museum untergebracht ist, ist ein historisches Kleinod unserer Stadt. Hier lebte nämlich Christian Wentzinger, ein bedeutender Künstler und Stifter der Stadt.

Die Corona-Regeln führten zu einem vorgegebenen Rundweg durchs Museum. Etwas ungewohnt, aber OK.

Im irgendwie coolen Keller des Hauses ging es dann um das mittelalterliche Freiburg, wie es dann von Vauban zur Festungsstadt ausgebaut wurde und wie es heute aussieht.


Und dort im Keller wird aktuell auch eine kleine Ausgrabung gemacht. Unter der Woche hätten wir den Archäologen wohl bei der Arbeit zusehen können. Am Sonntag aber ruhten die Arbeiten.



Auch diese Ausstellung war gut gemacht und sehr informativ. Die 90 Minuten im Museum mit Maske waren ungewohnt und anstrengend. Aber es hat sich gelohnt :-)

Im Anschluss ans Museum - weil wir ja eh gerade am Münsterplatz waren - haben wir noch das Freiburger Münster besucht. Da waren wir ewig nicht mehr drin. Das tolle Hauptportal ist wegen Corona auch gerade geschlossen. Eintritt auch hier nur mit Maske.






Es war ein toller Tag und wir freuen uns auf noch ein paar weitere Aktionen zum Stadtjubiläum in diesem Jahr. Auch wenn alles etwas anders ist als erwartet.