Sonntag, 10. September 2023

Sauerland-Urlaub 2023 - Tag 7 & 8 (Familien-Tage)

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Heute waren wir schon 7 Tage im Sauerland. Und für diesen Sonntag war ein Familien-Tag geplant.
Schatz und ich haben uns einen gemütlichen Vormittag gemacht, während dieses Mal Papa für alle das Mittagessen zubereitet hat. Er kredenzte seine in der Familie heißbegehrten Saunudeln alla Karl Dall.
Pünktlich zum Essen kamen noch Mama und mein Bruder samt Familie. Während C ja am Tag zuvor mit uns unterwegs war, und wir alle mega viel Spaß zusammen hatten, war sie nun ziemlich bockig und bereits am heulen, als die vier zur Tür rein kamen.
Grund? Naja, die Mama hatte es gewagt, die Frisur der Tochter - die wohl wirklich furchtbar aussah - zu kritisieren. C kann mit Kritik absolut nicht umgehen. Später beruhigte sie sich aber wieder. Zum Dessert gab es dann noch ein Eis und wir waren alle pappsatt.
Am Nachmittag liefen wir mit Mama und Lucy noch eine Runde. Eigentlich wollten K und C zum Reittournier. Aber weil C den ganzen Morgen so ein Theater gemacht hatte, wurde das kurzerhand abgesagt. Sie sollte nicht für schlechtes Benehmen belohnt werden. Unterwegs sind wir tatsächlich etwas nass geworden und haben die Runde etwas abgekürzt.
Den Abend ließen wir gemütlich ausklingen und der Sonntag war auch schon wieder rum.
 

 
Montag war Tag 8 im Sauerland...noch zwei Tage und es ginge wieder 'gen Süden. In die Hitze, vor der schon seit Freitag immer wieder gewarnt wurde. Meine Lust auf die Heimreise wurde mit jedem Blick in die Wettervorhersage für Freiburg geringer. Im Sauerland war es am Montag zwar unangenehm schwül, aber immerhin nicht über 30 Grad warm dabei. 

Weil für den Montag super viel Regen gemeldet war, haben wir auf einen Ausflug verzichtet.
 
Schatz und ich haben am Vormittag versucht, meine Oma W im Pflegeheim zu besuchen. Da wir aber ausgeschlafen haben, waren wir erst gegen 11 Uhr dort - und man servierte gerade allen das Mittagessen. Da wollten wir keinesfalls stören.
Also haben wir stattdessen getankt und ein paar Kleinigkeiten eingekauft. Als wir wieder Zuhause waren, war Papa mit dem Mittagessen schon fast fertig.
Nachmittags kam meine Mutter noch vorbei und wir haben zusammen Kaffee getrunken. Danach sind wir zu einer Hunderunde aufgebrochen. Naja, zumindest im 2. Versuch hat die dann auch geklappt.
Denn beim ersten Versuch waren wir gerade mal 5 Schritte aus der Tür raus, als uns ein heftiger Gewitterschauer traf. Lucy hasst Wasser von oben wie sonst nichts und nahm alle vier Pfoten in die Hand, um wieder in die Wohnung zu flüchten. Wir kamen kaum hinterher :-D

Als der Regen nach kaum 10 Minuten wieder aufgehört hatte, versuchten wir es erneut und bekamen immerhin noch ne halbe Stunde Bewegung, bevor es wieder anfing zu regnen.
 
Als Mama ging, gingen Schatz und ich auch nochmal los. Wir wollten es nochmal im Pflegeheim probieren. Dieses Mal trafen wir Oma im Aufenthaltsraum an. Wir nahmen sie mit raus in den kleinen Park am Pflegeheim. Mich hat sie sofort erkannt und sich gefreut, dass ich da war. Bei Schatz musste sie erst nachfragen, wer das wohl ist. Das sie inzwischen Uroma ist, hatte sie auch schon wieder vergessen.
 
An sich war sie gut drauf. Aber von der lebhaften alten Dame mit der großen Fresse, die ich mein Leben lang kannte, ist kaum noch was übrig. Die Demenz fordert mehr und mehr ihren Tribut. Oma ist nur noch Haut und Knochen, isst höchstens mal noch etwas Joghurt oder Suppe. Und sich mit ihr zu unterhalten ist schwer.
 
Ihr Kurzzeitgedächtnis ist quasi nicht mehr existent. Was man ihr erzählt, hat sie nach kurzen Augenblicken wieder vergessen. Was dazu führt, dass man ihr alles quasi im 5 Minuten Takt - wie in einer Endlosschleife - immer und immer wieder von vorne erzählen muss. Das strengt sehr an.

An Sachen von früher kann sie sich hingegen meist recht gut erinnern. Aber zu viel von früher darf man auch nicht erzählen. Denn dann wird sie traurig und depressiv. Als wüsste sie tief innen drin, dass mit ihr was nicht stimmt. Wenn sie dann sagt, dass sie jetzt gerne sterben würde, ist das emotional sehr belastend.
 
Sie ist inzwischen 92 Jahre alt und hatte ein gutes Leben. Ich will nicht, dass sie stirbt, weil sie meine Oma ist und ich sie lieb habe. Aber sie so zu sehen, als Schatten ihrer selbst, ist auch kaum zu ertragen und ich hoffe, dass sie friedlich gehen darf. 

Etwa 25 Minuten waren wir bei ihr, bis sie keine Lust mehr hatte. Wir haben sie wieder zum "Bingo" gefahren, uns verabschiedet und sind gegangen. Ob ich Oma nochmal sehen werde, weiß ich nicht. Denn wir sind das nächste Mal (geplant) erst wieder zur Taufe in der Heimat. Die ist für Anfang November angedacht. Bis dahin dauert es noch eine Weile.

Am Abend haben wir uns noch einen Louis de Funés Film mit Papa angeschaut und auch dieser Tag war gelaufen.

1 Kommentar:

  1. Dein Bruder und seine Frau erziehen das Kind. Das ist aber nicht mehr zeitgemäß....*gg. Ironie aus. Ich find's gut wenn Eltern den Kindern den Weg zeigen :))

    Vor Demenz habe ich auch großen Respekt. Das verändert alles . Hoffentlich hast du deine Oma noch ganz lange.

    LG Heidi

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