Samstag, 28. März 2020

Wunschgewicht: KW 13 - 2020

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Samstag bekam, nach Freiburg, auch ganz Baden-Württemberg die Ausgangssperre "light". Eigentlich hatten wir nicht vor, die Wohnung zu verlassen, aber irgendwie war uns entgangen, dass das Brot zur Neige ging, daher bin ich nach dem Frühstück doch noch zum Bäcker spaziert. Viel los war nicht, weshalb das Abstand halten problemlos klappte.
Uns wird definitiv nicht langweilig zuhause :-)
Den restlichen Tag haben wir dann drinnen verbracht. Das Wetter war eh recht mies. Von daher kein Problem. Ich hab mich um liegengebliebenen Haushalt gekümmert, Blogs gelesen, am Seelenwärmer gehäkelt und fern gesehen.
Mittags gab es Thunfisch-Tomaten-Salat mit Fladenbrot. Zum Frühstück hatten wir belegte Brote und zum Abendessen gab es Brötchen mit Räucherlachs.

Sonntag war das Wetter herrlich. Wir hätten zwar noch raus gedurft (zu zweit, mit Abstand zu anderen), aber wir sind auch am Sonntag brav in unseren eigenen vier Wänden geblieben.

Es ist interessant, was man so alles an liegengebliebenen Aufgaben findet, wenn man sich nicht überlegt, was man bei schönem Wetter draußen alles machen könnte ;-) Osterdeko hab ich auch noch gemacht und dann während ich ein paar Filme gesehen habe, weiter am Seelenwärmer gehäkelt.


Zwischendurch hab ich ein paar Minuten Sonne auf dem Balkon getankt. Ich habe die Erdbeeren gedüngt und die Erde gelockert. Ihr werdet es nicht glauben, aber eine meiner Erdbeerpflanzen hat bereits die ersten zarten Blüten entwickelt! Die Pineberries haben zum größten Teil den Winter überlebt und treiben neue Blätter aus. Ich hoffe, dass sie dieses Jahr auch mal blühen und Früchte entwickeln. Letztes Jahr hat es ja leider nicht geklappt.



Der Balkongarten wird wohl dieses Jahr etwas verwaist sein. Ich habe keine Hochbeeterde mehr, um frisches Gemüse einzusäen und weiß nicht, ob ich noch welche besorgen kann bzw. will. Man soll ja nur noch das Nötigste draußen machen und einkaufen. Blumenerde ist nun wirklich nicht überlebensnotwendig.
Zum Frühstück und Abendessen gab es belegte Brote und Mittags habe ich uns die WW Krautfleckerl gekocht (Nudeln mit Sauerkraut und mageren Schinkenwürfeln).

Mein Bruder hat an dem Wochenende eine Party geschmissen. Mit seinen Freunden. Allerdings ONLINE! Eine "Social Distance Party". Er hat Musik über einen Youtube Lifestream eingespielt und jeder seiner Freunde hatte ein Bier zuhause. Unterhalten wurde sich dann über den WhatsApp Chat. Interessant, wie kreativ manche Menschen jetzt werden :-) Ich hätte gar keine Ahnung, wie sowas geht.

Montag war ich dann wieder im Office Office, da Home Office ja für mich nicht funktioniert. Außerdem haben wir seit Montag ja deutschlandweit unsere Ausgangssperre "light".
Noch darf mein Arbeitgeber arbeiten. Aber wir machen wirklich auch nur noch das Nötigste. Die Kollegen sind angehalten, bei den Kunden und unter sich auf Abstand und Hygiene zu achten. Im Büro sind wir auch auf Abstand, waschen uns regelmäßig die Hände und gehen zwei- bis dreimal am Tag mit einem Desinfektionstuch über Tastatur, Maus und Telefon. Da die Türen aktuell ja immer aufstehen, sind Türklinken im Moment keine sooo große Gefahrenquelle im Büro.

Verständlich und gleichzeitig saublöd war, dass die Verkehrsbetriebe den Takt der Straßenbahnen eingestampft haben. Verständlich, weil ja nur noch wenige Menschen unterwegs sind. Saublöd, weil die, die noch unterwegs sind jetzt auf weniger Fahrzeuge aufgeteilt sind und somit die Bahnen wieder voller sind als letzte Woche noch. Das erschwert es - gerade am Morgen - den nötigen Abstand zu anderen einzuhalten, besonders wenn ein paar ganz Schlaue wie üblich im Türbereich stehen und man sich beim ein- und aussteigen an denen regelrecht vorbei drücken muss.

Im Büro waren es tatsächlich vornehmlich die älteren Kunden, die anriefen und uns für Reparaturen bestellten. Der junge Kollege blieb auf Chefes Anordnug weiter zuhause. Es scheint zwar wirklich "nur" eine Erkältung zu sein, aber wir gehen auf Nummer sicher.

Durch den Kopf ging mir der nächste große Wocheneinkauf, der ja am Samstag stattfinden soll und muss. Ich habe mir vorgenommen, in den betroffenen Märkten am Mittwoch vorbei zu gehen und zu fragen, wie es dann aussieht. Da wir ja nicht nur für uns sondern auch für SchwieMu einkaufen, könnte es zu großen Problemen kommen - regulierte Abgabemengen! Da hatte ich ja letzte Woche beim Toilettenpapier schon eine wilde Diskussion. Fragen kostet nichts und je nach Antwort, muss ich den großen Wocheneinkauf auf mehrere Tage aufteilen. Das wäre natürlich gut im Voraus zu wissen wegen der Zeitplanung. Da dauert das ganze ja auch immer länger, bis man alles zusammen hat. Und eigentich habe ich keine Lust, schon wieder jeden Tag nach der Arbeit noch in zig Läden zu hetzen. Das ist nicht der Sinn vom Kontaktverbot!

Weil das Wetter schön war, bin ich nach der Arbeit nach Hause gelaufen. So habe ich die wieder volleren Bahnen zumindest einmal am Tag verhindert und konnte noch etwas Sonne und Bewegung einheimsen :-) Im Waldstück wurde von der Polizei das Kontaktverbot kontrolliert. Da ist sonst nie Polizei unterwegs und am Montag in den 30 Minuten, die ich durch den Wald brauche, habe ich sie gleich zweimal geshen.

Unterwegs hatte ich mir noch überlegt, mich bei Frelo zu registrieren, um vielleicht auch mal mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Immerhin haben wir eine Station bei mir die Straße runter und nahe der Arbeit ist auch eine. Aber dann habe ich auf dem Heimweg einen Unfall gesehen, wo eine Radfahrerin von einem Auto erwischt wurde. Kein schöner Anblick. Ich habe mich nun doch nicht beim Freiburger Fahrradverleih registriert. Seit ich hier in der Stadt wohne, habe ich mir das Radfahren tatsächlich mehr und mehr abgewöhnt :-(
Zum Abendessen gab es die Hack-Feta-Pfanne von WW. Schnell gemacht und wirklich lecker.

Dienstag hatte es mich dann erwischt. Die Nacht war kurz, weil ich ca. 3 Stunden wach gelegen habe. Grund? Totale Verstopfung in der Nase, Kratzen im Hals und dieses typische "Erkältungs-Gefühl", was ich bei Schnupfen immer hinter der Nase spüre. Schon wieder?! Bitte nicht! Vor 3 Wochen bin ich mit dem leichten Schnupfen ja noch arbeiten gegangen. Und eigentlich wollte ich das am Dienstag wieder. Aber dann...

Jetzt ist ja eher nichts mehr normal. Mein Kollege gehört wegen seinem "eingebauten" Defibrilator zur Risikogruppe. Also bin ich morgens wie gewohnt aufgestanden und habe versucht, Chefe zu erreichen. Ich wollte mit ihm sprechen, was nun am besten zu tun wäre. Immerhin hat er vor gut 4 Wochen noch groß rumgetönt, wenn mal was sein sollte, soll ich es bei ihm so lange klingeln lassen, bis er wach wird. Tja, nützt nur alles nichts, wenn er sein blödes Handy ausschaltet. Was nun?

Ich habe es dann bei dem Kollegen versucht. Dem, der zur Risikogruppe gehört und quasi nebenan wohnt. Nichts.

Also, was tun? Richtig schlecht ging es mir ja nicht, ich war nur unendlich müde. Also bin ich erstmal los Richtung Büro. Es ist schon ätzend, wenn man in einem kleinen Betrieb immer "die Verlässliche" ist :-/ Ich hatte es mit doch etwas ungutem Gefühl bis zur Stadtmitte geschafft, als sich der Kollege meldete und anbot, rüber zu gehen und Chefe zu wecken, so dass ich dann wieder heim fahren konnte.

Also nahm ich direkt die nächste Bahn wieder Retour. Als ich wieder zuhause war, dauerte es nur noch 15 Minuten bis zur Öffnung der Arztpraxis. Ich hatte sogar recht schnell die Arzthelferin am Telefon. Ich musste ein paar Fragen beantworten und dann wurde mir gesagt, dass ich sehr wahrscheinlich vorsorglich krank geschrieben würde. Aber ich solle mich nach 9 Uhr nochmal melden, wenn der Doc da wäre.

Um 9 Uhr dort durch zu kommen war dann schon etwas schwerer. Aber irgendwann hatte ich den Doc am Hörer. Er stellte mir auch nochmal Fragen: Fieber? Was genau ist verstopft, wie sieht der Schnodder aus (Farbe und Konsistenz), der aus der Nase kommt etc. Hatte ich Kontakt zu einem Corona-Infizierten? Nein! Zumindest nicht wissentlich. Aber man weiß ja nie, wer einem in Bahn und Bus oder im Supermarkt so auf die Pelle rückt. Am Ende klangen alle Wehwehchen nach einer stinknormalen Erkältung, wie ich sie vor 3 Wochen schonmal hatte. Ich solle mir keine Sorgen machen. Trotzdem wurde ich telefonisch für die ganze Woche krankgeschrieben - vorsorglich. Falls sich die Symptome ändern, ich Fieber oder Atemprobleme bekomme oder irgendwas sonst ist, was doch nicht zu einer normalen Erkältung gehört, sollte ich SOFORT nochmal anrufen - entweder bei ihm, oder in der Notaufnahme, falls er nicht da wäre. Die Krankmeldung wollten sie mir am Abend in den Briefkasten werfen. Den Service bekomme ich nur, weil mein Hausarzt auf der anderen Straßenseite ist ;-) Ansonsten hätten sie sie mit der Post geschickt.

Ich hab gleich im Büro angerufen und Chefe die "freudige" Botschaft überbracht. Eigentlich war ich ganz froh, dass dort so wenig los ist im Moment. Als ich am Montag ging, war keine Arbeit mehr zur Erledigung übrig geblieben, außer 2-3 Telefonate zu führen. Ich blieb also mit gutem Gewissen daheim und hoffte, dass meine Erkältung eine Erkältung bliebe.

Übrigens bekam ich auch nicht den Status "häusliche Quarantäne". Ich dürfte also draußen spazieren gehen, wenn ich dabei das bestehende Kontaktverbot berücksichtige. Da es aber am Dienstag zwar sehr sonnig, aber auch arschkalt war, habe ich davon dann eher keinen Gebrauch gemacht und bin brav daheim geblieben.

Ich habe den verpassten Schlaf der Nacht nachgeholt und dann hoch motiviert meine Steuererklärung gemacht. Danach habe ich ein richtig langes und tolles Telefonat mit der lieben Heidi geführt, bevor ich mich mal einem meiner noch offenen Häkelprojekte gewidmet habe. So konnte ich mich schonen und doch etwas Produktives tun.

Das eine Häkelprojekt lag jetzt Monate lang auf Halde. Die vielen Farbwechsel, das Faden-Chaos, die dunkle Jahreszeit und das viele zählen (da braucht man echt Konzentration!) - ich war es echt eine Weile leid. Entspannt - mit Rotznase - allein daheim, kam mir dann eine grandiose Idee, die mir vielleicht bei dem Faden-Chaos helfen könnte. Zwei Stunden später war die Idee umgesetzt und es klappte echt gut :-)
Da ich ja noch mein vorbereitetes Pausenbrot hatte, gab es das zum Mittagessen und abends habe ich uns Kartoffeln mit Sahnehering zubereitet.

Mittwoch war ich recht früh wach. Die innere Uhr. Manchmal ist sie echt nervig. In der Nacht war meine Erkältung quasi eine Etage tiefer gerutscht. Nun war die Nase relativ frei, wofür ich echt dankbar war, aber jetzt hatte ich leichte Halsschmerzen. Vor allem beim Schlucken. Oh nee! Gerade Halssachen können bei mir echt was langwieriges werden. Also, gleich mal einen Salbeitee zum Frühstück. Ich hasse Salbei. Aber er hilft. Also runter damit.
Mittags hab ich uns mit Couscous gefüllte Auberginen zubereitet. Sehr lecker. Und Veggie :-)
Ein Paket von Mama erreichte uns noch. Im Heimatkaff ist jetzt das Problem, dass die Postfiliale in einem Gartenmarkt drin ist. Die Post soll ja offen bleiben, aber keiner weiß, wie lange der Gartenmarkt offen haben darf oder ob dort auch Schließung droht. Also hat Mama unser Osterpaket frühzeitig losgeschickt. Drin war dankenswerterweise dieses Mal kein Unnötiger Süßkram, sondern 3 Teile Osterdeko.



Nachdem Schatz zur Arbeit entschwunden war, habe ich an meinem Häkelprojekt weiter gemacht. Und ich muss sagen, dank der tollen Idee komme ich dort jetzt viel schneller voran als vorher. Es macht jetzt richtig Spaß, daran zu arbeiten und vor allem auch, endlich mal Fortschritte zu sehen. Und das Faden-Chaos ist zu 90% Geschichte. Wieso bin ich da nicht von Anfang an drauf gekommen? Ich hab gehäkelt, bis das Licht zu schlecht wurde. Dunkelblau und Dämmerlicht vertragen sich gar nicht gut.

Danach habe ich meine Mutter angerufen. Die erwische ich ja fast nie, wenn ich arbeite. Sie ist dauernd mit dem Hund weg, wenn ich Zeit habe. Es war ein nettes Telefonat und sie hat sich gefreut, dass ich mich mal wieder gemeldet habe :-)

Zum Abendessen gab es dann belegte Brote. Und ich muss gestehen: Dauernd Zuhause zu sein ist nicht gut für mein Punktekonte. Durch das Häkeln bin ich zwar super vom Essen abgelenkt - leider auch vom trinken! - aber trotzdem ist es etwas mehr als an den Tagen, wo ich arbeite.

Chefe meldete sich zwischendurch per WhatsApp um ein paar Kleinigkeiten bzgl. PC-Programm zu fragen und wechselte mal wieder zum Du. Gut, dass ich damit kein Problem habe. Aber ich bleibe trotzdem lieber beim Sie. Er ist nämlich manchmal etwas cholerisch und da bietet das Sie doch noch eine gewisse Distanz ;-) Wäre er nicht mein Chef sondern nur ein Kollege, wären wir wohl schon lange beim Du. Immerhin sind wir gleich alt.

Donnerstag hatte ich immer noch etwas Halsweh und eine belegte Stimme. Die Nase war wund vom vielen Putzen, blieb aber zum Glück weiterhin frei. So gab es zum Frühstück - und danach noch ein paar Mal - wieder Salbeitee. Inzwischen hatte ich den Tipp bekommen, Honig rein zu tun. Danke AF! So war der Geschmack wirklich erträglich :-)
Ich hab voller Begeisterung schon nach dem Frühstück an meinem Projekt weiter gehäkelt. Dann wunderte ich mich, wieso mein Muster nicht mehr hinkommt. Zehn Minuten Fehlersuche und dann...MIST!!! Da hatte ich mich wohl einmal verzählt. Zehn (!) Reihen, habe ich unter Fluchen und mit Tränen in den Augen wieder aufgeribbelt, den Fehler behoben und dann wieder hoch gehäkelt. Bis auf eine Reihe, war ich dann wieder auf Stand, bevor mich die Lust verließ.

Zum Mittagessen gab es Lachsfilet mit viel Gemüse und Kartoffelpüree.
Nachdem Schatz dann zur Arbeit gefahren war, hatte ich keinen Nerv mehr, weiter zu häkeln, daher hab ich mich mit einem Buch auf die Couch verzogen.

Abends gab es wieder belegte Brote.


Freitag fühlte ich mich schon wieder so gut, dass ich früh morgens aufgestanden bin, um bereits unseren Wocheneinkauf zu erledigen. Ich war um 7 Uhr bereits beim Lidl - mit flauem Gefühl in der Magengegend. Würde ich alles mitnehmen dürfen? Ich hatte ja nun keine Gelegenheit vorab zu fragen und die Anfrage per Mail wurde mir quasi negativ beantwortet. Eine junge Dame war gerade beim Obst und Gemüse am auffüllen. Ich sprach sie an (natürlich mit genügend Abstand!) und fragte, ob ich wie gewöhnlich meinen großen Wocheneinkauf heute machen könnte. Sie verstand die Frage erst gar nicht. Ich hab ihr erklärt, dass ich für gewöhnlich immer gleich für 14 Tage einkaufe und zwar nicht nur für uns, sondern auch für SchwieMu. Zeigte ihr sogar meinen Einkaufszettel. Oder würde ich jetzt, wegen der neuen Mengenbeschränkung Probleme bekommen? Las ich doch die Tage erst im Netzt, dass eine Kundin einen Teil ihres Einkaufs an der Kasse zurück lassen musste.

Die Dame grinste mich nur an und meinte, das sei kein Problem. Lediglich bei Klopapier (1 Packung pro Kunde) und Mehl (2 Packungen pro Kunde) müsse ich halt gucken. Da ich aber beides gar nicht brauchte, war ich total erleichtert und das Gerenne der letzten Woche bleibt mir die nächsten 2 Wochen erspart :-D

Im Discounter sah auch alles wieder so aus wie sonst. Volle Regale soweit das Auge reichte. Alles wieder da, was letzte Woche komplett weg war. Toast, Haferflocken, Küchenrolle, Klopapier, Milch, Zucker, Aufschnitt, Käse....ich kam mir fast vor wie im Paradies :-) Lediglich beim Mehl klaffte noch eine ordentliche Lücke. Aber das wir mir total wurscht, da ich das ja eh nicht brauchte.

Milch. Ja, die gab es. Nur nicht die laktosefreie :-/ Blöd. Aber sonst habe ich ohne Probleme alles bekommen. So früh war auch kaum was los und Abstand halten hat total easy funktioniert. Nur die neue Plexiglasverkleidung vor dem Kassierer, die Klebelinien am Boden vor der Kasse und der Security-Typ mit dem bösen Blick an der Kasse machten deutlich, dass es nun halt doch noch nicht wieder normal ist.

Ich war so früh im Lidl fertig, dass ich ernsthaft überlegte, ob ich zwischendurch heim fahre, bevor ich in den Supermarkt weiter fahre, der ja erst um 8 Uhr öffnete. Aber nein, zweimal von draußen in die Wohnung und "Bazillen" mit hochschleppen wollte ich nun doch nicht. Also, direkt zum Real und dort den Rest kaufen, den es im Discounter nicht gab.

Da ich dann noch eine ganze Weile hinter dem Müllwagen herzockelte, musste ich am Supermarkt nur noch 10 Minuten auf Einlass warten :-)

Dort sind die Regale noch deutlich leerer als im Discounter. Mehl, Klopapier, Seife und Küchenrolle sind noch nicht wieder da. Dafür habe ich das ganze laktosefreie Zeugs für Schatz und SchwieMu bekommen. Und dankenswerterweise war dort die Abgabemenge für H-Milch auf 1 Stiege (12 Liter) beschränkt. Das ist genau das, was SchwieMu die nächsten 14 Tage braucht :-) Auch für laktosefreie H-Milch werde ich also nicht täglich rennen müssen. Ich bin soooo erleichtert. Ihr könnt euch das gar nicht vorstellen.

Wieder Zuhause gab es Frühstück. Und es war herrlich, dass sich das Knäckebrot im Hals nicht mehr wie Schleifpapier anfühlte :-) Sicherheitshalber gab es aber nochmal Salbeitee mit Honig :-)

Die Waage war auch nett. Trotz fast kompletter Woche zuhause mit mehr Essen als sonst, habe ich es geschafft, nicht zuzunehmen :-) Ich habe zwar auch nichts abgenommen, aber ich bin mit dem Stillstand unter diesen Umständen wirklich mehr als zufrieden. Also immer noch 111,5 kg :-)

Mittags gab es etwas, das meine Mutter früher schon gekocht hat. Sauerbraten mit Spaghetti :-) Die meisten werden ihn mit Rotkohl und Klösen kennen. Der Sauerbraten war TK - daher mit Rosinen. Eigentlich mag ich ihn lieber ohne Rosinen. Und damit von der guten Soße nichts weggeworfen werden musste, gab es schön Spaghetti dazu :-)
Gegen 14:30 Uhr kam dann die Post. Ich hab mich schon gewundert, wieso die bei uns klingeln, aber die Dame hatte ein Einschreiben für mich dabei.
Von Heidi kam diese tolle Tasche! Nochmal: Vielen herzlichen Dank! Die ist einfach perfekt :-D Ich freu mich tierisch und habe alles reinbekommen, was ich sonst immer suchen muss. Und etwas Platz für Neues ist auch noch :-)
Als Schatz zur Arbeit fuhr, bin ich nochmal mit runter. Ich wollte einen kleinen Spaziergang machen - den zweiten in dieser Woche, wenn ich das Heim laufen am Montag mitzähle. Es war so schön sonnig und warm. Das tat gut. Spaziert bin ich zum Aldi. Dort habe ich eine Geschenkkarte besorgt, denn am Montag hat ein Freund von uns Geburtstag, der bei sich auch immer dort einkauft. Da kann er die Karte auf jeden Fall gebrauchen :-)

Danach war ich noch im Rewe, denn SchwieMu hatte noch zwei Teile zum Einkaufen nachgereicht. Die habe ich dort fix besorgt. Und den Jackpot habe ich dort auch noch erwischt. Es gab eine kleine Menge Desinfektionstücher. Eine Schachtel habe ich mitgenommen.
Jetzt kann ich ab und zu auch mal mein Smartphone abwischen. Die Teile sind ja auch ziemliche Dreckschleudern ;-) Danach ging es aber direkt wieder nach Hause.

Viele gehen immer noch wandern. Das würden wir auch gerne. Aber wir verzichten im Moment. Warum? Weil scheinbar inzwischen die halbe Stadt den Wald für sich entdeckt hat. Es stand sogar in der Zeitung eine Warnung und Ermahnung vom Forstamt, dass die Wälder in diesen Tagen ungewöhnlich voll von Menschen sind. Dass man auch dort auf das Kontaktverbot achten soll, maximal zu zweit wandern geht und Abstand hält. Die Mountainbiker wurden ermahnt, bitte auf den für sie ausgewiesenen Wegen zu bleiben, da man sich auf den zum Teil sehr schmalen Wanderwegen ja sonst gar nicht "aus dem Weg" gehen kann. Das hatten wir bei unserer letzten Wanderung vor zwei Wochen ja schon bemerkt. Und das war vor der Ausgangsbeschränkung! Da wir keine Ahnung haben, wo wir sonst wandern könnten, wo vielleicht weniger los wäre und wir keine Lust haben, dafür unter Umständen noch stundenlang irgendwo hin zu fahren, bleiben wir daheim und machen höchstens mal kleine Spaziergänge in der Nachbarschaft. Die Gehwege sind breit genug. Ansonsten haben wir ja zum Glück unseren großen Balkon.

Was wir jetzt mit SchwieMu machen ist auch so eine Krux. Schatz hat mit seiner Schwester telefoniert. Wir würden eigentlich komplett auf Abstand bleiben, bis Corona ausgesessen ist. B befürchtet psychische Schäden bei SchwieMu, wenn sie so lange komplett isoliert bliebe. Sie meinte, SchwieMu hätte anfangs überhaupt gar nicht kapiert, wieso sich die Leute so plötzlich von ihr abwenden würden.

SchwieMu erzählte, das Pflegepersonal käme ja auch ohne Handschuhe und ohne Mundschutz zu ihr und die kämen öfters als wir. Wenn sie sich also anstecke, dann wohl eher von denen als von uns. Ich weiß ja nicht, was ich davon halten soll.

Wir werden also am Samstag zu ihr fahren und ihr die Einkäufe vorbei bringen. Wir werden das Zeug in die Wohnung schleppen, max. eine Stunde bei ihr bleiben - mit größtmöglichem Abstand und allen Hygieneregeln - und dann wieder fahren. Raus gehen wir mit ihr nicht. Das wäre ja aktuell gegen die Regeln, denn dann wären wir zu dritt und nicht aus dem gleichen Haushalt. Die Polizei kontrolliert besonders in SchwieMus Stadtteil, weil dort schon mehrere unbelehrbare Jugendliche aufgegriffen, in Gewahrsam genommen und mit Bußgeldern belegt wurden.

Sonntag bleiben wir auch daheim. Höchstens ein kleiner Spaziergang zum Sonne tanken. Schatz gehört zur Risikogruppe. Wir wollen nichts unnötig riskieren. Laut Robert-Koch-Institut gehöre sogar ich zur Risikogruppe, wie ich die Tage zufällig gelesen habe (Bluthochdruck) :-/

Montag werde ich wieder arbeiten gehen. Aber wohl nur den halben Tag, denn Chefe hat gesagt, ich solle erst nach meinem Arzttermin kommen, damit ich nicht dreimal an einem Tag mit der Bahn fahren muss. Der Termin ist im Brustzentrum. Ich warte seit 9 Wochen auf diese Kontrolle. Und je näher der Termin rückt, desto nervöser werde ich. Ich bin gespannt, was da herauskommt.

Bleibt zuhause und bleibt gesund!




Die KW 13 in kurz:
Samstag: 84/39 Punkte, keine Bewegung
Sonntag: 57/39 Punkte, keine Bewegung
Montag: 45/39 Punkte, 60 Minuten spaziert
Dienstag: 63/39 Punkte, keine Bewegung
Mittwoch: 70/39 Punkte, keine Bewegung
Donnerstag: 109/39 Punkte, keine Bewegung
Freitag: 83/39 Punkte, 30 Minuten spaziert


Abnahme: 0 kg

Samstag, 21. März 2020

Wunschgewicht: KW 12 - 2020

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Samstag war unser Einkaufstag. Mir schwante schon Böses, als AA von ihren leeren Regalen in Karlsruhe berichtete. Nur war sie schon im Laden gewesen, als wir gerade aufstanden. Nein! Ich will mir von diesem blöden Virus und den verrückten Hamsterkäufern nicht mein Wochenende kaputt machen lassen. Die einzigen zwei Tage in der Woche, wo ich nicht um 6 Uhr aufstehen muss!

Wir haben uns also nicht bekloppt machen lassen und sind wie üblich erst gegen 10 Uhr los. Gleich zu beginn im Discounter erwarteten uns leere Regale. Und ich war heilfroh, dass ich bereits am Donnerstag die Teile aus eben diesen Regalen ergattert hatte, denn am Samstag waren sie nicht mehr zu bekommen.
Brot, Brötchen und Toast
Nudeln und Reis
H-Milch (1,5 %)

Die Apokalypse hab ich mir mit
Zombies und Pumpguns vorgestellt
und nicht mit Händewaschen und 
Zuhause bleiben.

Klopapier und Küchenrolle

Warum gibt es zur Zeit kein Klopapier?
Einer niest und 500 scheißen sich in die Hose!

gehackte Tomaten
Alles andere, was auf unserem Einkaufszettel stand, haben wir fast alles bekommen und sind jetzt für die nächsten 14 Tage erstmal wieder essenstechnisch gerüstet. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Nichtsdestotrotz habe ich mich beim Anblick der schon wieder leeren Regale dazu verleiten lassen - ja, geradezu genötigt gefühlt - auch etwas mehr zu kaufen, als wir eigentlich brauchen. Total bescheuert eigentlich. Denn genau das wollte ich doch eigentlich gar nicht!

Vom Discounter ging es weiter zum Supermarkt. Dort das gleiche Schauspiel. Im Moment ist sich jeder selbst der nächste. Aber was machen die Leuten mit so viel Klopapier und Nudeln?
Nudelregal - Spätzle hätte es noch reichlich gegeben, brauchten wir aber nicht
Auf dem Weg zum Thunfisch kamen wir an den Dosensuppen vorbei. Corona oder weil sie im Angebot waren? Wer kann das heute schon sagen...
Dosensuppen/ -eintöpfe
Immerhin ein Gutes scheint die Corona-Krise zu haben. Offenbar wirken sich die abstürzenden Börsenkurse positiv auf den Benzinpreis aus. So günstig haben wir seit einer Ewigkeit nicht mehr getankt :-)
Zuhause haben wir dann unsere Einkäufe verräumt und ich habe alles was wir gekauft haben, obwohl wir es eigentlich gar nicht brauchen in eine Box gestapelt. Solange wir den Keller noch nicht ausgemistet und aufgeräumt haben, können wir da eh nichts lagern. Also steht die Box jetzt im Gästezimmer.
Zumindest habe ich nur Sachen mitgenommen, die wir auch wirklich irgendwann verbrauchen werden und nicht hirn- und wahllos irgendwas gekauft. Das scheinen manche Menschen tatsächlich zu tun. Wieso sonst braucht man plötzlich so viel Mehl und Aufbackbrötchen?
Ja, zwei Gläser Schoko-Aufstrich - der Mann wollte auf Nummer sicher gehen :-D
Danach haben wir uns zu Fuß aufgemacht, um SchwieMu mit ihren Einkäufen zu helfen. Die etwas über 5 km haben wir in einer Stunde geschafft.
Bei SchwieMu hatten wir angeboten, dass wir alleine in den Supermarkt gehen und ihr dort das gewünschte besorgen. Risikogruppe und so. Aber davon wollte SchwieMu nichts wissen. Sie war froh, rauszukommen und endlich mal wieder selbst einkaufen zu können. Die Gefahr, sich dabei mit irgendwas anstecken zu können, war da wohl zweitrangig. Auch das Thema Handhygiene ist bei ihr wohl noch nicht so recht angekommen. Immerhin WIR haben alles menschenmögliche getan, brav die Hände gewaschen und Abstand zu SchwieMu gehalten, soweit möglich.

Im Supermarkt haben wir für sie alles bekommen, sogar die letzten 8 Tetrapacks mit laktosefreier H-Milch (natürlich von der teuren Sorte). Der ältere Herr vor uns an der Kasse hat uns dann noch blöde angemacht, weil wir gleich 8 Liter Milch gekauft haben. Das SchwieMu aber alleine nicht einkaufen kann und wir nicht jeden Tag Zeit haben, ihr was zu besorgen, das hat ihn mal so gar nicht interessiert. Hauptsache sein Six-Pack Bier ist noch da...Idiot!

Wouldn't it be ironic,
if Trump was brought down
by a virus from China,
named after a Mexican beer!

Am Abend haben wir uns dann - auch per Pedes - wieder auf den Heimweg gemacht. Unterwegs sind wir noch spontan in den Baumarkt gegangen, um ein Schild für die Badezimmertür zu besorgen. Das wollte ich schon ewig mal machen, habe es aber dauernd vergessen :-)
Und noch spontaner war der dritte Supermarktbesuch an diesem Tag. Für ein Schächtelchen Kresse. Wir hatten unterwegs im Wald beschlossen, das Kartoffelpüree zum Abendessen mit Kresse aufzupeppen :-) Nachdem die Leute vor uns eingekauft haben, als gäbe es nie wieder etwas, waren wir mit unserem 49 Cent Schächtelchen Kresse wohl ein etwas skurriler Anblick :-D

Daheim gab es dann Seelachsfilet mit Brokkoli und Kartoffelpüree. Letzteres aufgepeppt mit etwas Gartenkresse und einem Löffel Sahnemeerrettich. Saulecker!
Sonntag sind wir dann wandern gegangen. Das Wetter war perfekt und wegen schlechtem Wetter und der Erkältung waren wir ja schon wieder 3-4 Wochen nicht wandern gewesen. Da F uns ja bereits abgesagt hatte, haben wir uns mal eine etwas anspruchsvollere Strecke ausgesucht, die praktischerweise auch von der Haustür aus startete, so dass wir auch noch ausschlafen konnten :-)

So wanderten wir den Rosskopf hinauf und über das Streckereck hinab nach Glottertal. Uns sind noch nie so viele Menschen oben im Wald begegnet. Dabei ist auf dem Rosskopf eigentlich immer gut was los, weil er so stadtnah ist. Aber so viel wie am Sonntag war dort noch nie los... lag wahrscheinlich daran, weil Museen, Kinos und Theater bereits geschlossen waren und die Leute nach Alternativen suchten.

Die 20 Minuten Wartezeit auf den nächsten Bus haben wir mit einem leckeren Eis überbrückt. Im Eiscafé keine Spur von Corona-Hysterie. Die Leute genossen einfach das tolle Wetter.
Im Bus merkte man Corona dann aber doch wieder. Die erste Sitzreihe war mit Flatterband abgesperrt, damit die Fahrgäste keinen Kontakt zum Busfahrer haben. Fahrkarten konnte man dort so natürlich auch nicht kaufen. Aber das war für uns kein Problem, da ich Schatz kostenlos auf meiner Monatskarte mitnehmen konnte. Und viele Fahrgäste gab es eh nicht.
In der S-Bahn dann das gleiche. Das komplette Abteil hinter dem Zugführer war abgesperrt. Auch in der S-Bahn war sehr wenig los, was die Anzahl der Fahrgäste betraf. Inzwischen mache ich mir mehr Sorgen, mich im Supermarkt zu anzustecken, als in den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Montag hatte uns dann der Arbeitsalltag wieder. Sowohl Schatz' als auch mein Arbeitgeber haben noch nichts von Firmenschließung oder sonstigen Einschränkungen verlauten lassen. Also gehen wir weiter arbeiten. Es lenkt von dem ganzen Corona-Wahnsinn ab und wir brauchen das Geld.

Während also bei uns auf Arbeit alles seinen gewohnten Gang nahm, hat Deutschland reichlich Maßnahmen ergriffen, um die Ansteckungswelle zu verlangsamen. Ich bin gespannt, wie sich der Maßnahmenkatalog für Baden-Württemberg auf unseren Alltag auswirken wird. Seit Montag sind nämlich auch alle Geschäfte geschlossen, die keine Lebensmittel oder sonstiges für den täglichen Bedarf verkaufen.
Die verwaiste Freiburger Einkaufsmeile
Beim Montagstelefonat mit Papa ließ sich heraushören, dass es dort wohl reichlich Unklarheiten gibt, was die Umsetzung der dortigen Eindämmung der Virusausbreitung angeht. Hier in BW wurden die meisten Cafés, Restaurants und Bars geschlossen, Fitnessstudios, Tierparks, Freizeitparks, Museen und Co. Schulen und Kitas bleiben geschlossen - was es mir auf der Arbeit tatsächlich gerade tierisch erleichtert, Termine mit den Kunden auszumachen, weil plötzlich so viele "erzwungene Freizeit" haben.
Wurst und Käse
Nach der Arbeit war ich nochmal beim Discounter. Dort habe ich die am Samstag vergessenen Mandeln bekommen. Alles andere sah noch schlimmer aus als am Wochenende. Wurst und Käse, Brot, Brötchen, Toast, Haferflocken, Müsli, Milch, Joghurt, Klopapier, Nudeln, Reis, Mehl, Eier, Öl, Tempos, Seife, Gemüse- und Obstkonserven....alles weg!
Zuhause gab es Mango-Reissalat von WW. Wir essen ihn gerne lauwarm :-) Leider habe ich dann mit zwei pinken Donuts mein Budget völlig in die roten Zahlen getrieben.

Dienstag hat Chefe unsere Maßnahmen in der Corona-Krise verkündet. Eigentlich bleibt alles beim alten. Nur soll ich jetzt die Kunden, mit denen wir schon Termine haben, vorher nochmal anrufen und fragen, ob es ihnen recht ist, dass wir kommen, oder ob sie die Termine lieber verschieben würden. Tatsächlich haben sich alle gefreut, dass wir so sensibel mit dem Thema umgehen und nur eine Kundin hat tatsächlich den Termin abgesagt - aber weil ihre Tochter krank ist. Zwar kein Corona, aber sie wollen trotzdem nicht unnötig viele Leute im Haus haben. Das ist völlig OK. Alle anderen freuen sich, dass wir noch arbeiten.

Der Weg zur Arbeit war am Dienstag irgendwie sehr irreal. An meiner Haltestelle standen (mit mir) nur vier Leute. An der Umstiegshaltestelle in der City waren wir nur zu zweit. Die gegenüberliegende Haltestelle in der Stadtmitte - sonst völlig überfüllt mit Schülern und Pendlern - war total leer. Auch in der Stadt selbst war so gut wie niemand unterwegs. Es wirkte fast wie ausgestorben. So kenne ich das sonst nur vom frühen Sonntagmorgen. Es wird wohl ein paar Tage dauern, bis ich mich an den Anblick gewöhnt habe.

Mit der Straßenbahn fahre ich inzwischen sehr gerne. Sie ist so leer, dass jeder seinen eigenen "Sicherheitsbereich" hat. Die paar, die wirklich noch fahren husten und rotzen nicht. Wir sind pünktlich wie in den Sommerferien :-)

Die Rede von Frau Merkel war
übrigens eine sehr lange
Fassung von: "Entweder, ihr
packt jetzt endlich mal 
euren Arsch auf's Sofa, oder
es gibt Hausarrest!"

Im Radio wurden die ganzen Schüler nochmal ermahnt, daheim zu bleiben, auch wenn keine Schule ist. Scheinbar haben sich am Montag, nach dem offiziellen Start der "Corona-Ferien" reichlich Schüler auf Plätzen und in den Parks zusammengerottet, um den Ferienbeginn "zu feiern". Das ist ja nun wahrlich nicht der Sinn dieser Maßnahmen ;-)
Fast alleine in der StraBa auf dem Heimweg
Dadurch, dass das öffentliche Leben so arg eingeschränkt ist, haben wir auch auf Arbeit weniger zu tun als sonst um diese Jahreszeit.

Nach der Arbeit habe ich, weil ich eh dort vorbei kam, einer Kundin noch ein Ersatzteil vorbei gebracht. Sie gehört auch zur Risikogruppe, war am Morgen im Geschäft gewesen und wollte es mitnehmen. Da ich es ihr aber nicht geben konnte und die Jungs gerade nicht da waren, hatte ich ihr angeboten, es ihr am Abend vorbei zu bringen. Darüber hat sie sich sehr gefreut.
Aussicht beim Besuch unserer Kundin

Den Besuch bei unseren Freunden in Stuttgart nach Ostern, können wir wohl knicken - so wie es aktuell zumindest aussieht. Was aus unserem Mädelswochenende im Mai wird? Wir hoffen noch, dass es stattfinden kann. In den paar Wochen kann noch viel passieren - auch Positives! Man soll die Hoffnung nie aufgeben ;-)
Zum Abendessen gab es Frikadellen mit Kohlrabi und Kartoffeln.

Mittwoch wieder herrlichster Sonnenschein. Der junge Kollege wird langsam etwas zu hysterisch für meinen Geschmack. Er hängte sich daran auf, dass in der Regierungsmittelung die Handwerksbetriebe nicht aufgezählt waren bei der Liste von "Geschäften", die offen bleiben dürfen. Chefe hatte immer noch nichts Gegenteiliges verlauten lassen, also fahre ich weiter zur Arbeit.

Aber es ist sehr ruhig im Büro. Die Kunden, für die die Ware schon da ist, sind froh, dass wir kommen. "Ja, kommen Sie. Wer weiß, was noch alles kommt?!". Das höre ich oft, die letzten Tage.

Inzwischen bereue ich meine Zuversicht und das "Vertrauen in die Menschheit" etwas. Uns wäre in ein paar Tagen das Toilettenpapier ausgegangen. Auf Grund der aktuellen Lage (leere Regale und auch online nichts zu bestellen), war ich jetzt schon frühzeitig auf der Jagd nach einer Packung Ersatz-Klopapier - bevor es uns tatsächlich ausgeht. Egal in welchen Laden ich kam - es war nichts mehr zu bekommen. In unserem Edeka gab es am Dienstag Nachmittag eine neue Lieferung. Eine ganze Palette. Am Abend, als ich die Gelegenheit hatte zum einkaufen, war schon wieder alles weg. Es ist zum heulen. Bei Ebay wird Klopapier für 30 - 60 EUR verhökert. Die Menschheit dreht durch. Aber das ist ein globales Problem. Denn auch in Australien und in England gibt es aktuell kein Klopapier zu kaufen - das weiß ich von einer Freundin und einer Bekannten. In Krisenzeiten ist sich scheinbar doch jeder selbst der Nächste.

Es war ein sonniger Montag Morgen
im Jahr 2053. Johnny ging ins Bad, weil 
er mal musste. Aber für Johnny war dies
kein Tag wie jeder andere.
Heute war der Tag, an dem er die letzte
Packung Toilettenpapier öffnen würde,
die seine Eltern im Jahr 2020
gekauft hatten.

Da Schatz am Morgen auch kein Klopapier ergattern konnte - stattdessen brachte er Küchenrolle mit (was soll ich damit?) - fuhr ich nach der Arbeit in die City, um noch ein paar Läden abzuklappern. Irgendwann musste ich doch mal Glück haben. Ich kann mir mit meiner spärlichen Freizeit auch was schöneres vorstellen, als jeden Abend auf die Suche nach Klopapier zu gehen...

In der SchwarzwaldCity hatte ich dann Glück beim Discounter. Dort habe ich endlich Klopapier gefunden. Überschwänglich habe ich gleich zwei Packungen genommen - dann können wir SchwieMu auch eine bringen. Mit der dadurch folgenden Diskussion mit der Verkäuferin hätte ich im Leben nicht gerechnet. Ansage: Nur eine Packung pro Haushalt! Ja, eine für uns und eine für meine 83-jährige Schwiegermama, die im Rollstuhl sitzt und die Wohnung nicht alleine verlassen kann! Meine Frage, ob ich die alte Dame in ihrem eigenen Dreck sitzen lassen soll, wurde nur mit betretenem Schweigen beantwortet. Am Ende bot ich sogar an, SchwieMu anzurufen, um die Bestätigung von ihr persönlich zu bekommen. Am Ende durfte ich die zweite Packung tatsächlich mitnehmen. Himmel hilf! Was für ein Chaos...
Zuhause gab es die Schnitzel-Spätzle-Pfanne von WW.

Donnerstag war es im Büro recht seltsam. Chefe wechselte innerhalb von 2 Stunden von "noch völlig gelassen" zu "leicht hysterisch". Wir haben jetzt ein winziges bisschen selbstgebrautes Desinfektionsmittel, einen genügenden Nachschub an Flüssigseife (wie ich die hasse!) und Einmal-Handschuhe für die Monteure, die sich unterwegs nicht so häufig die Hände waschen können. Wir versuchen Abstand zueinander zu wahren - was teilweise nicht so einfach ist im Büroalltag. Aber wir bemühen uns.
In den alten Straßenbahnen ohne Kabine werden die Fahrer auch "abgesperrt"
Die Türen bleiben alle geöffnet, um unnötigen Kontakt mit den Türklinken zu vermeiden. Außer im WC natürlich. Da ist dann auf besondere Hygiene zu achten, weil wir eine Unisex-Toilette für alle Mitarbeiter haben (so viele sind wir ja nicht). Und IHRE Bürotür bleibt auch geschlossen. Da die Ladentür ja aufsteht, ist es der Dame bei 18 Grad Außentemperatur zu kalt. Soll sie mit ihren Bazillen alleine in ihrem stickigen Büro hocken. Sie wäscht sich nichtmal die Hände, wenn sie von der Straßenbahn ins Büro kommt.
Ansonsten lief der Büroalltag fast normal. Es ist definitiv ruhiger als sonst um diese Jahreszeit. Nur die Laufkundschaft ist mehr geworden - vornehmlich ältere Herrschaften, die ja eigentlich auch daheim bleiben sollten. Gerade am Donnerstag kam so ein älteres Ehepaar zu uns, ohne sich um den nötigen Abstand zu scheren und wegen einer Reparatur, die man auch auf später im Jahr hätte gut verschieben können - es war nichts wichtiges. Nur eine sich langsam lösende Naht am Einfassband. Chefe hat sich tierisch über die zwei aufgeregt und musste wirklich an sich halten, denen nicht ein paar Takte zu erzählen.

Speditionen und Paketdienste verzichten - bis auf den Wirrkopf von DPD - darauf, uns auf ihren Geräten unterschreiben zu lassen.

In der Straßenbahn hatte ich am späten Nachmittag zwei richtig Helle. Ich schätzte die Dämlichkeiten auf irgendwo zwischen 14 und 18 Jahren. Beide aufgebrezelt und sich weiter optimierend zwei Reihen vor mir. Corona-Ferien wollen optimal genutzt werden. Die beiden wollten doch tatsächlich shoppen gehen. Zuerst hab ich gedacht, die veralbern sich nur gegenseitig - sind doch seit Montag alle Geschäfte zu, die keine Lebensmittel oder Dinge für den täglichen Bedarf verkaufen. Doch dann fuhr die Bahn in die Stadtmitte ein, die beiden rissen die Augen auf, als sie aus dem Fenster schauten: "Alta! Guck mal, die Läden haben ja alle zu! Was soll die Scheiße? Was sollen wir denn jetzt hier machen?"

Ich hab mich kurz umgeschaut. Versteckte Kamera? Nein. Die zwei Hohlbirnen hatten tatsächlich noch nichts mitbekommen. Ich denk noch so, dass wegen solchen Vollpfosten demnächst wohl die Ausgangssperre kommen wird - nur ein paar Stunden später war sie dann tatsächlich da. Zumindest erstmal für Freiburg. Noch nicht ganz so strikt wie in den Nachbarländern, aber sie ist da. Erstmal recht locker und für 14 Tage. Evtl. würde noch "nachgebessert". Das hängt jetzt von uns allen ab. Denn da die Stadt keine Lust hatte, weiterhin diese wilden Corona-Partys und Massenzusammenkünfte von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu zerschlagen, dürfen wir jetzt nur noch raus, um zur Arbeit zu gehen, zum Arzt oder zum Einkaufen. Wir dürfen raus zum spazieren gehen und Sport machen, aber nur noch alleine oder zu zweit bzw. mit Personen aus dem gleichen Haushalt. Zu anderen Menschen ist ein Abstand von 1,5 bis 2 Metern einzuhalten. Verstöße werden NOCH nicht bestraft. Ich bin gespannt, ob nun auch der letzte Idiot kapiert hat, dass das ganze KEIN Spaß ist. Trotzdem darf man seinen Humor nicht verlieren - der macht das Ganze (für mich zumindest) ein bisschen erträglicher ;-)

Immerhin konnte ich bei meiner Seifenfrau - die hatte noch mehr als genug Seife, und zwar die richtig gute! - noch ein paar Klötze Seife einkaufen. Ich will nicht wieder zurück zu normalem Duschgel wechseln, nur weil gerade die Welt untergeht ;-) Der hatte ich am Abend vorher eine Mail geschickt und gefragt, ob sie denn überhaupt auf hat. Hatte sie :-)

Wieder an der Haltestelle war mir die Bahn nach Hause vor der Nase weggefahren und einer Eingebung folgend, bin ich nochmal in den gegenüber befindlichen Rewe spaziert. Dort war wenig los. Klopapier und Co. sind zwar immer noch aus, aber das brauche ich ja inzwischen auch nicht mehr ;-) Für SchwieMu habe ich allerdings noch 4 Liter laktosefreie H-Milch erstanden. Denn da hatten wir am Samstag ja auch nicht so viele von bekommen, wie sie eigentlich gebraucht hätte.

Endlich Zuhause habe ich mich gefreut, dass ich jetzt hoffentlich nicht mehr täglich nach der Arbeit zig Geschäfte abklappern muss. Wie das nach dem nächsten großen Wocheneinkauf aussehen wird, weiß ich allerdings noch nicht. Wir werden sehen.
Zum Abendessen gab es nochmal Spätzle. Aber dieses Mal mit Pilzen und magerem Schinken. Das ganze nennt sich Schinken-Champignons und das Rezept ist mal wieder von WW.

Freitag kam die verhängte Ausgangssperre für Freiburg dann am morgen offiziell in den Nachrichten. Wir werden uns alle einschränken müssen. Aber wenn's hilft. Bitte. Gerne! Auch Schatz begreift so langsam, dass es doch ernst ist.
Trotzdem wollte er weiterhin seine Mama besuchen - als wenn nichts wäre. Seine Schwester hatte ich am Morgen angeschrieben, wie sie es mit Besuchen bei SchwieMu handhabt. Eigentlich auch wie sonst auch. Sie war am Montag da und wollte am Wochenende auch vorbei schauen. Ich bin mir unsicher, ob das so gut ist. Mir wäre es lieber, SchwieMu wäre die nächsten 4 Wochen mal komplett alleine anstatt am Ende gar nicht mehr da.

Im Büro alles beim neuen Alten. Wir halten Abstand so gut es geht. Waschen fleißig die Hände, Chefe hat den wirren DPD-Fahrer per Mail bei seinem Chef "verpetzt" - der Mann soll jetzt nachgeschult werden! - und versuchen, bereits vorhandene Ware zu montieren. Da sich der junge Kollege mal wieder krank gemeldete hatte, war das gestern natürlich mal wieder nicht möglich.
Anstehen, um in den Supermarkt zu kommen!
In der Mittagspause wollte ich - nur noch eben schnell! - für SchwieMu etwas Quark und Joghurt besorgen. Davon hatte sie es in der WhatsApp am Donnerstagabend. Nur mal schnell in den Laden und dann wieder ab ins Büro, Pause machen. Von wegen. Dort musste ich etwas über 10 Minuten anstehen, um überhaupt in den Laden zu kommen. Zwei Mitarbeiter - einer drinnen, einer draußen - standen wir Securities herum und haben aufgepasst. So langsam kann ich mir vorstellen, wie das tägliche Leben in der DDR war. I don't like it!
Immerhin habe ich alles bekommen und brachte es nach der Arbeit bei SchwieMu vorbei. Wie unter diesen Bedingungen der nächste normale Wocheneinkauf aussehen wird, weiß ich noch nicht. Ich mag es mir gerade auch nicht vorstellen. Aber bis dahin ist ja noch eine Woche Zeit. Und wenn nichts dazwischen kommt, muss ich nächste Woche nicht dauernd nach der Arbeit noch was einkaufen. Das wäre eine echte Wohltat.
Zum Abendessen gab es Rinderfiletsteaks. Was anderes hatte ich letzten Samstag nicht bekommen. Dazu gab es grüne Bohnen und Kartoffeln.
Unser Vermieter hat den kleinen Spielplatz im Innenhof inzwischen auch absperren lassen. Am Mittwochabend haben die Kiddies da noch bis weit nach 20 Uhr draußen gespielt. Ich bin gespannt, ob sich alle dran halten werden.

Die Waage war voll lieb zu mir. Trotz der miesen Woche hatte ich ein ganzes Kilo weniger und somit wieder 111,5 kg :-)

Und am Wochenende? Tja, heute ist es eh am regnen. Sonntag soll es bomben Wetter geben. Ich würde so gerne wandern gehen. Aber wir wollen ja auch mit gutem Beispiel voran gehen und werden daher daheim bleiben - auch wenn wir aktuell noch wandern dürften. Wir wären zwar höchstwahrscheinlich recht gut allein im Wald und könnten möglichen entgegenkommenden Wandersleuten genügend Abstand einräumen. Aber wandern ist jetzt nicht unbedingt eine "lebensnotwendige" Beschäftigung. Daher lassen wir es bleiben. Langweilig wird uns Zuhause auf keinen Fall. Ich habe immer noch zwei Häkelprojekte an denen ich parallel arbeite, wir haben reichlich Bücher und DVDs und vor allem auch Brettspiele ;-) Ich verstehe nicht, dass sich manche Menschen heutzutage daheim nicht mehr beschäftigen können.
Nachschub an Büchern wurde auch noch geliefert :-D
Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr auch schon Ausgangssperre? Würde euch daheim die Decke auf den Kopf fallen?

Bleibt gesund ihr Lieben!




Die KW 12 in kurz:
Samstag: 40/30 Punkte, 2 Stunden spaziert
Sonntag: 61/30 Punkte, 4 Stunden gewandert
Montag: 81/30 Punkte, keine Bewegung
Dienstag: 51/30 Punkte, keine Bewegung
Mittwoch: 47/39 Punkte, zurück auf Grün, keine Bewegung, aber im Plan
Donnerstag: 44/39 Punkte, keine Bewegung, aber im Plan
Freitag: 54/39 Punkte, keine Bewegung


Abnahme: -1 kg