Sonntag, 29. September 2019

Wieder auf dem Geißenpfad und beim Strohfiguren-Wettbewerb

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Schatz hatte uns ja so einen Hochschwarzwälder Wanderpass besorgt. Da kann man auf den Hochschwarzwälder Premiumwegen (Genießerpfaden) an der jeweiligen Station seinen Pass abstempeln und bei genügend Stempeln bei einer der Touristinformationen ein Goody abgreifen :-) Zum Wanderpass dazu gab es noch ein Urlaubstagebuch, in dem man seine Highlights der jeweiligen Wanderung festhalten kann.

Drauf gekommen sind wir, als wir neulich den Hirtenpfad bei Lenzkirch wanderten. Da stand so eine Stempelstation rum und wir mussten uns erstmal schlau machen. Wir sind ja schon einige dieser Genießerpfade gewandert, hatten aber bisher nie so eine Stempelstation gesehen - die scheinen also doch recht neu zu sein.
Ein paar wenige Geißen am Geißenpfad

Jedenfalls sind die Wege ja alle schön und so ein Stempel ist ja auch ganz nett. Grund genug, die Wege, die wir bisher gewandert sind, alle nochmal zu machen :-) Da wir nicht nach so kurzer Zeit schon wieder den Hirtenpfad wandern wollten - auch weil der es ja doch ziemlich in sich hatte - haben wir letzten Sonntag spontan beschlossen, den Menzenschwander Geißenpfad zu wandern (zum insgesamt dritten Mal schon!).
Sonnenaufgang morgens um 7 Uhr
Eine Ausführliche Wegbeschreibung habe ich vor zwei Jahren HIER schonmal geschrieben. Wir hatten den Weg nicht als so anstrengend in Erinnerung und wollten daher mit ihm unser neues Projekt starten.
Schwarzwälder Hydranten-Kunst
Mit nur 22 Grad war ideales Wanderwetter. Leider war es da oben etwas schwül und gerade der erste Abschnitt des Weges war daher super anstrengend. Außerdem war es dort am Sonntag echt voll. Viele andere Wanderer - Einzelne, Paare, Gruppen und Familien mit Kindern - waren dort unterwegs und so konnte man nicht immer eine Rast machen, wenn man sie vielleicht gebraucht hätte, denn die Bänke waren so gut wie immer mit anderen Leuten belegt. Das war sowohl etwas nervig (viele lärmende Menschen) als auch anstrengend (weniger Rastmöglichkeiten). Wir haben daher immer versucht, in den Lücken zwischen den einzelnen Grüppchen zu bleiben. Das hat auch meistens ganz gut geklappt.
Blick über's Menzenschwander Tal

Geißen gab es dieses Mal allerdings so gut wie keine zu sehen.
Blick zum Feldberg

Endlich eine freie Bank!

Die größte Veränderung des Weges war - neben der für uns neuen Stempelstation - der mega Hangrutsch gleich zu Beginn. Anfang Januar 2018 gab es dort heftige Unwetter mit Starkregen und Erdrutschen. Genau an der Stelle, wo im alten Beitrag das "Hochzit Bänkli" stand (Bild Nr. 5), ist heute ein großer Graben. Dort ging ein riesiger Teil vom Hang ab. Nur ein paar Meter neben den Häusern! Auch in anderen Hängen sieht man hier und dort große "braune Löcher". Die sind aber nicht ganz so groß wie das, direkt an den Häusern. Die Leute haben da echt Glück im Unglück gehabt.

Die Alpen konnten wir dieses Mal leider nicht sehen. Dafür war es in die Richtung zu diesig. Und da wir kaum Ziegen zu Gesicht bekamen, haben wir mit einer Raupe und Schmetterlingen vorlieb genommen :-)

Schatz neben einer Moräne des ehem. Feldberggletschers
An der Köhlersrast - dort wo das Modell des Kohlenmeilers steht, entdeckten wir dann eine weitere "Neuerung": ein Waldsofa! Natürlich war es schon belegt.




Die Stempelstelle fanden wir bei einem Rastplatz bei den Moränen. Der Picknicktisch war natürlich auch belegt, daher haben wir uns dort nur den Stempel abgeholt und sind weiter gewandert.



Die 140 m abseits vom Weg gelegene "Schesslong dü Boah" wurde dann unser Rastplatz. Dort gibt es tatsächlich auch ein neues Waldsofa. Und es lässt sich sogar drehen! Von dort oben haben wir dann auch gleich die tolle Aussicht über's Tal nach Menzenschwand genossen. Und waren ganz für uns alleine, weil das tolle Fleckchen scheinbar wenig frequentiert wird. Glück für uns - und Pech für die anderen, denn die Aussicht ist wirklich toll :-)
Blick auf Menzenschwand
Das neue Waldsofa an der Schesslong dü Boah
Am Menzenschwander Albwasserfall merkte man dann auch, dass selbst im Schwarzwald wenig Regen fiel diesen Sommer. Als wir vor zwei Jahren dort waren, rauschte deutlich mehr Wasser in die Tiefe.




Als wir wieder am Auto waren, war der große Wanderparkplatz schon sehr voll. So viele Autos haben wir dort die Male vorher nie gesehen. Wir waren froh, als wir wieder fahren konnten. So schön der Weg auch ist, wenn es zu wuselig ist, macht uns das "Naturerlebnis" keinen so großen Spaß.
Eichelhäher

Mit den Wanderstiefeln kann ich nicht Autofahren

Von Menzenschwand ging es dann noch ins 20 Minuten entfernte Höchenschwand. Dort in den Ortsteil Frohnschwand. Wieso die alle "Schwand" heißen, weiß ich allerdings auch nicht :-D Weil wir ja eh einmal dort oben waren, wollten wir noch den Strohfiguren-Wettbewerb mitnehmen :-) Von dem hatten wir ganz zufällig am Samstagabend beim surfen im Internet gelesen, dass er akutell stattfindet.
Anscheinend gibt es diesen Wettbewerb alle 2 Jahre dort oben. Wir hatten noch nie davon gehört und wollten uns das unbedingt mal ansehen. Letztes Mal wandern und Kürbisfiguren, dieses Mal wandern und Strohfiguren :-) Passt, würde ich sagen.
Als wir auf das Gelände zufuhren, das direkt an der B500 liegt, sahen wir von oben schon Horden an Menschen. Das es dort sooo voll sein würde, hatten wir ehrlich nicht erwartet. Zum Glück wurde ein riesiges Feld als Parkplatz (samt Einweisern!) zweckentfremdet und wir haben ganz hinten noch einen Platz bekommen. Das ganze ist übrigens kostenlos. Gut, dass es so lange nicht geregnet hatte, sonst wäre das eine einzige Schlammpiste gewesen :-D


Über den staubigen Fußweg ging es zum Ausstellungsgelände. In einer Scheune fand noch ein Flohmarkt statt - in das Gedränge haben wir uns aber nicht begeben.
Am Eingang zu den Strofiguren wurde dann eine Dreschvorführung gegeben. Genau das, was sie auf dem Medebacher Stadtjubiläum absagen mussten, weil sich Leute wegen der evtl. Staubbelästigung beschwert hatten. Gestaubt hat es letztes Wochenende - zumindest in Frohnschwand - gar nicht viel ;-)



Und dann haben wir uns die Strohfiguren angesehen. Wir hätten auch per Karte unsere Stimme abgeben können, aber ich hätte mich gar nicht entscheiden können, welche Figur mir am besten gefallen hätte. Der riesige Heißluftballon? Das Äffle und das Pferdle (vom SWR) mit dem Trecker an der Tankstelle?

Oder doch die Drehleiter von der Feuerwehr? Oder das Max und Moritz Haus? Total gediegen fand ich ja die pralle Madame am Strand :-D Das man sowas aus einfachem Stroh fabrizieren kann, hätte ich nie für möglich gehalten.

Denn die einizgen "Strohfiguren" die ich bisher kannte, waren die 2 aufgetürmten Strohballen mit aufgeklebten Gesichtern, die man schonmal an den dörflichen Ortseingängen findet :-D

Wir haben uns dort etwa eine halbe Stunde aufgehalten und uns dann auf den Heimweg gemacht. Es waren nochmal gut 80 Minuten Fahrt von Frohnschwand bis nach Freiburg. Immer über die B500, vorbei am Schluchsee und am Titisee und über die B31 durch das Höllental nach Freiburg.

Wenn sie wirklich der Umwelt zuliebe demnächst die Benzinpreise erhöhen, dann werden wir diese Art Ausflüge künftig weniger machen können. Denn mit den Öffentlichen wäre das an einem Tag gar nicht alles zu schaffen gewesen und ich weiß gar nicht, ob da hinten meine Monatskarte überhaupt noch gelten würde.

4 Kommentare:

  1. Das man das selber abstempeln kann finde ich richtig klasse :) Hat was .22 Grad ist auch wirklich eine klasse Temperatur. Hier ist es gerade eher sehr windig, regnerisch und grau. Das lädt nicht wirklich zum wandern ein. Den Wassermangel haben wir Gestern Abend noch an der Möhne gesehen. Die Bäume sehen richtig schlimm aus . Da wird gerade einiges gefällt .
    Und was man alles aus Stroh machen kann ist ja echt irre :)) sehr cool. So in der Art habe ich das noch nie gesehen. Danke für´s zeigen .
    LG heidi

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    1. Bei uns scheint zwar die Sonne, aber es ist richtig stürmisch. Nicht gerade ideal, um sich im Wald aufzuhalten. Und die Strohfiguren habe ich in der Art auch zum ersten Mal gesehen.

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  2. Wunderschöner Sonnenaufgang! So startet man eine Wanderung gerne
    Oh je, lärmende Wandermenschen, sie sind mir so ein Gräuel! Die nehmen doch gar nichts wahr!
    Gerade lese ich von dem Hangrutsch – damit müssen wir genauso wie mit Astbrüchen und Baumumstürzen dank Klimaveränderung sowie jahrelange Trockenheit wohl vermehrt rechnen, bei uns wurde gestern davor gewarnt, bei dem starken Wind, den wir aktuell hier haben (aber prima zum Wäschetrocknen am Balkon) lieber aus dem Wald draußen bleiben solle, da die geschwächten Bäume zur Gefahr werden könnten.
    Die Stempelstelle ist aber hübsch gemacht! Bis der erste Idiot mit Edding vorbeikommt…oder die Kraft seiner Beinmuskeln daran ausprobiert. Die Idiotendichte scheint ja zuzunehmen.
    Ein drehbares Waldsofa, genial!
    Die Schlucht mit Wasserfall ist wunderbar pittoresk! Inkl. Regenbogen! Da hätte ich mich auch länger aufgehalten.
    Ich muss auch immer Schuhe wechseln am Auto. 
    Die Strohfigurenausstellung war ja auch sehenswert! Ich hätte aus familiärer Solidarität meine Stimme dem Lanz Bulldog geben müssen, weil mein Ältester davon hobbymäßig schon mehrere restauriert hatte, alle Figuren sehr gelungen und nahe am Vorbild, wow! Das ist ja echt schon Kunst und sicher auch mühsam, mit dem eher sperrigen Material. Ich meine, ich hätte davon sogar in einem Bericht vom Deutschlandfunk unterwegs im Autoradio gehört…

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    1. Ja, bei diesen schon fast Sturmböen (die hatten wir gestern schon, über Nacht war Ruhe, jetzt sind sie wieder da) gehen wir auch lieber nicht in den Wald. Obwohl sonst gerade ideales Wanderwetter wäre (Sonne und um die 18 Grad). Echt schade. Aber Sicherheit geht vor und die Wälder sind hier ja auch viel zu trocken.

      Gut, dass ich nicht die einzige mit "Schuhproblemen" im Auto bin :-D

      Diese Strohfiguren gibt es da scheinbar alle 2 Jahre. Aber wenn ich da nicht zufällig im Netz drauf gestoßen wäre, hätte ich da wohl bis heute noch nichts von gehört.

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