Donnerstag, 17. Oktober 2019

Spaziergang durch den Mooswald zur Stadionbaustelle


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Letzten Samstag sind wir bei spätsommerlichen 24 Grad eine große Runde spazieren gegangen - andere würden es vielleicht als eine Wanderung bezeichnen. Am Ende hatten wir 14,5 km auf dem Tacho und waren knapp 3 Stunden (reine Gehzeit) unterwegs.
Unser Rundweg, Karte von Komoot
Gestartet sind wir an der Haltestelle Tullastraße. Von dort ging es erstmal am Sportplatz vorbei und durch den kleinen Park Richtung Zähringer Bahnhof.
Über den Höheweg, vorbei an Wiesen und Feldern, weiter bis nach Gundelfingen.
Durch das Gundelfinger Gewerbegebiet erreichten wir zügig den Ortsrand und schon waren wir wieder zwischen Wiesen, wo wir riesige Schirmpilze fanden. Mitgenommen haben wir sie allerdings nicht. Da waren viele Hundeleute unterwegs und man weiß ja nie, wo die Fellknäule überall hinpielsen :-D

Über den Schobbach führt eine kleine Brücke und auf der anderen Seite ist schon der Mooswald. Die Hauptachse heißt Große Richtstatt. Sie führt fast schnurgerade durch den Wald. Und der folgten wir bis fast zum Ende.
Kreuzspinne

Große Richtstatt

In den Bächen wuselten Forellen herum. Spinnen hingen am Wegesrand. Überall summte es noch leicht und ein paar wenige Schmetterlinge waren auch noch unterwegs.
Bachforelle

Auch jede Menge Pilze fanden wir am Wegesrand. Ob die aber alle essbar waren? Wir wissen es immer noch nicht ;-)



Kurz bevor wir den Bahnübergang erreichten, auf Höhe des Spielplatzes, bogen wir links ins Lachendämmle ein und folgten dem Weg bis in den Stadtteil Mooswald zum dortigen Wanderparkplatz.
Stadionbaustelle vom Wolfswinkel aus gesehen
Dort beginnt schon die neue Stadionbaustelle. Wir wollten uns das Teil nun doch mal ansehen, denn immerhin ist es Luftlinie nicht sehr weit von uns entfernt und wir hören auch den Trubel vom gegenüberliegenden Messegelände, wenn dort Kirmes ist. Fußballspiele sind doch deutlich öfters.
Angeblich soll das Stadion ja so gebaut werden, dass kaum Lärm nach außen dringt. Lassen wir uns überraschen. Fertig werden soll das riesige Bauwerk zum Saisonbeginn 2020/2021.
Weil man von unten nicht so viel sehen konnte, sind wir erstmal auf den Wolfsbuck gestiegen. Ein kleiner Hügel am Rande des Flugplatzes. Denn ja, das neue Fußballstadion wird direkt neben dem Flugplatz gebaut.
Blick zum Kandel
Blick über die Baustelle zum Rosskopf
Das Riesenrad für die Kirmes steht auch schon!
Die Betreiber und Piloten vom Flugplatz haben nun Angst, dass aus Sicherheitsgründen bei Spielen Starts und Landungen verboten werden könnten. Fallschirmsprünge dürften dann wohl nicht mehr stattfinden und auch wie die Winde sich verhalten, wenn da plötzlich so ein riesiger Bau "im Weg" steht, ist wohl nicht ganz klar. Trotzdem wird fleißig gebaut.
Stadionbaustelle vom Wolfsbuck aus gesehen
Der Wolfsbuck an sich ist eine alte Mülldeponie, die renaturiert wurde. Außer dem alltäglichen Abfall wurden  hier auch die Trümmer nach dem 2. Weltkrieg verscharrt. Jetzt ist der alte Müllberg, auch Monte Scherbelino genannt, ein schönes Naherholungsbebiet (dank Stadion halt nicht mehr so groß wie früher) mit toller Aussicht.
Wir sind keine Fußballfans und werden das neue Stadion wohl genausowenig von innen sehen, wie das bisherige. Trotzdem weiß ich nicht so recht, was ich von dem Bau an dieser Stelle halten soll. Eine riesige Grünfläche wird dafür zerstört. In direkter Nachbarschaft liegen ein Flugplatz und ein eher beschauliches Wohngebiet - die Leute gehen auch seit Beginn der Planungen auf die Barrikaden. Wenn ich Jahrzehnte lang am Waldrand gewohnt hätte, würde ich dann ein Fußballstadion hinterm Gartenzaun wollen? Wohl eher nicht ;-)
Stadionbaustelle mit Freiburger Münster im Hintergrund
Da das alte Stadion aber wohl laut aktuellen UEFA Richtlinien doch etwas zu klein war (es ging wohl nur um ein paar Meter), musste halt ein neues her. Ob man nicht im alten Stadion eine Lösung für weniger Geld hätte finden können, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber mal ganz abgesehen davon, dass ich Fußball blöd finde, ist der Freiburger Fußballclub trotzdem einer der größten Arbeitgeber hier in der Ecke. Wir werden erleben, was passiert. Spätestens in zwei Jahren ;-)
Münster und Schwabentor
Vom Wolfsbuck aus machten wir uns dann wieder auf den Rückweg, nachdem wir noch ein Weilchen in der Sonne gesessen hatten.

Blick zur Kastelburg bei Waldkirch
Feldberggipfel
Entlang der neuen Stadion-Zufahrt geht der kleine Kiesweg weiter bis zur Schnellstraße und dem Radweg. Diese überquerten wir über eine Brücke und befanden uns wieder im Mooswald.



Doppeldecker im Landeanflug
Nur ein kurzes Stück noch bis zur Markwaldstraße und dann wieder auf die andere Seite.
An der Möbelmeile entlang (inkl. Zwischenstop für gratis Weißwurst) ging es wieder zur Haltestelle Tullastraße und zurück nach Hause.
Schönes altes Haus an der Haltestelle
Wir sind gespannt, wie es wird, wenn das neue Stadion mal fertig ist. Zumal die ganzen Fußballfans dann mit "unserer" Straßenbahnlinie fahren müssen. Im Moment fahren sie noch mit der Linie, die zu SchwieMu führt (und zu meiner Arbeitsstelle), was schon öfters Probleme bereitet hat (Überfüllung). Wir hoffen, dass wir das Gegröhle dann wirklich nicht hören werden - so wie das Gedudel von der Kirmes zweimal im Jahr oder das Sea You Festival einmal im Jahr. Denn Fußballspiele sind deutlich öfters als die anderen Events. Hoffentlich gibt es eine friedliche Coexistenz mit den Anwohnern, die das Stadion quasi hinterm Garten haben und den Fliegern.

Die Baustelle mal zu sehen war schon interessant. So riesig das ganze von unten wirkt, so klein sieht es von oben aus :-) Und wie es mal feritg aussehen soll, konnte ich mir noch gar nicht vorstellen, auch wenn ich es schon auf Fotomontagen in der Zeitung gesehen habe.

3 Kommentare:

  1. Früher habe ich das sehr ähnlich wie Du gesehen. So nach dem Motto warum was neues, wenn das alte noch gut ist. Tatsächlich werden solche Sportanlagen gerne aus der City raus gehalten. Eine direkte Flughafen und Autobahnanbindung ist hingegen sehr praktisch. So verstopfen Veranstaltungen nicht mehr ganze Städte. Und viele Stadien werden ja auch für Konzerte genützt.
    Das die Sicherheitsmaßnahmen überarbeitet werden finde ich mit ler Weile sehr wichtig. Die Weltbevölkerung steigt stetig . Und so auch der Nutzen und die benötigten Möglichkeiten. Ich denke daher das einfach mehr Platz gebraucht wird. Es möchte ja keiner ausgeschlossen werden. A la...Pech gehabt , Stadion voll.
    Ich hab da nur als grauenvolles Beispiel das Dortmunder Stadion vor der Nase. da wäre eine bessere Anbindung wirklich hilfreich. Bei Veranstaltungen in selbigem kannst Du Stunden an Zeit einpanen nur alleine wenn Du das Gelände verlassen möchtest. Das ist einer der Gründe warum ich seid Jahren nicht mehr zur Kreativa fahre .

    Schöne Bilder hast Du auf jeden Fall mitgebracht :))
    LG heidi

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  2. Hallo Nicki,
    zu Fuß sieht man einfach mehr. Wenn man eine Stadt mit dem Auto durchquert, bleiben nur wenige Eindrücke.
    Schön war Eure "kleine" Wanderung rund um die Stadt und ich bin gerne virtuell mitgegangen. Denn mit meinen lädierten Knien könnte ich diese Strecke nicht mehr laufen.
    Es gibt jetzt überall Pilze. Die Parasol sind essbar und wohl auch die Stockschwämmchen auf dem ersten Bild der drei Pilzaufnahmen. Aber ich würde keine sammeln und essen, denn ich mag eigentlich nur Zucht-Champignons.
    Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin

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  3. Heute kann man schon fast nicht mehr glauben, wie schön das Wetter noch vor 1 Woche war.
    14,5 km - das ist beachtlich!
    Genau diese Art Pilze wie auf den Anfangsfotos mit riesigen Schirmen und echt langen, schlanken Stengeln hab ich bei der letzten Wanderung (Bericht steht noch aus) auch mehrfach gesehen!
    Die Schirme bilden interessante, unterschiedliche Muster beim Auseinanderstreben.
    Hab zwar gesucht, welche Art das sein könnte, aber da gibt's auch giftige und leckere...jedenfalls wie du schreibst: Schirmpilze.
    Zähringer Weg? Haben wir auch! Was ist denn mit Zähringen..schnell mal schauen..ah ein Adelsgeschlecht mit einer gleichnamigen Burg nähe Freiburg!
    Hoffentlich wird euer Stadion schneller fertig als das in Saarbrücken..da wird rumgemurkst wie bei Berliner Flughafen..
    Die armen Anwohner, ein Stadion vor der Türe..nicht schön.

    Da wart ihr mächtig unterwegs..kein Wunder, dass du müde warst!

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