Sonntag, 12. Mai 2019

Mädelswochenende in Mainz

[Dieser Beitrag kann indirekt Werbung ohne Auftrag enthalten, durch Markennennung, Ortsnennung oder Verlinkung]


Am letzten Wochenende war ich mit meinen Freundinnen in Mainz. Jetzt komme ich endlich mal dazu, euch davon auch zu erzählen :-)

An dem Freitag musste ich nur bis um 12 Uhr arbeiten und bin dann mit Sack und Pack zum Freiburger Hauptbahnhof gefahren. Dort ging um kurz nach 13 Uhr mein EC nach Mainz: Mädelswochenende!
Im EC auf der Hinfahrt, es blieb so leer
Darauf habe ich mich schon lange gefreut :-) Leider waren wir dieses Mal nicht vollzählig. AM konnte leider nicht und sie hat uns echt gefehlt.
Auf der Hinfahrt saß ich mit 3 anderen Damen in einer vierer Gruppe. Die drei waren auch zu einem "Mädelswochenende" unterwegs :-)

Mit dem EC hab ich von Freiburg nach Mainz nur 2 Stunden und 15 Minuten gebraucht und musste nicht umsteigen. Und ich bin schon lange nicht mehr so entspannt Bahn gefahren. Keine kaputten Weichen, kein kaputter Zug, total pünktlich, sauber, Seife auf dem WC, Steckdosen am Sitz und keine nervigen Mitreisenden in meinem Waggon. Wenn es doch nur immer so wäre ;-)
Ankunft in Mainz am Hauptbahnhof
In Mainz angekommen haben wir uns vor dem Bahnhof getroffen. AA hat ihre "Präsenttäschchen" verteilt und dann ging es erstmal ins Hotel - was keine 100 m entfernt war. Wir haben die Zimmer bezogen - wirklich gemütlich ohne viel Chichi und echt sauber. Was will man mehr?
Unser Hotel und Hotelzimmmer
Einmal fix frisch machen und dann wieder runter in die Lobby. Von dort ging es dann in die Christuskirche.
Mainzer Christuskirche
Die war schön schlicht, wirkte von innen viel größer als von außen und die Akustik war phänomenal.
Weiter durch Mainz zum Rhein. AA hat versucht, uns nicht gleich an allen Sehenswürdigkeiten vorbei zu führen, denn für Samstag stand ja eine richtige Stadtführung an.

Teil vom kurfürstlichen Schloss
Am Rhein haben wir erst in der Sonne auf einer Treppe gesessen und den Sekt (für mich alkoholfrei) sowie die Brezel aus AAs Präsenttüte verputzt.

das richtig hässliche Mainzer Rathaus
Irgendwann brachen wir wieder auf und landeten am Mainzstrand. Sowas tolles! Wir kamen uns vor wie im Urlaub am Meer. Sonne, Drinks, Sandstrand, blauer Himmel, blaues Wasser, Palmen.... es war herrlich! Und weil es so schön war, blieben wir einfach dort, bis es Zeit war, zum Abendessen zu gehen :-D
Mainzstrand
Vom Rhein zum Restaurant war es nicht sehr weit. Und trotz aller Bemühungen kamen wir doch an ein paar interessanten Gebäuden vorbei :-)

Was in Berlin die "Ossi-Ampelmännchen" sind in Mainz die Ampel-Mainzelmännchen :-D Echt putzig!
Lustig war die Erklärung zu diesem Brunnen mit Kugel und Fisch, der in Mainz wohl Kartoffeln mit Hering heißt - oder so ähnlich :-) Und irgendwie passt es ja auch.

Wir liefen am Model des Mainzer Doms vorbei. Die Mainzer hatten mit dem Dombau ja echt großes Pech, denn das schmucke Gebäude brannte gleich mehrmals ab. Einmal 1009 unmittelbar vor der geplanten Weihe und dann wieder 1081. 1767 brannte er zum dritten Mal, weil ein Blitz einschlug und dann 1793 zum vierten Mal, während der Belagerung der Franzosen. Der zerschossene und ausgebrannte Dom sollte dann sogar abgerissen werden und wurde nur Dank des Bischhofs Joseph Ludwig Colmar gerettet.


Marktplatz

Am Dom vorbei über den Marktplatz ging es zügig weiter bis zum Restaurant. Auch an einem Mainzelmännchen-Souvenier-Shop kamen wir vorbei. Und ich muss echt sagen, dass ich den modernisierten Mainzelmännchen so gar nichts abgewinnen kann. Die Originale waren mir wesentlich symphatischer :-)

Brunnen am Dom


Schnellen Schrittes führte uns AA durch einen Teil der Altstadt - so viel Fachwerk! - und dann waren wir auch schon am Restaurant. Dort gab es für mich Leberknödel mit Sauerkraut und himmlischen Kartoffelstampf. Wieso schmeckt das bei mir nie so lecker?
Abendessen im Eisgrub-Bräu
Nach dem Essen genossen wir noch ein Eis und Mainz bei Nacht. Der Fastnachtsbrunnen wird in wechselnden Farben angestrahlt. Einen Cocktail als Absacker gönnten wir uns auch. Es gibt mittlerweile super gute alkoholfreie Cocktails. Leider hab ich dieses Mal keinen erwischt.
Am nächsten Morgen war es dann leider grau und nass. Die Wettervorhersage meldete Dauerregen bis zum Nachmittag - und irrte sich zum Glück :-)
Blick aus unserem Zimmer, im Hintergrund schon der Hauptbahnhof
Am Samstag haben wir dann auswärts im ALEX gefrühstückt. Auf dem Weg dorthin brauchten wir unsere Schirme. Es gab ein riesiges Buffet, das keine Wünsche offen lies. Sogar frisches Mett! Da musste ich zuschlagen, wo doch die Südbadener kein Mett können ;-) AAs Tante - unsere Stadtführerin - war zum Frühstück eingeladen.
Frühstück im ALEX
Nach dem Frühstück ging es los zur Stadtführung. Den Schirm brauchten wir da schon nicht mehr :-)
Zuerst besichtigten wir den Mainzer Dom - dieses Mal von innen. Der Bau ist riesig und recht düster. Nicht so düster wie der Kölner Dom, aber annähernd. Es gibt schmucke Seitenaltäre, eine Krypta und seltsame neumodische Fenster, die dein Eindruck erwecken, sie seien kaputt und mit Folie verklebt. Aber das soll wohl so sein.
Mainzer Dom
Auf dem weiteren Weg kamen wir an mehrern Plätzen vorbei, wo viel Tamtam veranstaltet wurde. Ob das zu dem am Sonntag stattfindenden Mainz-Marathon gehört oder einfach nur "Samstags-Programm" war, weiß ich leider nicht.

Vom Dom über den Markt, durch Seitenstraßen und durch die Altstadt, vorbei an Gutenberg, Schiller und Co.
Mehrfach kreuzten wir den riesigen Fastnachtsbrunnen mit seinen über 200 verschiedenen Figuren zur Mainzer Fastnacht.
Schillerplatz mit Fastnachtsbrunnen
Markt am Dom

Wenn man in Mainz gräbt, so erklärte AAs Tante uns, seien sofort die Archäologen da, weil man immer was finden würde. Immerhin waren hier auch schon die Römer. Daher war unser nächstes großes Ziel die Römerpassage - ein riesiges Einkaufszentrum.
Nahe der Römerpassage
Das Einkaufszentrum war jetzt natürlich nichts besonderes, aber die Ruinen des dort gefundenen römischen Isistempels. Das Mini-Museum ist kostenlos zu besichtigen, aber wir haben gerne was ins Spendenglas geworfen. Die zuständige Dame da unten erklärte dann, wie die Römer hier ihre Opfergaben gebracht hatten, was alles geopfert wurde usw. Am interessantesten fand ich allerdings die Info, dass der Tempel auf einem keltischen/hallstattzeitlichen Gräberfeld errichtet wurde.
Isis Tempel
Nach der Besichtigung des Isis Tempels ging es weiter kreuz und quer durch Mainz. Moderne Bauten zwischen alten Bauten. Ein sehr interessanter und gelungener Mix.
an der Römerpassage
Alt und Neu
Wir besichtigten die Rinie der Kirche St. Christoph, unweit der Römerpassage. Sie ist die Taufkirche von Johannes Gutenberg (dem wohl berühmtesten Sohn der Stadt), wurde im 2. Weltkrieg zerstört und ist heute ein Kriegsmahnmal.
Kirchenruine St. Christoph
Wir kamen an einem Haus vorbei, wo Johannes Gutenberg - Erfinder des Buchdrucks - gestorben sein soll.
Das Haus in dem Gutenberg starb
Gutenberg-Skulptur
Als nächstes liefen wir zu den Kupferberg-Terrassen. Wir hatten Glück und eine Anwohnerin nahm uns mit durch die Bogengänge bis zum Aufzug. So kamen wir nach ganz oben, wo inzwischen (wahrscheinlich unbezahlbare) Wohnungen sind. Die Aussicht von da oben über Mainz war richtig toll!
Blick von den Kupferbergterrassen
Anschließend waren wir in der Gaustraße, der steilsten Straßenbahnstrecke (ohne Hilfsmittel wie Zahnrad oder Seil) Deutschlands :-) Natürlich kommt das auf dem Foto gar nicht so raus. Aber die Straße war schon recht steil.
Gaustraße
Auf der anderen Seite der Gaustraße dann schon die nächste interessante Kirche: St. Stephan. Die Kirche wurde seinerzeit auf der höchsten Erhebung der Stadt Mainz gebaut. Sie ist außerdem die älteste gotische Hallenkirche am Mittelrhein. Aber selbst das macht sie noch nicht so besonders. Richtig besonders machen sie die von Marc Chagall gestalteten Fenster! Sie sind einzigartig in Deutschland und es sind die letzten Kirchenfenster, die Chagall in seinem Leben schuf. Das blaue Licht in der Kirche ist wunderschön und hätte bei Sonnenschein sicherlich noch besser gewirkt. Ich wurde ein bisschen an die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin erinnert.
St. Stephan mit seinen Chagall-Fenstern
Dort war dann auch leider schon so ziemlich das Ende unserer Stadtführung. Es ging nochmal zum Fastnachtsbrunnen und von dort dann in eine nahegelegene Vinothek, wo wir unsere Stadtführerin noch einmal einluden :-)
Details vom Fastnachtsbrunnen
In der Vinothek gab es dann auch noch - typisch Mainz - Worscht (Fleischwurst) mit einem Brötchen. Das hab ich ewig nicht mehr gegessen und es schmeckte saugut :-)
in der Vinothek - Weck, Worscht un Woi
Danach haben wir uns dann aufgeteilt. AA begleitete mich dann noch auf die "ebsch Seit" - die "falsche Seite" - also, nach Hessen rüber. Denn die Grenze ist (mal wieder) der Rhein und so standen wir mitten auf der Theodor-Heuss-Brücke, am höchsten Punkt, wo sich Mainz und Mainz-Kastel (zu Wiesbaden), Hessen und Rheinland-Pfalz treffen und freuten uns über den schönen Blick auf Mainz und zum Feldberg im Taunus - wo die Sonne schien.
auf der "ebsch Seit" mit Blick auf Mainz
Blick zum Feldberg im Taunus
römisches Schiff
Wieder am Mainzer Dom trennten sich unsere Wege und ich machte mich selbst noch ein bisschen auf Mainzer Fotosafari. Seit dem Frühstück hatte es nicht mehr geregnet.

der gute Gutenberg :-)
Mainzer Staatstheater
Detail am Erzbischöflichen Ordinariat
Am schönsten fand ich mit unter die Mainzer Altstadt. So viele schöne Fachwerkhäuser und verwinkelte Gassen. Wunderschön!
Kirschgarten in der Mainzer Altstadt
Altstadt Mainz, Augustinerstraße
Nachdem ich dann so ziemlich alles abgeklappert hatte, was ich mir ansehen wollte, wurde es plötzlich richtig dunkel. Eine fette Regenwolke drohte, ihre Last abzuwerfen und so machte ich mich dann doch wieder auf Richtung Hotel. Ganz schaffte ich es nicht, bis es von oben wieder losregnete.
Am Proviant-Amt, im Hintergrund ein römisches Hypocaustum (Fußbodenheizung)
Kurz vorm Hotel traf ich dann auf CI, die ebenfalls nochmal ein Stündchen die Füße hochlegen wollte, bevor wir uns schon wieder zum Abendessen trafen.

Zum Abendessen spazierten wir wieder Richtung Altstadt wo wir uns in einer engen, aber gemütlichen Weinstube niederließen. Dort ging es Schlag auf Schlag. Sobald ein Tisch frei wurde, war er auch schon wieder belegt. Gut, dass AA für uns schon vor Monaten reserviert hatte :-D

Als Vorspeise teilen wir uns einen Teller Spundekäs und dann hatte ich noch Pfälzer Saumagen mit Brot und Sauerkraut. Die Speisekarte war auf einer alten Schiefertafel geschrieben, wie man sie früher in der Schule benutzte. Das fand ich so goldig :-)
Abendessen in der Weinstube Hottum
Auf Grund von neuerlich einsetzendem Regen und allgemeiner Müdigkeit, haben wir nach dem Essen auf einen Absacker verzichtet und sind gleich ins Hotel gegangen.

Am Sonntag haben wir dann zu viert im Hotel gefrühstückt. AA - die bei ihren Eltern nächtigte - konnte leider doch nicht dazu kommen, weil sie sonst wegen des Mainz-Marathons in der Stadt festgesteckt bzw. riesige Umwege hinaus hätte fahren müssen.
Frühstück im Hotel
Das Frühstück im Hotel war auch sehr gut - aber nicht so viel Auswahl wie im ALEX. Wir haben nach dem Frühstück unsere Sachen fertig gepackt. Ausgecheckt hatten wir vorsorglich schon am Vorabend. Und dann ging es leider schon wieder rüber zum Bahnhof, wo wir nach und nach wieder nach Hause verschwanden.

CI und ich hatten eine Zeit lang den gleichen Zug. Sie im ersten und ich im letzten Waggon. Das war schon irgendwie witzig. Nicht witzig war, dass der Zug zweimal auf dem Wagenstandsanzeiger aufgeführt war. Einmal Montag bis Samstag und einmal Sonntag. Wir haben erst die obere Reihe gesehen und nicht gemerkt, das die für Werktage war. Also standen wir an den völlig falschen Enden vom Bahnsteig. CI hatte das zum Glück noch rechtzeitig gemerkt und schickte mich den gefühlten Kilometer zurück auf dem Bahnsteig, wo ich gerade rechtzeitig ankam, als der Zug angesagt wurde. Dann fuhr der Zug ein, ohne dass vorher mitgeteilt wurde, dass er verkehrt herum gereiht war. Also standen wir doch wieder am richtig falschen Ende und durften uns durch die vollen Waggons mit den vielen anderen Leuten unseren Weg durch den schon wieder fahrenden Zug suchen. In der Mitte trafen wir uns wieder, und freuten uns, dass alles "so gut geklappt hat" :-D Ich brauchte 15 Minuten, um endlich meinen Platz zu erreichen.

Dann war die Fahrt wieder völlig entspannt, stressfrei und vor allem pünktlich. Ich hab mich riesig gefreut, dass ich nicht lauffaul bin und den letzten Waggon gebucht hatte. Denn der war wieder fast leer, während ich auf dem Weg durch den Zug durch total volle Waggons mit gröhlenden Fußballfans im mittleren Teil des Zuges kam.

Zuhause holte mich Schatz an der Straßenbahnhaltestelle ab, wir besorgten uns noch ein Stück Kuchen und haben uns noch einen schönen Nachmittag in trauter Zweisamkeit auf der Couch gemacht.

Mainz ist eine richtig tolle Stadt und hat viel zu bieten und viel zu sehen. Irgendwann muss ich nochmal hin, denn das Gutenbergmuseum tät mich auch sehr interessieren :-) Ich hab echt keine Ahnung, wieso ich Mainz vorher nie auf dem Schirm hatte. Schande über mein Haupt :-D

6 Kommentare:

  1. Das sieht nach einem tollen Wochenende aus. Das ihr viel gesehen habt finde ich klasse. Mainz sagt mir selber auhc nicht viel. Aber wenn es sich mal ergibt werde ich ganz sicher dort einen Streifzug durch die Stadt machen.
    Danke für´s teilen .
    LG und eine schöne Woche für Dich
    von Heidi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, es gibt sicher noch mehr so Städte, die man gar nicht als Ziel im Sinn hätte und einmal dort gewesen fragt man sich: Warum? :-)

      Löschen
  2. Das war ein toller Ausflug nach Mainz. Ihr habt viel gesehen und lecker gegessen. In der Pfalz verhungert niemand.
    Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Wir mussten in Deutschland nur einmal "Hunger leiden". In Mecklenburg-Vorpommern. Das lag aber nicht daran, dass uns nichts geschmeckt hätte, sondern daran, dass das Restaurant trotz vorheriger Nachfrage abends doch geschlossen hatte ;-)

      Löschen
  3. Mainz hat ja offenbar einiges zu bieten, das war mir vor deinem Beitrag auch gar nicht bewusst - ich find eure Mädelswochenenden sowieso klasse, und die Fahrt hier war auch wieder besonders schön.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Bis jetzt war es überall super, wo wir waren. Ich bin gespannt, wo wir uns das nächste Mal treffen :-D

      Löschen