Sonntag, 30. August 2020

Sauerland-Urlaub 2020 - Tag 11 (Spaziergang auf den Kahlen und Shopping)

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Unser letzter Urlaubstag! Echt? Jetzt schon? Gefühlt waren wir doch vor zwei Tagen erst angekommen :-/

Nachdem wir ausgeschlafen und gefrühstückt hatten, haben wir noch etwas Zuhause rumgehangen. Um 11:00 Uhr hatten wir nochmal einen Termin im Pflegeheim, um bei Oma auch Tschüss zu sagen. Als wir ankamen, war Oma nicht auf ihrem Zimmer, sondern rannte irgendwo herum. Draußen hatten wir sie aber auch nirgendwo gesehen. Als wir gerade damit fertig waren, diesen ganzen Papierkram wegen Corona nochmal auszufüllen, stand sie plötzlich hinter uns.

"Wieso hast du denn den Hund nicht mitgebracht, B.?" Tja, weil ich halt nicht meine Mutter bin. Sie hatte mich wohl verwechselt. Weil es schon gut warm war, ließ sie sich für jeden von uns einen kleinen Eisbecher geben und wir setzten uns mit ihr nach draußen, wo wir, dank frischer Luft und genügend Abstand, ganz offiziell auch ohne Maske sitzen konnten. Wir saßen keine 10 Minuten, da stand Oma auf und musste mal zur Toilette. Wir rätselten noch, ob sie wohl zurück kommen würde oder einfach vergessen hätte, dass wir da waren. Aber sie kam tatsächlich nach einer Weile wieder.

Sie hat ihr Eis aufgegessen, hat wieder die gleichen Sachen erzählt wie schon in der letzten Woche und fing wieder an zu heulen. Sie würde da ja keinen Anschluss finden und wäre so alleine. Mein Onkel erzählt da ganz andere Sachen. Wir waren kaum 30 Minuten dort, da scheuchte sie uns plötzlich auf. Mit den Worten "Ihr habt ja sicher nichts dagegen, wenn ich mich jetzt verdrücke, aber ich komme zu spät zum Mittagessen." schmiss sie uns quasi raus. Was soll man da noch sagen. Wir haben uns wieder kontaktlos verabschiedet und ich sagte dann noch, dass wir in nur 4 Monaten, zu Weihnachten, ja wieder da wären. Da meinte Oma nur, dass sie ja bis Weihnachten wahrscheinlich eh nicht mehr leben würde. Hallo? Mal abgesehen davon, dass die Frau nicht mehr so gut sieht und ihr Kurzzeitgedächtnis etwas schwächelt, ist sie für ihre fast 90 Jahre noch ziemlich fit.

Wir sind dann gegangen. Aber schön ist definitiv anders.

Zuhause gab es dann Mittagessen. Papa hat nochmal was vom Metzger geholt. Am Nachmittag haben wir einen Spaziergang auf den Kahlen gemacht. Endlich war es mal nicht zu warm und nicht zu schwül.

Oben in den Feldern hatte man einen schönen Blick auf die außerhalb liegenden Höfe und den Ortsrand.
Bis zum hessischen Goldhausen reichte der Blick an diesem Tag. Goldhausen liegt kurz vor Korbach und ist gute 12 km entfernt.


Über den Medebacher Kreuzweg sind wir dann auf den Kahlen spaziert. Es geht hinauf, aber nicht übermäßig. Man kann den Weg sehr gut gehen.
Nach einem Stückchen schaute ich mich doch etwas verwundert um. Freie Sicht nach links und rechts. Also, früher war hier mal ein Wald!
Zwei Hitzesommer, Stürme und der Borkenkäfer haben ordentlich gewütet in dieser Gegend. Wir haben im Umkreis nämlich einige Stellen entdeckt, wo man plötzlich ungekannte Weitsicht hatte.
Dann tauchte die Kahlenkapelle vor uns auf. Wenn ich als Kind die Prozession hier herauf mitmachen musste, kam mir der Weg immer ewig vor.

Die Kapelle wurde ursprünglich 1717 von den Kreuzherren des Klosters in Glindfeld erbaut. Allerdings wurde sie durch ein Feuer nach einem Blitzeinschlag im Jahre 1910 völlig zerstört und 1912 im neugotischen Stil wieder errichtet. Lediglich der marmorne Barockaltar überstand damals den Brand.




Etwas unterhalb der Kapelle befindet sich noch eine kleine Grabkapelle. Von dort hat man auch eine schöne Aussicht Richtung Glindfeld.

Über den Glindfelder Kreuzweg sind wir dann wieder vom Kahlen hinab spaziert. Der ist etwas steiler als der Medebacher Kreuzweg.


Die heimische Wirtschaft haben wir nach unserem Spaziergang auch noch unterstützt. Wir haben beim örtlichen Schuhhändler für Schatz ein paar neue Schuhe erstanden, wo er auch seine Einlagen reinbekommt.
Außerdem gab es noch ein Glas Honig, fruchtige Buttermilch und ein paar heimische Wurstspezialitäten, die ich in und um Freiburg nicht bekommen kann.
Nachmittags kam Mama dann noch zum Kaffee vorbei. Es gab für jeden ein Stück Pflaumenkuchen. Richtig lecker! Fast wie selbstgebacken.

Abends haben wir dann noch etwas Zeit mit Papa verbracht und schon angefangen unsere Koffer zu packen. Denn am nächsten Tag ginge es ja nach dem Frühstück leider schon wieder zurück nach Freiburg.

2 Kommentare:

  1. Hallo Nicky,
    nun so ein Urlaub ist immer so schnell vorbei. Deine Reiseberichte sind immer sehr interessant.
    Das Sauerland lädt ja auch zum Wandern ein.

    Dann guten Appetit bei den heimischen Spezialitäten.
    Diese geräucherten Mettenden essen wir auch sehr gerne. Wir holen die meistens bei EDEKA (Werbung?)

    L.G.
    Hannelore

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    1. Danke für den Tipp! Da werde ich doch bei Gelegenheit mal bei unserem Edeka gucken, ob die sowas da auch haben - oder doch wieder eher die "hiesigen" Spezialitäten. Manchmal sind ja die Wurst-/Käsetheken regional verschieden.

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