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Am letzten Samstag sind wir nach Villingen-Schwenningen gefahren, um uns den Ortsteil Villingen anzusehen. Da waren wir nämlich noch nie. Schatz hatte sich am Wochenende zuvor das 9 EUR Ticket über die Bahn App gekauft. Meine Monatskarte wird ja automatisch zum 9 EUR Ticket. Hätte es das nicht gegeben, hätten wir das BW-Ticket erworben, um günstig in den Schwarzwald zu kommen :-)
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Unser Stadtrundgang in Villingen (Karte von Komoot)
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Wir haben uns Villingen nicht nur deshalb ausgesucht, weil wir dort noch nie waren, sondern auch, weil wir ohne Umsteigen dort hin fahren konnten :-) Denn die Bahn hat es ja nicht so mit der Pünktlichkeit. Und nach der irren Fahrt zum
Mädelswochenende nach Heidelberg, hab ich keinen Bock auf eine weitere Odyssee, wenn es sich vermeiden lässt ;-)
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Vom Bahnhof aus, direkt über die Brigach
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Als wir morgens um 6 Uhr aufstanden, war es in Freiburg noch kräftig am regnen. Wir fuhren mit Bus und Straßenbahn um 9 Uhr zum Hauptbahnhof und dort um 9:40 Uhr mit der S-Bahn nach Villingen. Früher hat die Bahn auf der Strecke Doppelstock-Waggons eingesetzt. Jetzt gibt es nur noch einfache Waggons. Es war brechend voll. Wir waren froh, das wir früh genug am Bahnhof waren, und noch einen Sitzplatz ergattert hatten. Aber seit es die neuen Züge gibt, ist es wohl immer voll, einfach weil nicht mehr so viele Menschen bequem reinpassen wie früher. Zumindest konnten wir das von Leuten in Erfahrung bringen, die die Strecke regelmäßig fahren.
Als wir in Villingen ankamen, war es sonnig und warm geworden. Vom Bahnhof aus geht man einfach direkt gerade aus über die Brigach und landet quasi direkt vor der historischen Stadtmauer.
Wir sind allerdings direkt hinter dem Fluss schon links abgebogen, um dem
online von der Stadt empfohlenen Rundweg zu folgen, und so quasi an allem Sehenswerten vorbei zu kommen :-)
Es gibt unglaublich viele, tolle alte Häuser und unfassbar viele Brunnen mit richtig sauberem Wasser! Sowas hab ich, glaube ich, noch nie gesehen.
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Hubenloch-Park |
Schon ziemlich zu Beginn unseres Rundgangs haben wir noch einen Abstecher zum Hubenloch-Park gemacht. Der war zwar in der Infobroschüre nicht extra erwähnt, aber Parks sind ja immer nett und außerdem hatte ich bei Google Maps gesehen, dass es dort einen Aussichtsturm geben sollte.
Den Aussichtsturm haben wir schnell gefunden. Natürlich bin ich hoch, auch wenn es für mich echt grenzwertig war. Stufen und Podeste waren aus Gitterrosten und boten somit den totalen Durchblick nach unten - nicht gut für die Höhenangst. Aber der Ausblick war es wert :-)
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Aussichtsturm im Hubenloch-Park
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Von oben entdeckte ich dann auch den Rosengarten, an dem wir zuvor einfach vorbei gelatscht waren, da die Rosen noch nicht so doll blühten, um ihn sofort zu erkennen.
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Rosengarten im Hubenloch-Park
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Vom Park ging's dann wieder runter Richtung Stadtmitte. Dort landeten wir vor der historischen Stadtmauer. Und die ist fast vollständig erhalten und außen umgeben von einem tollen Grünstreifen mit Spazierwegen und alten Bäumen. Es ist fast wie im Märchen...wenn man die vielbefahrene Straße ausblendet.
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Erhaltene Stadtmauer
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Romäus-Turm |
In der Mauer sind noch 3 von einst 4 Tortürmen erhalten. Durch den Romäusturm spazieren wir in den mittelalterlichen Stadtkern von Villingen.
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Romäus-Brunnen |
Innerhalb der Mauer wenden wir uns direkt nach links und spazieren durch den Spitalgarten auf das ehem. Franziskanerkloster zu, das nun ein Museum ist und an diesem Tag leider (schon) geschlossen hatte.
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ehem. Franziskanerkloster
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Durch verschiedene Gassen geht es weiter durch den mittelalterlichen Stadtkern. Vorbei an historischen Gebäuden und einigen Restaurants. Es ist Mittagszeit und es duftet überall herrlich nach Essen.
Als wir am Riettor vorbei kommen und tatsächlich einen freien und nicht bereits reservierten Tisch im Schatten des Torturms entdecken, entschließen wir uns spontan, uns nieder zu lassen. Wir sind bei einem Griechen gelandet. Griechisch waren wir ewig nicht essen. Perfekt!
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Griechisches Essen im Schatten des Riettores :-)
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Das Essen dort war saugut und die Bedienung auf Zack. Häufig können wir das nicht mehr machen. Essen gehen ist echt teuer geworden. Aber es hat sich gelohnt. Wir sind sehr gut satt geworden :-) Und das in historischer Kulisse!
Wir spazieren weiter durch Villingen. Mal Diesseits und mal Jenseits der Stadtmauer. Es gibt genug Durchlässe auf unserem Weg. Der Himmel zieht sich zu, es sieht kurz nach Regen aus. Aber nichts ist. Die Regenjacken haben wir an diesem Tag umsonst dabei gehabt :-)
Wir finden die Benediktinerkirche. Eigentlich wollten wir gerne rein. Die Tür, die wir im Innenhof sehen, sieht verschlossen aus. Wir gehen einmal um das alte Kloster herum. Finden eine weitere Tür - mit einem Schildchen: Eingang im Innenhof. Öffnungszeiten... Toll :-/ Hätte man da nicht auch schon einen Hinweis im Innenhof anbringen können? Wir haben keine Lust, nochmal um das große Gebäude herum zu latschen. Also folgen wir unserem Rundweg weiter.
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Riettor |
Auf dem Weg zum Münsterplatz passieren wir noch einmal das Riettor. Durch schmale Gassen und breite Straßen gelangen wir schließlich auf den Münsterplatz. Eine Kehrmaschine dreht hier ziemlich laut ihre Kreise und beseitigt die Hinterlassenschaften des Wochenmarkts, der vor gut 1 Stunde hier geendet hat.
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Villinger Münster
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Das Villinger Münster heißt - wie das Freiburger Münster auch - "Unserer Lieben Frau". Der Münsterbrunnen fesselt kurz unsere Aufmerksamkeit. Sehr interessante und unglaublich detailliert gearbeitete Bronzefiguren schmücken ihn. Am besten gefällt mir die Dame mit der blauen Gießkanne :-) Der Hund ist etwas unheimlich.
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Münster-Brunnen |
Rund um den Münsterplatz viele historische Gebäude. Unter anderem das alte und das neue Rathaus.
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Münsterplatz |
Das Hauptportal des Münsters zieht wieder unsere Blicke wie magisch an. Die Bilder wirken wie in 3D! Im Näherkommen sehen wir dann, sie sind tatsächlich ausgearbeitet und wie Skulpturen an der Tür. Es wirkt, wie kleine Dioramen. Sowas hab ich auch noch nie gesehen. Sehr cool.
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Hauptportal des Villinger Münsters
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Das Münster innen wirkt in den Seitengängen hell und freundlich durch die tolle weiße Stuckdecke. Der Mittelteil hingegen wirkt etwas düster. Hinter dem Altar sind tolle Wandgemälde zu sehen.
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Villinger Münster
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Villinger Münster
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Vom Münsterplatz aus setzten wir unseren Rundgang fort. Wir kommen an einer Kreuzung vorbei, an der man alle drei Stadttore sehen kann, wenn man sich im Kreis dreht :-)
Schatz hat seine Mütze vergessen. Die Sonne brennt. Die Suche nach einer passenden Kopfbedeckung ist nicht erfolgreich. Der Mann hat einen echten Dickschädel und nichts von den Standard-Touri-Sachen passt ihm. Pech gehabt.
Ich hatte ihn morgens noch gebeten, seinen Rucksack auf vollständigen Inhalt zu prüfen. "Ja, Schatzi! Mach ich gleich." Nix hat er gemacht. Aber mich anmaulen, weil er sein Base Cap nicht dabei hat. Männer...
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Bickentor und Bickenkloster
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Am ehem. Bickenkloster vorbei - es gab im mittelalterlichen Villingen echt mordsviele Kloster und Kirchen auf dem begrenzten Raum innerhalb der Stadtmauern! - kommen wir zum Bickentor.
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Bickentor |
Ein Teil der Treppe ist erhalten. Sowas hab ich echt noch nicht gesehen. Ich frage mich, wer dort hinauf steigt, ohne sich die Haxen zu brechen, nur um sich dann durch diese enge, schmale Pseudo-Tür zu quetschen. Brrrrr...da graust es mich. Ob das Umbau- und Sarnierungsmaßnahmen geschuldet ist, oder "Original" ist, wissen wir nicht. Aber es ist eine echte Bausünde :-D
Die Johanneskirche finden wir auf unserem Rundgang auch. Ein Blick hinein kann nicht schaden. Aber sie ist wirklich sehr schlicht. Hier halten wir uns nur sehr kurz auf.
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Kaiserturm |
Durch den Kaiserturm gelangen wir wieder außerhalb der Stadtmauer. Hier sind im Grünstreifen unglaublich viele Drosseln auf der Jagd nach Käfern und Würmern. Sie lassen sich auch nicht von den Spaziergängern stören.
Hier haben wir nun eigentlich unseren Rundgang beendet. Es ist inzwischen 15 Uhr und ursprünglich wollten wir noch hinüber in den Ortsteil Schwennigen spazieren (etwa 3 km), um uns dort auch noch etwas umzusehen.
Wir sind aber schon etwas platt. Immerhin sind wir schon seit 6 Uhr auf, haben eine lange Zugfahrt hinter uns, den gleichen Weg nochmal Retour und bereits 8 km auf durch Villigen auf dem Tacho. Nein, wir wollen jetzt nicht noch nach Schwennigen laufen. Das heben wir uns für einen anderen Tag auf :-)
Stattdessen spazieren wir noch ein wenig durch den mittelalterlichen Stadtkern von Villingen. Und als wir nach einer Stunde sicher sind, dass wir wirklich nichts Neues mehr entdecken können, steuern wir den Bahnhof an.
Dort erwischen wir den Zug zurück nach Freiburg. Der steht bereits im Bahnhof. Abfahrt in 4 Minuten. Perfektes Timing. Viel los ist auch noch nicht. Freie Platzwahl :-)
Und er wird auch bis nach Freiburg nicht wirklich voller. Erst dort steigen viele Menschen ein, die von der Stadt am Abend zurück ins Umland von Freiburg pendeln wollen. Aber das ist uns egal. Wir steigen in Freiburg aus und nehmen die Straßenbahn nach Hause.
Das war ein echt gelungener Ausflug und Villingen hatte tatsächlich mehr zu bieten, als wir erwartet hatten. Aber wir waren auch froh, dass wir nicht umsteigen mussten. Auf dem Rückweg hätte es da wegen fast 15 Minuten Verspätung echt Probleme gegeben, bei durchschnittlich 5-10 Minuten Umsteigezeit im Regionalverkehr in Südbaden. Schatz hat mit diesem Trip die Kosten für sein 9 EUR Ticket auch schon fast wieder raus :-) Aber kontrolliert wurden wir nicht ein einziges Mal.