Samstag, 8. September 2018

Wie sind wir eigentlich zum Wandern gekommen?

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Unter den letzten Wunschgewicht Post hat Frau K mir folgende Frage gestellt: 

"Eine Frage trage ich schon seit einiger Zeit mit mir herum, vergesse aber immer wieder sie zu stellen, aber jetzt denk ich mal dran! Die Frage ist: wie seid ihr junge Leute eigentlich auf den Geschmack vom Wandern gekommen? Ich bin mit meinen Eltern ja (zwangsläufig..und eher unlustig) auch viel Wandern gegangen, vor allem in Österreich, meine Schwester jammert heute noch darüber, wie "schrecklich" das immer war, und als Erwachsene hab ich das dann völlig aufgegeben, bis ich dann vor wenigen Jahren per Zufall wieder auf den Geschmack kam - daher würde es mich mal interessieren, wie das bei euch war!"

Das ist eigentlich eine gute Frage :-) Wie ich zum wandern gekommen bin, weiß ich natürlich. Schatz ist schuld ;-) Ehrlich gesagt, hab ich Schatz bis heute noch nie gefragt, wie das bei ihm war, denn als ich ihn kennenlernte, war er schon sehr wanderfreudig :-D Also, den Mann mal interviewen...

Schatz scheint einer von wenigen Menschen zu sein, die ich kenne, der mit seinen Eltern NIE wandern MUSSTE :-D Er ist ein waschechtes Stadtkind, aber trotzdem sehr naturverbunden. Mit seinen Eltern hat er immer eher Ausflüge als Wanderungen gemacht. Sein Vater war, laut seiner Aussage, eher "lauffaul". Gelaufen ist er daher hauptsächlich mit seiner Mutter (die konnte ja damals noch). Er hat erzählt, dass sein Vater sie oft irgendwo abgesetzt hat und dann weiter gefahren ist und die zwei sind dann zu ihm und zum Auto gelaufen.

Als ich Schatz kennenlernte, hat er sich als "Naturbursche" ausgegeben - ich bin drauf reingefallen :-D Erst später stellte ich fest, dass er von den Vorgängen in der Natur nicht wirklich viel Ahnung hatte - Stadtkind halt. Mit seiner Ex hat er ab und an mal kleine Wanderungen unternommen. Er suchte schon seit längerem die Ruhe in der Natur als Ausgleich zum lauten, hektischen Stadtleben und zum Stress im Job. Aber seine Ex war wohl auch nur gelegentlich mal zu richtigen Wanderungen zu motivieren. Sie war eher ein Couch-Potato. Die Mutter seines Sohnes war sogar noch schlimmer was Bewegung in der Natur anging.

Und ich? Ich war eines der Kinder, die früher mit den Eltern und Großeltern auch mal "wandern" musste. Bei uns hieß das immer: "Kommt, wir gehen jetzt im Wald spazieren!" Und ich hab es gehasst!
1985 in der Gelänge mit Mama
Mai 1986
Frühjahr 1990, unser Cousin, mein Bruder und ich
1990 - mein Bruder und ich
Denn wir bekamen als Kinder schon beigebracht, dass man im Wald leise zu sein hat - damit man auch mal ein paar Tiere sieht. Das heißt, wir durften nicht im Unterholz rumkriechen, nicht rumrennen und vor allem nicht laut sein. Kurz: Für uns Kinder war es sterbenslangweilig.

Im Gegensatz zu Schatz bin ich aber auf dem Land groß geworden. Daher waren wir als Kinder eigentlich immer in der Natur und draußen. Wir haben im Wald gespielt, Baumhäuser gebaut, im hohen Gras der ungemähten Weiden Gänge angelegt, sind auf Bäume geklettert und haben an Bächen und Flüssen gespielt und sind dort auch geschwommen. Wir waren immer in der Natur, aber wandern war doof.
Blick vom Medebacher Kahlen Richtung Glindfeld
Als Teenager habe ich dann das Fotografieren für mich entdeckt. Und so habe ich dann auch mal größere Strecken in der Natur zurück gelegt, um schöne Bilder zu machen. Wandern war das aber noch nicht.
April 2007
April 2007 im heimischen Sauerland
Als ich dann den "Naturburschen" kennenlernte hab ich mich gefreut, denn alleine unterwegs zu sein fand ich immer etwas öde. Wenn man dann zu zweit etwas draußen sein könnte und ich trotzdem noch schöne Bilder bekäme, das wäre doch nett :-) Zum RICHTIGEN WANDERN bin ich daher eher nach und nach gekommen.
Medebacher Osterfeuer 2007
Ich zog 2007 nach Freiburg. Mit Schatz war ich dann mal kurze Strecken im Wald unterwegs. Da ist dann auch unsere "Jahrestags-Wanderung" entstanden, die damals eigentlich nur ein größerer Spaziergang gewesen ist :-)
Das erste Mal auf der späteren "Jahrestags-Wanderung" im Sternwald im Juni 2007
Anfangs waren wir aber doch vorwiegend in den umliegenden Orten unterwegs, um mein neues Zuhause kennenzulernen. Damals wog ich auch noch zwischen 110 und 115 kg und der Schwarzwald ist jetzt nicht unbedingt flach. Die meisten Strecken im Wald waren daher für mich auch "doof", weil ich sie einfach viel zu anstrengend fand.
Schloss Heitersheim 2007
Blick von der Burg Baden 2007
Burg Staufen 2007
Unsere ERSTE RICHTIGE Wanderung haben wir im Sommerurlaub 2008 gemacht - das war unser erster gemeinsamer Urlaub. Da sind wir nämlich durch die Wutachschlucht gewandert :-) Und da bin ich dann auf den "Geschmack gekommen".


Denn die Wutachschlucht war wunderschön. Diese Landschaft, der Fluss, die Felswände, das viele Grün und die schmalen Pfade. Herrlich!


Da ja Fotografieren mein liebstes Hobby war und ist, kam ich dort voll auf meine Kosten :-D Und mir ist das erste Mal bewusst geworden, dass man die schönsten Ecken nicht mit dem Auto erreichen kann.

Blick in die Wutachschlucht 2008

Danach haben wir dann öfters mal eine Wanderung gemacht. Das heißt, am Anfang ist Schatz gewandert und ich habe mich die "scheiß Berge" raufgequält (mit meinen teils 115 kg Schlachtgewicht), um ein paar schöne Bilder zu bekommen :-D

Die Bergauf-Abschnitte habe ich weiterhin gehasst. Ich lief purpurrot an, habe geschnauft wie eine alte Dampflok und war nur am meckern. Schatz musste alle paar Meter stehen bleiben, um auf mich zu warten. Der Mann hat eine Engelsgeduld :-D
Nach dem Aufstieg zur Katharinenkapelle im Kaiserstuhl 2009
Unterhaltungen waren in dieser Zeit während der Wanderung nicht möglich, da ich zu sehr mit atmen beschäftigt war :-D Ich kann mich erinnern, dass wir, als wir das erste Mal den Rosskopf rauf sind, fast 4 Stunden bis zu den Windrädern gebraucht haben. Inzwischen schaffe ich den Weg in gut 2,5 Stunden. Das Wandern sah ich also Anfangs eher als Mittel zum Zweck.

Ich weiß nicht mehr wann genau es passiert ist. Es war ein schleichender Prozess. Aber irgendwann fand ich dann auch den Weg zu meinen Fotomotiven toll und mir machte das Wandern plötzlich Spaß. Mittlerweile kann ich mir das Leben ohne Wandern nicht mehr vorstellen :-D

Vielleicht sind wir da echt eine Ausnahme. Denn wenn wir so unterwegs sind, begegnen uns tatsächlich nur wenige Menschen in unserem Alter.

Ich genieße das Wandern. Das langsame Gehen in der Natur. Die Ruhe im Wald. Raus aus der lauten Stadt und mal abschalten. Und es ist wahr: Die schönsten Orte, die ich bisher in meinem Leben gesehen habe, habe ich beim Wandern entdeckt. Weit ab von jeglicher Straße. Nicht mit dem Auto erreichbar.

Mein eines großes Hobby, das Fotografieren, hat mich zu meinem zweiten großen Hobby, dem Wandern gebracht :-D Und ich bin heilfroh, dass Schatz mich damals dazu animiert hat, auch mal größere Strecken zu laufen und richtig zu wandern. Sonst wäre das heute sicherlich auch anders. Denn Schatz ist heute auch der "Naturbursche", der er damals immer sein wollte, aber noch nicht war :-D Wir haben uns also gegenseitig geholfen und so das Wandern für uns entdeckt.

Positiver Nebeneffekt: Das Wandern ist ein sehr kostengünstiges Hobby. Das ist für uns auch toll, da wir ja nicht so viel Geld zur Verfügung haben ;-)

Freitag, 7. September 2018

Wunschgewicht: KW 36 - 2018

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Samstag haben wir zwar etwas länger geschlafen, als es mir unter der Woche vergönnt ist, aber trotzdem war ich noch weit weg vom ausschlafen. Das hatte allerdings seinen Grund. Denn unser Einkaufssamstag stand an. Da wir aber nachmittags noch zum Römerfest wollten und wir bis dorthin eine gute Stunde Fahrzeit vor uns hatten, wollten wir den Einkauf etwas früher als sonst erledigen.

Zum Frühstück hab ich die am Freitag angekommene Pflaumenmarmelade von meinem Bekannten aufgemacht. Zumindest hab ich das versucht.
Das Glas war so fest verschraubt, dass selbst Schatz es nicht ohne weiteres aufgekommen hat und wir unser "Helferlein" aus der Schublade kramen mussten. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Das Pflaumenmus war ebenfalls saulecker :-D Kein Vergleich mit den gekauften - die mir nicht schmecken.

Nach dem Frühstück ging's direkt zum großen Wocheneinkauf und nachdem die Einkäufe verräumt waren, machten wir uns gleich auf den Weg nach Hüfingen.

Gegen 17:30 Uhr waren wir wieder Zuhause. Eigentlich hatten wir überlegt, zum Abendessen einen Döner zu holen. Aber wir waren beide so kaputt, dass wir nicht mehr vom Sofa hochkamen und dann doch "nur" ein Butterbrot aßen :-D

Sonntag haben wir ausgeschlafen. Es war toll :-) Während ich das Frühstück hergerichtet habe, habe ich gleichzeitig schon meine Rinderbrühe für die Nudelsuppe angesetzt. Nudelsuppe koche ich nur am Wochenende, weil ich unter der Woche weder Nerven noch Zeit habe, um 2 Stunden darauf zu warten, dass die Brühe fertig wird :-)

Nach dem Frühstück habe ich abgewaschen und etwas aufgeräumt. Zwischenzeitlich war die Brühe auch soweit fertig. Einmal durch's Sieb und einen Liter für das Mittagessen beiseite gestellt. Die restliche Brühe hätte ich gut einfrieren können. Es hätte locker für einen zweiten Topf gereicht. Aber zum ersten Mal ist mir die Brühe so klar gelungen, dass wir den Rest gerade so weggeschlürft haben :-D Lecker! Ich weiß jetzt nur nicht, ob es daran lag, dass ich erstmalig Rindermarkknochen bekommen habe. Sonst habe ich die "Rinderbrühe" nämlich immer mit Beinscheibe und Schweineknochen ansetzen müssen :-/ Egal. Es schmecken beide Varianten :-D

Am Nachmittag gab es also die Nudelsuppe (Rezept von Mama) und etwas Obst als Dessert.
Abends hatte ich dann erst sehr spät wieder ein leichtes Hungergefühl. Im Schrank fand ich ganz hinten noch eine Dose mit Pfälzer Leberwurst. Die habe ich letzten Dezember auf dem Deidesheimer Weihnachtsmarkt erstanden.
Die Dose haben wir geöffnet - und dann war sie alle. Ich habe mir sogar extra noch eine zusätzliche Scheibe Brot geholt!
Das Wochenende war gelaufen. Mal wieder zu viel leckeres Essen und viel zu wenig Bewegung. Nicht gut!

Montag war es morgens schon etwas herbstlich. Wir hatten zwar schon 15 Grad am frühen Morgen, aber es war recht bewölkt und nebelig. Immerhin scheint die Hitzewelle - zumindest an den Wiesen - nicht ganz so viel Schaden angerichtet zu haben. Die Wiese im Eschholzpark (wo ich immer Umsteige) ist schon wieder sehr grün und auch vorm Büro und am See ist es wieder grün. Vor zwei Wochen waren die Wiesen noch gelblich braun. Wie die Bäume den Hitze-Sommer vertragen haben, sieht man laut den Experten wohl erst im nächsten Frühjahr.

Im Büro war es wieder recht ruhig. Allerdings merkt man in der Straßenbahn, dass die Ferien nächste Woche zu Ende sein werden. Es wird schon wieder etwas voller morgens.

Nach der Arbeit ging es in die Drogerie, noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen und dann nichts wie ab nach Hause.

Zum Abendessen gab es das erste von den Rezepten, die ich bei Burgi "geklaut" habe. Und zwar das von ihrem 9. Veggie Day: Backofen-Kartoffelsalat mit Fenchel und grünen Bohnen :-) [Social Networking]. Da ich Fencheltee und Fenchelbonbons absolut gar nicht mag, war ich mit dem frischen Fenchel etwas vorsichtig und hab erstmal nur eine kleine Knolle - sagt man das so? - gekauft. Nächstes Mal nehme ich aber zwei! Das Kind mag frischen Fenchel :-D
Das Essen war für den Montag echt praktisch, weil alles im Ofen vor sich hin garte, während ich mit Papa telefonierte :-) Und geschmeckt hat es göttlich! Sowas leckeres hatte ich schon lange nicht mehr. Ich musste mich echt zusammennehmen, um Schatz' Portion nicht auch noch zu futtern. Und selbst Männe war restlos begeistert - und das obwohl kein Fleisch drin war. Danke Burgi, für dieses tolle Rezept :-)
Außerdem bekomme ich jetzt auch ENDLICH wieder Benachrichtigungen per Mail, wenn ihr mir einen Kommentar dagelassen habt :-) Das war ja jetzt - wieso auch immer - seit einigen Monaten nicht mehr der Fall, obwohl ich das nicht abgestellt hatte. Aber am Montag kam eine Mail von Google, ob ich denn weiterhin Kommentarbenachrichtigungen erhalten wolle? Ja, natürlich! Ich hab den Link geklickt und jetzt geht es wieder :-) Was für eine Erleichterung.

Dienstag war wieder ein herrlich sonniger Tag. Morgens war es zwar mit 13 Grad ziemlich kühl, aber im Laufe des Tages schraubten sich die Temperaturen bis 25 Grad herauf. Im Büro war alles wie immer.
Nach der Arbeit fuhr ich noch beim Wolle-Dealer vorbei. Ich wollte doch das nächste Geburtstagsgeschenk annadeln und brauchte dazu noch wolligen Nachschub. Für die Gelegenheit habe ich mal eine andere Wolle ausprobiert. Bald geht der nächste Geburtstags-Marathon wieder los und da will ich doch vorbereitet sein :-) Außerdem packt mich gerade wieder die Lust zum häkeln. Als es so heiß war, hatte ich keine Lust auf irgendwas.
Zum Abendessen gab es TK Spare Ribs in Barbecue Soße und dazu Mais. Ich liebe Rippchen - nur leider ist da immer gefühlt mehr Knochen als Fleisch :-D Und kalorienfreundlich sind sie auch nicht - aber so lecker!

Ich hab die Tage meine Bewegungsaufzeichnungen bei Runtastic durchsucht (das hab ich früher auch für die Wanderungen benutzt, aber deren Karten sind im Gelände nicht unbedingt die Besten finde ich), weil ich eine Wanderung gesucht habe, die wir vor einigen Jahren gemacht und dort aufgezeichnet haben. Zum Wandern benutze ich mittlerweile lieber die App von Komoot. Beim Durchstöbern der alten Aufzeichnungen ist mir etwas aufgefallen. Es ist erschreckend und auch beschämend - wie faul ich die letzten Jahre geworden bin :-(
Grafiken von Runtastic
Kein Wunder, dass die Abnahme 2013/2014 leichter war als jetzt. Ich bin ein faules Aas geworden! Was bin ich damals gelaufen...in der Mittagspause...nach der Arbeit...an den Wochenenden...Das muss wieder anders werden!!! Einen kleinen Anfang habe ich am Dienstag gleich gemacht. Denn nachdem ich beim Wolle Laden war, bin ich von dort aus heim gelaufen. Zumindest das größte Stück. Es war echt ein Schock, das alles nochmal "blau auf weiß" vor Augen gehalten zu bekommen. Ich hohle Nuss!

Zumindest die gesuchte Wanderung habe ich auch noch gefunden - ach, da sind wir hergelaufen! Die müssen wir nochmal machen :-) Sich im Alltag zu mehr Bewegung aufzuraffen wird dagegen wohl die schwierigere Übung werden. Da kann ich nur hoffen, dass das Wetter sich noch ein paar Wochen hält - zumindest trocken bleibt.

Mittwoch war es morgens schon wieder warm genug, um im T-Shirt zur Arbeit zu fahren. Im Büro passierte nichts Aufregendes. In der Pause bin ich einmal um den See gelaufen (der Schock hielt noch an), denn nach der Arbeit ging es direkt heim. Zuhause musste noch einiges erledigt werden und weiter häkeln wollte ich auch.

Zum Abendessen gab es ein Rindersteak mit Kartoffeln und Schwarzwurzeln.
Nachdem der ganze Haushaltskram erledigt war, hatte ich tatsächlich noch 90 Minuten zum häkeln - dann kam Schatz nach Hause. Wenn er hier rumrennt, kann ich mich nichtmehr auf's Maschen zählen konzentrieren :-/

Donnerstag begann sonnig und endete mit Gewitter und Regen. Keine erwähnenswerten Vorkommnisse im Büro. In der Pause bin ich wieder um den See gelaufen. Er riecht komisch! Irgendwie brackig....fischig...ein bisschen wie das Wattenmeer aber in unangenehm. Besser kann ich es nicht erklären. Jedenfalls würde ich in das miefige Wasser wohl keinen Fuß setzen. Trotzdem war eine Gruppe älterer Damen dort freudig am schwimmen. Jeder wie er mag :-D

Nach der Arbeit bin ich das erste Mal seit einer Ewigkeit wieder 'gen Heimat gelaufen. Durch den Wald - zumindest bis zur nächsten Bushaltestelle. Immerhin 30 Minuten zusätzliche Bewegung. Der Schock hielt immer noch an :-D Mal gucken, wie lange noch.
An der Bushaltestelle fand ich dieses halb zugewachsene Schild "Durchfahrt verboten". Da käme man wohl nur mit einem Harvester hinein :-D
Die restlichen Kilometer brachte mich dann der Bus nach Hause. An die Lauferei muss ich mich echt wieder gewöhnen.
Zum Abendessen gab es ein fixes Lachsfilet in einer Kräuter-Sahne(ersatz)-Soße mit Reis. Das kann man bestimmt auch selber machen, aber die Soße aus dem Tütchen schmeckt mir ungemein gut :-D Ich bekenne mich schuldig ;-)
Nach dem Essen habe ich es endlich geschafft, die Gebrauchsanweisung unserers Staubsaugers zu studieren. Denn da sollte mal ein Filter gewechselt und ein anderer gereinigt werden. Welcher welche Behandlung braucht und wo ich die Teile am Gerät finde, war allerdings unklar. Also: Lesen!
Nachdem ich den Reinigungs- und Wartungsteil im Heftchen studiert hatte, war der halbe Staubsauger in seine Einzelteile zerlegt und grundgereinigt. Hier machte sich dann wieder der Nachteil meiner langen Haare bemerkbar - alles voller Haarknäule :-(
Laut Gebrauchsanweisung soll man diese Reinigungsaktion alle 6 Monate machen! Huch. Wir haben das Gerät jetzt schon 3-4 Jahre und ich hab das zum ersten Mal gemacht. Dummerweise habe ich mit dem Auseinanderbauen und Reinigen oben angefangen. Weil ich ja erst alles wieder am nächsten oder übernächsten Tag - wenn es richtig trocken ist - einbauen kann, kam ich nicht an den letzten Filter, der wohl unten im Boden versteckt ist. Den muss ich dann die Tage nochmal saubermachen. Das ist dann auch der, der mal getauscht gehört.

Im Balkon-Garten habe ich Möhrchen geerntet. Sowas niedliches! Geschmeckt haben sie auch. Aber ob ich nochmal Möhren in den Blumentopf setzte weiß ich nicht.

Nach all der Arbeit bin ich dann gar nicht mehr zu häkeln gekommen. Blöd!

Immerhin mein neues Kopfkissen konnte ich für die Nacht beziehen. Mein altes war nach nur 3-4 Jahren dermaßen klumpig geworden, dass ich morgens oft Nackenschmerzen hatte und nur noch sehr unbequem liegen konnte. Als ich es damals kaufte, war es "angeblich" auf 20 EUR runtergesetzt. Aber bei der miesen Qualität glaube ich mittlerweile nicht mehr, dass ich damals wirklich ein Schnäppchen gemacht habe :-/ Jedenfalls haben wir vor einigen Wochen ein paar Paybackpunkte gegen neue Sommerbettdecken eingelöst und von den Decken bin ich schwer begeistert. Vom gleichen Hersteller habe ich jetzt dieses Kissen bekommen - auch gegen Punkte eingetauscht :-D

Freitag war es wieder herbstlich, neblig und kühl. Im Büro das altbekannte Spiel. Die Nacht mit dem neuen Kissen war herrlich! Keine Nackenschmerzen, keine drückenden Klumpen und geschnarcht habe ich offenbar auch nicht :-D Es ist so fluffig! Jetzt hoffe ich natürlich, dass das noch lange so bleibt :-)

In der Pause hab ich es nochmal um den See geschafft und nach der Arbeit ging es direkt nach Hause. Dort hab ich mir dann selbst heftig vor den Kopf geschlagen. Auf meinem Plan stand Burgis Tomaten-Blechkuchen. Aufgetaut habe ich Hackfleisch für Spaghetti Bolognese. Wie ist das denn passiert?! Naja, gab es halt Spaghetti.
Den Blechkuchen werde ich dann am Wochenende machen. An welchem Tag weiß ich aber noch nicht. Denn morgen sind wir wahrscheinlich den ganzen Tag bei SchwieMu (sie hatte die Tage Geburtstag und wünschte sich einen Ausflug an einen der beiden Seen in der Nähe) und Sonntag wollen wir im Schwarzwald wandern. Da wir noch nicht genau wissen, was bei SchwieMu essensmäßig so kommt, weiß ich auch noch nicht, ob morgen ein "üppiges" Abendessen nötig sein wird. Nach einer mehrstündigen Wanderung noch Hefeteig machen scheitert auch meistens an der Lust. Aber das könnte ich am Samstag dann noch vorbereiten, so dass wir am Sonntag nach der Wanderung nur alles nochmal aufwärmen müssen. Das klappt schon irgendwie :-)

Nur der See-Ausflug mit SchwieMu steht noch in den Sternen. Sie hatte es sich ja gewünscht. Sie wünscht sich allerdings auch, dass ihre beste Freundin und Schwägerin dabei ist und H geht es zur Zeit wohl nicht so gut. Das ist blöd! Erstens weil ich mir wünsche, dass es H wieder besser geht und zweitens - total egoistisch - weil ich eigentlich keine Lust habe, den angekündigten schönen Tag nur drinnen zu hocken :-/ Mal ganz abgesehen davon, dass ich mir auch für SchwieMu wünsche, dass sie an den See kommt. Sie liebt Wasser über alles und kommt so selten vor die Tür, weil sie ja alleine nicht mehr raus kann. Ich hasse diese Zwickmühlen-Situationen :-(

Später hab ich noch etwas gehäkelt. Das Teil wird größer als gedacht - und das liegt nicht nur an der anderen Wolle ;-) Ich bin gespannt, wie es aussieht, wenn es fertig ist. Mehr kann ich aber noch nicht verraten, denn das Geburtstagskind liest hier ja auch ab und an mal mit :-D

Und die Waage? Von Zunahme bis Abnahme war diese Woche mal wieder alles vertreten. Daher war ich auf das Endergebnis schon sehr gespannt. Essenstechnisch lief die Woche schon besser als die letzte, aber gut ist immer noch anders. Allerdings hat mich der Schock, wie faul ich geworden bin, dann doch dazu getrieben, mich diese Woche etwas mehr zu bewegen. Hat das was gebracht? Jein, denn für eine Abnahme hat es nicht gereicht. Aber für einen Stillstand bei 106,5 kg war es ausreichend :-)


Die KW 36 in kurz:
Samstag: 2.021 kcal zu viel, 3 Stunden auf dem Römerfest rumspaziert und rumgestanden
Sonntag: 1.774 kcal zu viel, keine Bewegung
Montag: 562 kcal zu viel, keine Bewegung
Dienstag: 1.289 kcal zu viel, 20 Minuten gelaufen
Mittwoch: 421 kcal zu viel, 20 Minuten gelaufen
Donnerstag: 750 kcal zu viel, 20 Minuten und 30 Minuten gelaufen
Freitag: ??? kcal zu viel, 20 Minuten gelaufen

Abnahme: 0 kg

Sonntag, 2. September 2018

Römerfest in Hüfingen

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Anfang der Woche fand ich bei Facebook eine Veranstaltung, die uns gleich interessierte: Das Römerfest in Hüfingen. Das findet dieses Wochenende statt.

Da wir eine gute Stunde Fahrt bis Hüfingen haben, habe ich gleich am Dienstag die verantwortliche Stelle angemailt, wie es dort mit Parkplätzen aussehen würde. Denn wir hatten das Problem schon, dass wir ewig weit fuhren und dann vor Ort keinen Parkplatz bekamen.

Eine nette Dame antwortet auch innerhalb von ein paar Stunden und eröffnete gleich zwei Parkmöglichkeiten. Einmal 10 Minuten Fußweg entfernt und einmal direkt am Festgelände. Beide seien auch gut ausgeschildert. Prima! :-)

Nachdem der Wocheneinkauf über die Bühne gebracht war, machten wir uns gleich auf nach Hüfingen. Der kleine Ort liegt etwas südlich von Villingen-Schwenningen. In Hüfingen haben wir (kostenlos) auf dem Parkplatz vom Festplatz (Bräunlinger Straße) geparkt. Dort waren auch noch einige Plätze frei.
Von dort ging es 10 Minuten zu Fuß, immer entlang der Breg, zum Römerfest, das auf dem Gelände der römischen Badruine stattfand.


Blick auf die Breg
Von Eintritt hatten wir nirgendwo was gelesen. Aber ein Obulus in Höhe von 5 EUR pro Person bescherte und diese lustigen Armbändchen und Eintritt auf das Gelände.
Da das Frühstück mittlerweile schon wieder über 5 Stunden her war, steuerten wir gleich das Zelt mit der Essensausgabe an. Pommes und Bratwurst bekommt man ja überall. Daher entschieden wir uns beide für das einzige, was einigermaßen "römisch" klang :-D Es gab porcellum frictus ex epitirum et panis. Zu deutsch ist das gebratenes Schweinefleisch mit Olivensalat und Fladenbrot :-)
Natürlich habe ich mir mit dem leckeren Olivenöl am Olivensalat das T-Shirt vollgesaut. Aber geschmeckt hat es wirklich sehr lecker. Es war so eine Art Gyros. Danach haben wir überlegt, was wir als nächstes machen sollen. Entschieden haben wir uns dafür, erstmal die römische Bäderruine zu besichtigen.
 
Die kostet normalerweise auch schon 3 EUR Eintritt pro Nase. Gestern war sie frei zugänglich und es fanden sogar 3 Führungen an diesem Tag statt. Wir hatten Glück und haben uns gleich der Führung angeschlossen, die keine 10 Minuten vorher begonnen hatte.

Wir erfuhren, dass die Ruine schon vor 1800 gefunden wurde. Weil man aber damals solche Ruinen nicht als wertvoll erachtete, wurde alles wieder zugeschüttet - war ja uninteressant.
Erst 1820 ließ Fürst Karl Egon II. zu Fürstenberg die Ruinen freilegen, nachdem man sie wiederentdeckt hatte. Er sorgte auch dafür, dass zum Schutz der Ruine, ein Dach darüber errichtet wurde. Es ist einer der allerersten Schutzbauten über einer Ausgrabung und steht somit heute selbst auch unter Denkmalschutz.
Bei der Ruine sind die dunklen Steine noch original, alle anderen sind originalgetreue Nachbildungen. Und bei der Dachkonstruktion sind auch noch originale Holzbalken von 1820 erhalten.
Die Römer haben ihre "Badetage" regelrecht zelebriert. Es gab verschiedene Räume mit verschiedenen Wassertemperaturen und sogar so eine Art Sauna. Wir haben gelernt, dass sie sich zur Reinigung und Pflege mit Öl haben einreiben lassen und es einen eigenen Berufsstand gab, der nur dazu da war, um mit einem Spatel das überschüssige Öl samt Dreck wieder von der Haut zu schaben.

Die reichen Römer hatten extra Angestellte, die den ganzen Tag nur auf der Latrine saßen, um dort für die Herrschaften einen Platz frei zu halten. Denn die Römer erledigten auf dem Klo im wahrsten Sinne des Wortes ihre Geschäfte und so kam es, dass ein Platz auf dem Örtchen - das damals alles andere als still war - schonmal stundenlang belegt war. Wie praktisch, wenn man da einen "Platzhalter" hinsetzen konnte ;-) Das Abwasser aus dem Bad floss über Kanäle unter den Latrinen hindurch und so fand eine ständige Spülung der Hinterlassenschaften statt. Ein Hygienestandard, der im Mittelalter schon wieder verlorengegangen war.
Nach der tollen Führung in der Badruine machten wir uns wieder hinab zum Festplatz. Dort kamen wir gerade richtig für den Aufmarsch der Römer, die dort auf eine Gruppe Kelten und Alemannen trafen und ein kleines Gefecht losbrach.
Übersicht Römerfest Hüfingen
Es wurde der römische Schildwall demonstriert und Nahkampftechniken vorgeführt. Und die Römer bekamen ihre Befehle tatsächlich auf Latein :-D

Römischer Schildwall
Kelten & Alemannen
Der Keltische Druide erklärte die einzelnen Ausrüstungsgegenstände und allerlei anderes Interessantes zu seinen Kelten. Der römische Zenturio tat das Gleiche bei seinen Römern :-)



Als die Vorführung vorbei war, schauten wir uns das Kelten-/Alemannenlager genauer an. Dort wurde gewebt, geschmiedet und Bögen hergestellt. Einer der Alemannen erklärte Abwehrtechniken mit dem Schwert (eine Parierstange gab es damals noch nicht). Sehr kompliziert das Ganze. Es gibt eine Fülle von Dingen, die im Kampfgetümmel beachtet werden mussten, um Arme, Beine und Hände zu behalten.





Alemannen-/Kelten Lager
Von dort liefen wir zur anderen Seite der Pallisade, wo die Römer ihr Lager aufgeschlagen hatten. Für mich als "Mitteldeutsche" die früher eher mit den Norddeutschen Dialekten in Berührung kam als mit den Süddeutschen war das ganze etwas schwierig. Die Römer waren schon fast begierig darauf, den Besuchern das Leben von damals zu erklären. Aber ich hätte sie wohl genauso gut verstanden, hätten sie alles auf Latein erklärt. Die Römer waren nämlich Schweizer :-D Ich hab kaum ein Wort verstanden! Da Hüfingen ja nur ca. 15 km Luftline von der Schweizer Grenze entfernt ist, bemühte man sich auch nicht unbedingt um Hochdeutsch ;-)
Hinter der Palisade kampieren die Römer



Verstanden habe ich, dass in den doch relativ kleinen Zelten, bis zu 8 Männer schlafen mussten. Von Privatsphäre keine Spur. Und das die Römer eigentlich immer lieber den Rückzug antraten, wenn sie auf die Germanen/Alemannen/Kelten trafen. Denn die Römer waren ja bezahlte Krieger, die in einem Fremden Land gegen die Einheimischen kämpfen mussten, die ihr Land und ihre Familien zu verteidigen versuchten.

Zelt des Medicus


 Damals gab es auf den Schlachtfeldern tatsächlich mehr Verletzte als Tote. Der römische Medicus erklärte, was man damals alles schon machen konnte. Viel habe ich allerdings nicht verstanden. Außer, dass gegen Schmerzen eine hochgiftige Pflanze vom Medicus gekaut wurde und sein Speichel über die schmerzende Stelle geschmiert wurde, um den Schmerz zu lindern. Nur der Medicus durfte die giftigen Blätter kauen, denn das Verschlucken der Blätter oder des "kontaminierten" Speichels hätte zum Tode geführt.
Der Medicus erklärt - auf Schwiizer Dütsch :-D
Bei Zahnweh hätte man Efeu in den kaputten Zahn gesetzt, so dass dieses beim wachsen den faulen Zahn in kleine Teile zersprengen würde, und man nur noch die Zahnsplitter und nicht den ganzen Zahn ziehen musste. Für mich als Zahnartz-Schisser eine grausige Vorstellung. Aber früher war das Schmerzempfinden der Menschen noch ein anderes als heute :-)



römische Garküche
Man konnte römische Rüstungen anprobieren. Die meisten Männer wurden von ihren Kindern dazu gedrängt und ächzten schon bald unter dem Gewicht der einzelnen Teile :-D




Römerlager
Karte von Italien - Römer-Version


Ein Herr knüpfte gerade an einem Kettenhemd und auf meine Frage, wie lange er für so ein Hemd brauchen würde sagte er: "Ach, so rund 300 Stunden." DREIHUNDERT STUNDEN?! Der helle Wahnsinn! Und das nur für ein einziges Hemd. Jetzt überlegt mal, wieviele Römer früher so in den Kampf zogen. So ein Kettenhemd, erzählte er uns, wiegt (je nach Größe) zwischen 6 und 10 kg. Dazu kommt noch die ganze Ausrüstung und Bewaffnung, die getragen werden musste. Dann mal fröhliches marschieren. Mit einem Grinsen erzählte er dann noch, dass so ein Kettenhemd allerdings auf Dauer viel bequemer sei, als so eine Plattenpanzerung, die die Offiziere eher getragen haben.
Inzwischen war es schon nach 16 Uhr. Wir waren schon gute 3 Stunden auf dem Römerfest - es kam uns gar nicht so lange vor! Auf den Schreck mussten wir erstmal das Essenszelt wieder ansteuern und uns ein Stück Kuchen gönnen :-D

Eigentlich wollten wir danach den Heimweg antreten. Aber dann kam Bewegung in die Menschen und man versammelte sich vor der kleinen Bühne. Die Show wollten wir uns dann doch nicht entgehen lassen. Es wurde Bauchtanz aufgeführt. Richtig toll :-)
Omnia Tempus Habent - Alles hat seine Zeit




Die Vorführung ging nochmal eine gute halbe Stunde. Aber dann machten wir uns tatsächlich auf den Heimweg.
Gegen 17:30 Uhr waren wir wieder in Freiburg. Auf dem Weg nach Hause hatten wir das "Vergnügen", als erstes an der Ampel mit Schwabentor-Blick zu stehen. Ich hab gleich das Handy gezückt und ein Bild gemacht. Sowas passiert uns nämlich nicht oft. Wenn man im Auto sitzt, hat man erst das Gefühl, man fährt direkt auf das Tor zu. Aber kurz vorher macht die Straße einen Schwenk nach rechts und man fährt am Tor vorbei :-)
Ein paar Minuten später waren wir dann Zuhause und völlig platt. Es war ein langer Tag, aber richtig toll - nicht so toll wie damals in Augustdorf, aber für die Größe super gemacht.

So ein Römerfest habe ich nämlich im Juni 2006 in Augustdorf, zwischen Bielefeld und Paderborn, schonmal besucht. Das war allerdings um einiges größer und dort wurden sogar Kämpfe zu Pferde demonstriert. Leider gibt es die Römertage in Augustdort nicht mehr :-( Hier noch ein paar Impressionen von damals:







Damals in Augustdorf gab es 40 Gruppen, die für römisches Feeling gesorgt haben. Gestern in Hüfingen waren es eine Hand voll Römer, ein paar Kelten/Alemannen und die Bauchtanzgruppe. Also, eigentlich kein Vergleich. Und trotzdem hat es mir auch in Hüfingen gut gefallen :-)