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Am 26. März 2021 bekam ich meine erste Impfung gegen Covid-19 im Impfzentrum Freiburg. Ich bekam, nach einem nervenaufreibenden Hin und Her, den Impfstoff von AstraZeneca.Kurz vor meinem Impftermin gab es ja den Impfstopp für dieses Vakzin, wegen vermehrt aufgetretener Hirnvenenthrombosen bei jungen Frauen.
Ich hab mich trotzdem drauf gefreut, auch wenn der Impfstoff damals - und auch heute noch - so furchtbar schlecht geredet wurde und wird und in den Medien quasi als minderwertig dargestellt wurde und wird. Was er keinesfalls ist!
Die erste Impfung hatte ich super vertragen und nur ganz leichte Impfreaktionen, die nach 24 Stunden so gut wie weg waren. Nachdem ich vermehrt die Nachrichten verfolgt hatte, kam mir der Gedanke, dass es doch sicherlich einen Zusammenhang mit diesen Hirnthrombosen und der Einnahme von Hormonen (Pille oder Mittelchen bei der Menopause) geben könnte - die ja auch bekannt dafür sind, Thrombosen auszulösen. Denn immerhin waren fast ausschließlich Frauen betroffen, die in diese Altersgruppe fallen und entweder das eine oder andere Hormönchen einnehmen könnten.
Nach einem weiteren Hin und Her wurde schließlich der Impfstoff von AstraZeneca nur noch für die Ü60 Fraktion freigegeben. Die Jüngeren sollten nun doch bevorzugt Biontech oder Moderna geimpft bekommen. Das fand ich so ganz grundsätzlich erstmal blöd. Denn Biontech und Moderna (mRNA) sind ja ganz andere Impfstofftypen als AstraZeneca (Vektorimpfstoff). Vermischen wollte ich die jetzt nicht unbedingt. Das hatte so einen "Versuchskaninchen-Beigeschmack". Aber noch war ja Zeit bis zum zweiten Impftermin. Dieser war mir bei der Buchung des ersten Termins direkt mitgebucht worden. Und zwar am Freitag, den 28. Mai um 15:15 Uhr. Ich hatte mir extra einen halben Tag Urlaub genommen.
Am 22. April lag nun ein Brief vom Impfzentrum im Briefkasten. Hierin wurde ich informiert, dass ich auf Grund meines Alters und der Empfehlung der STIKO automatisch auf einen der beiden mRNA Impfstoffe (Biontech oder Moderna) umgebucht wurde. Und zwar erst Mitte Juni! Irgendwann kurz vor Mittag. Wenn ich das nicht wolle, stünde es mir frei, auch mit AstraZeneca meine Zweitimpfung zu erhalten. Dann müsse ich mich aber selbst um die Umbuchung des Termins kümmern. Ein Link und ein Identifikationscode lagen dem Schreiben bei.Da ich den Brief ja erst Abends gelesen hatte, habe ich am nächsten Morgen direkt versucht, meinen Hausarzt zu kontaktieren. Der war mit einer der ersten in Freiburg, die gegen Corona geimpft haben (als Freiwilliger in den mobilen Impf-Teams). Außerdem ist er sehr informiert, bildet Ärzte-Nachwuchs aus und ist sehr up to date.
Gegen 9 Uhr bekam ich den Doc ans Telefon. Ich erklärte ihm die Situation und dann war seine allererste Frage tatsächlich, ob ich gerade die Pille oder irgendwelche anderen Hormone nehmen würde. AHA! So ein bisschen sah ich mich nun in meiner Vermutung bestätigt, dass die Einnahme der Pille/Hormone evtl. doch mit diesen Hirnvenenthrombosen zusammenhängen könnten.
Kurzum: Da ich seit 2 Jahren "hormonfrei" lebe und auch sonst noch nie Probleme mit einer Thrombose oder Krampfadern hatte, und da ich die erste Impfung so super vertragen habe, sah er absolut kein Problem darin, auch beim zweiten Mal AstraZeneca zu wählen. Ganz im Gegenteil. Er ist kein Freund davon, Impfstoffe zu vermischen. Das mache man in der Praxis zwar ab und an, aber nur, wenn es wirklich gar nicht anders ginge, weil man beim ersten Mal z. B. allergisch reagiert hat oder ähnliches.
Das Gespräch dauerte kaum 10 Minuten. Ich hatte noch nicht ganz aufgelegt, da hatte ich schon den Link im Browser eingegeben, um mir einen neuen Termin mit AstraZeneca zu buchen. Ich musste wieder meine Daten angeben. Verifizieren musste ich mich mit dem mitgelieferten Code.
Hocherfreut stellte ich fest, dass mir auch Termine 2 Wochen vor dem ursprünglich geplanten Termin angeboten wurden :-D Ärgerlich war jedoch, dass bei der Auswahl eines der früheren Termine ständig eine Fehlermeldung kam. Wohl dem, der lesen kann! Im Kleingedruckten stand nämlich, dass aus logistischen und "Sicherheitsgründen" nur ein Termin AM TAG VOR DEM URSPRÜNGLICH geplaten Datum gebucht werden kann. Schade. Aber, nun gut. Dann halt am 27. Mai. Uhrzeiten über den ganzen Tag verteilt standen zur Auswahl. Natürlich habe ich mich wieder arbeitgeberfreundlich für einen Termin nach Feierabend entschieden.
Da ich ja bis 17 Uhr arbeiten muss und daher frühestens um 18 Uhr am Impfzentrum sein könnte, es voraussichtlich wieder mind. 30 Minuten dauern würde und ich dann noch wieder heim fahren muss, wäre ich bei einem 18 Uhr Termin völlig ausgehungert erst zwischen 19:00 und 19:30 Uhr Zuhause. Und dann erst das Kochen anfangen? Nee...
Also entschied ich mich für den 19 Uhr Termin. So könnte ich zumindest vorher noch was futtern und einem abendlichen Fressrausch entgegenwirken. Der 19 Uhr Termin entpuppte sich leider erst 3 Wochen nach der Buchung als zu knapp für diesen Plan - aber mit etwas Trickserei klappte er dann doch noch ;-)
Danach hieß es mal wieder warten.
Die Wartezeit wurde "überbrückt" indem ich noch dreimal vom Impfzentrum angeschrieben wurde. Das erste Mal, um mir mitzuteilen, dass mein Termin am 28. Mai erfolgreich storniert wurde.
Das zweite Mal ein paar Wochen später, um mich daran zu erinnern, dass der 28. Mai von mir storniert wurde und ich mich bitte schleunigst um einen neuen Termin kümmern sollte, falls ich das noch nicht gemacht hätte.
Und dann ein drittes Mal, zwei Tage vor dem neuen Termin. Ein Aufklärungsblatt wurde als PDF gemailt, welches ich unterschrieben zum Termin mitbringen musste. Darin wurde ich darüber informiert, dass ich vom Alter her nicht in der AstraZeneca Empfehlung der STIKO wäre, aber mein Impfarzt den Nutzen bei mir viel höher einschätzt als die Risiken. Da ich mich freiwillig wieder mit AstraZeneca impfen lassen will, sollte ich doch bitte mit meiner Unterschrift bestätigen, dass ich mir über alles im Klaren wäre etc. pp. Man sichert sich wohl doppelt und dreifach ab. Soll mir egal sein. Ich hab Vertrauen zu diesem Impfstoff. Ich will es endlich hinter mir haben.
Auch die Meldungen über Verunreinigungen in manchen Chargen von AstraZeneca, die ein paar Tage vor meinem Termin die Runde machten, konnten mich nicht umstimmen.
Und so machte ich mich am Donnerstag, den 27. Mai 2021 um 18:15 Uhr mit der Straßenbahn ein zweites Mal auf den Weg zum Zentralen Impfzentrum, um mich ein zweites Mal pieksen zu lassen.
Um zur entsprechenden Haltestelle zu kommen, fährt die Straßenbahn einmal am Messegebäude entlang. Vom Fenster aus konnte ich eine riesige Schlange sehen, die vor dem Eingang zum Impfzentrum anstand. Au Backe! Das wird wohl dieses Mal deutlich länger dauern :-/ Ich reihte mich also in die lange Schlange ein. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit. In Wirklichkeit waren trotzdem noch gute 15 Minuten, bis ich endlich vor der Ordnerin stand, die die Terminbestätigung kontrollierte und einen rein ließ. Ein anderer Ordner fischte die Ü60 Fraktion aus der Schlange heraus. Da wurde scheinbar getrennt. Und weil bei den Ü60ern um diese Uhrzeit scheinbar weniger los war, durften die alle vor.Als ich es an der "Türsteherin" vorbei geschafft hatte, lief das Prozedere eigentlich fast genauso ab, wie beim ersten Mal. Die Ü60er wurden nach links geschickt, direkt zur Registrierung. Die Jüngeren mussten geradeaus durch - zuerst einmal zum "Vorgespräch".
Als ich mich dort in die nächste lange Schlange einreihte, fiel mir auf, dass der Typ in der gelben Jacke, der zuerst vor mir gestanden hatte, plötzlich ein ganzes Stück hinter mir war.Während ich beim ersten Mal an dierser Stelle bereits an zig Desinfektionsspendern vorbei gekommen war, waren die hier nun etwas spärlich verteilt.
Die Schlange wurde vor dem nächsten Checkpoint in zwei Hälften geteilt und so ging es doch zügiger voran als gedacht. Nach nur wenigen Augenblicken, stand ich einem jungen Mann gegenüber, der Personalausweis und Impfpass kontrollierte. Danach durfte ich mir dann endlich mal die Hände desinfizieren und mich in die nächste Schlange einreihen.
Es folgte das "Aufklärungsgespräch". Eigentlich war es ein Witz. Man sagte mir nur, dass ich mich ja freiwillig und bewusst wieder für AstraZeneca entschieden hätte, gab mir die Chance, jetzt noch meine Meinung zu ändern - als hätte ich aus Spaß schon so lange angestanden! - und sagte mir, ich solle speziell in den nächsten 6-14 Tagen auf die in der Einverständniserklärung vermerkten Symptome achten. Das war's. Halt, nein! Der Mann stutze. "Sie sind ja zu früh!" Ich blickte verwirrt auf die Uhr. Wieso? Termin um 19 Uhr. Inzwischen war es deutlich nach 19 Uhr.
Der Mann erklärte mir, dass bei mir noch nichtmal 9 Wochen rum wären. Erst 8 Wochen und 6 Tage! Inzwischen sind sie angewiesen, AstraZeneca im Abstand von 12 Wochen zu verimpfen. Der Kerl wollte mich doch glatt wieder nach Hause schicken! Hallo?! Ich hab nen halben Herzkasper bekommen. So aber nicht! Ich hatte bei der Wahl dieses Termins ja nicht wirklich eine Wahl. Es ging doch nur dieser eine Tag! Und dass sich zwischenzeitlich irgendwelche Regeln geändert hatten bei dem ganzen Astra-Hin-und-Her, da kann doch ich nichts für. Ob er sich wegen diesen paar Stunden bis zur vollendeten 9. Woche jetzt wirklich so anstellen würde? Zumal es doch inzwischen eh heißt, dass man die Impfung in regelmäßigen Abständen wird auffrischen müssen. "Hmmm...", machte er. Er würde jetzt ein Auge zudrücken und meine Bescheinigung abstempeln. Er könne aber nicht versprechen, dass ich am Ende aber auch die Spritze bekäme. Das würde der Arzt entscheiden. Auch das noch...
Mit etwas mulmigem Gefühl ging es weiter zum nächsten Checkpoint. Fieber messen. "Fühlen Sie sich krank?" Nein! Und schon ging es weiter.
Nächster Checkpoint. Hier wurden beim ersten Mal meine ganzen Belege kontrolliert (die ich auch unbedingt dieses Mal wieder mitbringen sollte) und die Krankenkassenkarte eingelesen. Dieses Mal wollten sie nur DEN Stempel (vom Bürokraten-Heini) und meinen Perso sehen. Ich bekam wieder meinen Laufzettel. "Bitte links halten und weiter gehen.".
Nun stand ich in der Schlage vor den Impfkabinen. Es war nicht wirklich ein Stop and Go, sondern eher wie zähfließender Verkehr. Und so hatte ich doch recht zügig den nächsten Ordner erreicht, der einem eine frei werdende Impfkabine zuteilte.
Hier ging es ratzfatz. Ich saß nicht lange vor der Kabine. Der Arzt kam schon raus, ob er mir seine Fragen schon hier draußen stellen dürfte. Klar doch. Ob ich über evtl. Nebenwirkungen bescheid wisse und ob ich noch Fragen hätte, waren seine einzigen Fragen. Ich hab ihm gesagt, dass ich das schon ausführlich mit meinem Hausarzt erörtert hätte. "Schön! Das freut mich zu hören.". Dann kam die Dame, die vor mir dran war raus, ich ging rein. Ich gab den Impfpass ab, bekam die Spritze und das war's. Außer dem Korinthenkacker am Anfang hat sich keine Sau mehr für das Datum der ersten Impfung interessiert!Ich folgte der roten Linie zum Wartebereich, blieb 15 Minuten am Handy daddelnd sitzen, gab dann meinen Laufzettel ab und fuhr wieder nach Hause.
Falls sich jetzt irgendwer über Datenschutz Gedanken macht. Keine Sorge. Das stetige Gemurmel von hunderten Menschen übertönte jedes einzelne Gespräch und man verstand als Wartender nicht ein einziges Wort von jemand anderem :-) Es war wie das Summen in einem Bienenstock. Da hört man auch nicht die einzelne Biene heraus.Den Abend ging es mir super. Aber ich war platt. Obwohl ich das dieses Mal nicht der Impfung anlaste. Es war einfach ein sehr langer Tag. Denn natürlich fuhr mir an der Messe die Bahn vor der Nase weg und mit der nächsten war ich dann endlich mal um 20:35 Uhr daheim.
Das Prozedere im Impfzentrum hatte beim ersten Mal nur 30 Minuten von Eingang bis Ausgang gedauert. Dieses Mal war so viel los, dass es weit über eine Stunde Zeit verschlang. Wie gut, dass ich vorher schon was gegessen hatte :-D
Die Nacht war gut. Ich hab super geschlafen. Fester als sonst. Keine Schmerzen in Kopf oder Gliedern, die mich wach gehalten hätten.
Der Tag nach der Impfung war ein halber Arbeitstag. Den halben Tag Urlaub hab ich mir zum Glück erhalten. Außer einer leicht druckempfindlichen Stelle rund um den Einstich, hatte ich gar nichts. Allerdings merkte ich am späteren Vormittag, dass ich ziemlich unkonzentriert war beim Arbeiten und Mittags war ich schon deutlich müder als sonst, um diese Zeit. Von daher war es gut, dass ich um kurz nach 12 Uhr die Segel gestrichen habe.
Den Nachmittag habe ich geschäftig daheim verbracht. Mit Pausen zwischendurch. So müde, dass ich mich hätte hinlegen wollen oder müssen, war ich dann aber doch nicht.
Fazit: Die zweite Impfung mit AstraZeneca war deutlich besser als die erste :-) In 14 Tagen genieße ich also den vollen Impfschutz und kann auf etwaiges "Nasepopeln" vorerst verzichten.
Wusstet ihr eigentlich, dass der Impfstoff gar nicht AstraZeneca heißt? Mir war das bis vor kurzem gar nicht klar. Jeder sagt ja immer, er ließe sich mit AstraZeneca oder Biontech impfen. Das sind aber nur die Produzenten. Die Impfstoffe selbst, haben tatsächlich ganz andere - zum Teil unaussprechliche Namen :-D
Der Impfstoff von AstraZeneca z. B., heißt Vaxzevria und der von Biontech trägt den schönen Namen Comirnaty ;-)
Anmerkung:
Die Polizei rät dringend davon ab, ganz stolz seinen Impfpass in den sozialen Medien oder im Internet zu zeigen. Denn mit den unzensierten Daten werden von kriminellen Arschgeigen Impfpässe gefälscht! Daher, wenn ihr (wie ich) stolz auf euren Impfnachweis seid, macht bitte die Lot-Nummer des Impfstoffs und die Unterschrift (und ggf. den kompletten Stempel) des impfenden Arztes unkenntlich, bevor ihr das Bild hochladet!
Liebe Nicky,
AntwortenLöschenda hast Du ja einen richtigen Impfmarathon hinter dir. Ich hätte glaube ich die Segel gestrichen und wäre gegangen.
Bei mir ging alles innerhalb von 20 min.. Termin um 9 Uhr beim Hausarzt, Bogen unterschrieben, Impfbuch vorher an der Rezeption abgegeben, ins Labor, impfen, Buch ausgehändigt, 15 min. im Nebenzimmer und Tschüss. Nach 20 min. war ich wieder raus ohne Wartezeiten oder Gedrängel. Der nächste Termin ist nun am 30.06. Nebenwirkungen hatte ich keine und alles gut. Ich bekam Biontech.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünscht Dir
Burgi
Wegen der Wartezeit vor und im Impfzentrum habe ich mich dort nicht registrieren lassen. Meine erste Impfung habe ich vom Hausarzt erhalten und die zweite lasse ich mir dort auch geben. Nach einer Wartezeit von 5 Wochen habe ich persönlich in der Praxis nachgefragt und innerhalb von 4 Tagen meinen Termin erhalten. Auch mein Mann hat seine erste Impfung und nächste Woche wird die Tochter zusammen mit den Feuerwehrkollegen mit Johnson&Johnson geimpft. Sie braucht nur eine einzige Dosis und kann auf die Zweitimpfung verzichten.
AntwortenLöschenWer sich nicht um einen Termin aktiv bemüht, nachfragt und sich kümmert, der wartet und wartet ...
Schön, dass Du nun die zweite Impfung hast. Es geht aufwärts!
Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin
Prima ...auch wieder eine Etappe erreicht. Glückwunsch das es doch so gut geklappt hat. Und das Du vor allem keine schlimmen Nebenwirkungen hattest .Bis wir die 2. bekommen dauert es noch.
AntwortenLöschenLG heidi
Oh nein, was für ein Marathon - aber gut, dass du alles gut überstanden hast :-)
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