Donnerstag, 2. September 2021

Sauerland-Urlaub 2021 - Tag 6 (Besuch beim Bruder u. Schloss Nordkirchen)

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Am 14. August sind wir schon um kurz nach 6 Uhr aufgestanden. Denn wir haben meinen Bruder besucht. Der hatte uns und meine Eltern zu sich - bzw. zum Domizil seiner Partnerin - eingeladen. Wir sollten um 10 Uhr vor Ort sein und hatten eine 90-minütige Fahrt ins Münsterland vor uns.

Da sowohl der Liebste als auch der Vater an akuter "Reise-Nervosität" leiden, sind wir extra früh aufgestanden, damit sich die Herren der Schöpfung auf der Schüssel nicht ins Gehege kommen ;-) Ein für mich völlig unverständliches Problem und Phänomen. Was ist denn an einer 90-minütigen Fahrt über die Autobahn so "schlimm", dass ich deswegen hyper-nervös werden müsste?

Auch mein Vorschlag, dass ich fahre und alle anderen sich entspannt zurück lehnen könnten, stieß auf Widerstand. Mein Vater wollte unbedingt selbst fahren. Am Ende fuhren wir mit zwei Autos. Schatz und ich in unserem Wagen. Vater, Mutter und Hundi in Papas Auto.
Die Fahrt an sich lief super. Die Autobahn war bis zum Kreuz Werl recht frei. Danach wurde es voller, aber noch gut überschaubar. Erst kurz vor dem Kreuz Dortmund-Unna kamen wir in einen massiven Stau. Ich habe die erste voll funktionsfähige Rettungsgasse meines Lebens gesehen! Und sie wurde gebraucht.
Ich habe mich vorsichtig auf der rechten Spur weiter vorgetastest, weil wir ja eigentlich hier auf die A1 wechseln mussten. Aber auf der "Abbiegespur" tat sich absolut gar nichts. Das Phänomen kannten wir bereits aus anderen solchen Situationen. Erst als wir kurz vor der Ausfahrt waren, fädelten wir uns ganz rechts ein...nur um dann 100 m weiter von der Polizei wieder "verscheucht" zu werden. Denn der Unfall war nur 5 m vor der Ausfahrt.
Also wieder auf die rechte Spur, am Unfall vorbei zockeln und dann direkt auf die Abfahrt fädeln. Geschafft.

Mit 30 Minuten Verspätung kamen wir bei M und KB an. Mein Vater empfing mich mit den Worten: "Wie fährst du eigentlich Auto?!" Hallo? Geht's noch? So, wie es sich gehört natürlich! Er hat sich daran aufgerieben, dass ich einmal von der linken Spur wieder auf die rechte gewechselt bin. Zwischen zwei LKW! Und? Ich kenne unser Auto. Ich weiß, dass es nur schwer in die Puschen kommt. In Deutschland gilt ein Rechtsfahrgebot. Die LKW waren ewig weit auseinander. Da ich nicht zum "Überholspur-Schleicher" werden will, habe ich die riesige Lücke zwischen den Lastern genutzt, um wieder etwas Tempo zu bekommen, statt auf der linken Spur herumzugurken. Ich habe keine "Angst" vorm Spurwechsel! Ich fahre öfters Autobahn als mein Vater. Daher hab ich ihn gekonnt ignoriert. KB war regelrecht geschockt, dass mein Vater mich so angegangen ist.
Von Mama - die als Beifahrerin die Schimpftriaden meines Vaters ertragen musste ;-) - erfuhr ich später noch, dass er sich auch im Stau aufgeregt hat, dass ich mich nicht direkt ganz rechts eingefädelt habe, weil wir doch von der A44 runter mussten. Hätte ich das getan, hätten wir weit mehr als 30 Minuten im Stau verbracht! Wenigstens diesen "Kniff" mit dem Reißverschlussprinzip hat er am Ende wohlwollend anerkannt ;-) Als wäre das was Neues...
Bei meinem Bruder haben wir erstmal gemütlich auf der Couch gesessen und gequasselt. KB und ihre Tochter CB haben dann noch fix ein Brot zubereitet. Um 12:30 Uhr fuhren sie dann Mittagessen auf. Es gab Schweinerücken aus dem Dutch Oven (super lecker), mit selbstgemachter Bratensoße, Kräuterbutter-Falten-Brot (mit hausgemachter Kräuterbutter - ein Gedicht!) und Krautsalat. Wir haben alle ordentlich zugeschlagen und waren am Ende pappsatt.

Für einen Verdauungsspaziergang wurden dann nochmal die Autos bewegt. Denn es ging zum Schloss Nordkirchen, wo wir etwa 2 Stunden durch den Schlosspark flaniert sind.

Das Schloss Nordkirchen ist eine barocke Schlossanlage im südlichen Münsterland und liegt gut 25 Kilometer von Münster entfernt. Das denkmalgeschützte Wasserschloss ist die größte und bedeutendste Barockresidenz Westfalens und wird aufgrund seiner Ausmaße und architektonischen Gestaltung auch als das „Westfälische Versailles“ bezeichnet. Heute beherbergt es die Fachhochschule für Finanzen in NRW.

Zum Glück war es dem Hund zu warm. So hatte mein Vater die perfekte Ausrede, um sich mit Hundi auf einer schattigen Bank niederzulassen und zu warten, bis wir unseren Spaziergang um das Schloss und durch den riesigen Park beendet hatten. Denn scheinbar war ihm der Weg vom Parkplatz zum Schlosspark schon zu anstrengend. Ich wünschte, er würde sich mehr Bewegen. Aber da kann man sich bei ihm ja auch den Mund fusselig reden.

Uns hat das Schloss und der Park jedenfalls sehr gut gefallen. Ich hätte mich gerne noch viel länger dort aufgehalten und auch die restlichen Ecken erkundet. Aber nach gut 2 Stunden fuhren wir wieder zurück.

Der von Mama gebackene elsässische Käsekuchen (mit Zitrone und Gries, ohne Boden) wurde noch verteilt und gegen 18:30 Uhr machten wir uns wieder auf die Rückfahrt.
Auch für die Rückfahrt hatten wir uns für eine "Hunde-Pipi-Pause" auf einem bestimmten Rastplatz verabredet. Den verpassten wir allerdings, da ich gerade einen LKW überholte und die Abfahrt zum Rastplatz erst sah, als wir dran vorbei schossen. Vorher war sie vom Laster verdeckt.

Schatz versuchte direkt, die Eltern anzurufen, damit sie nicht vergeblich auf uns warteten. Aber keiner von den beiden hörte sein Handy. Wenn wirklich was wichtiges gewesen wäre, hätten wir ziemlich auf dem Schlauch gestanden...

Da wir durchfuhren, kamen wir gegen 20 Uhr wieder im heimischen Sauerland an. Mein Vater kreuzte knapp 15 Minuten später auch auf - sie hatten uns vorbei rauschen sehen und waren auch direkt weiter gedüst, nachdem der Hund sich erleichtert hatte.

Mein Vater empfand den Tag als sehr anstrengend. Die lange Fahrt, die vielen Leute im Park...das war alles nichts für ihn. Wir und meine Mutter fanden den Tag mega schön. Wir würden das so direkt nochmal wiederholen - vielleicht ohne den Knütterkopp ;-)

Noch eine tolle Neuigkeit von diesem Samstag: Meine Oma W sollte am Dienstag oder Mittwoch wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Leider hatte sie die Reha verweigert. Blöd für sie (verstehen tue ich das nämlich nicht), aber gut für uns. Da wir ja ins Krankenhaus jetzt doch nicht reinkamen wie gehofft, könnten wir sie dann im Pflegeheim zumindest nochmal besuchen, bevor wir wieder abreisen.
 
Und vor allem, bevor die Demenz meine Oma ganz verschlingt. Denn im Krankenhaus wusste sie teilweise schon nicht mehr WANN sie war. Sie hat die Pflegekräfte angemault, sie müsse schleunigst nach Hause um zu kochen, denn ihre Mutter hätte Geburtstag. Omas Mutter, meine Uroma, starb Jahre vor meiner Geburt!

2 Kommentare:

  1. So eine Demenz ist echt schlimm. Ich hoffe echt das es uns erspart bleibt.
    Warum manche Menschen vor ein paar Minuten Auto fahren nervös werden verstehe ich in der Tat gar nicht. Gerade wenn man älter ist, hat man doch eher die Ruhe weg....
    Das Schloss haben wir auch schon besucht. Ein sehr schöner Park .Ich mag´s gerne so :))
    LG heidi

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  2. Mit der Familie etwas unternehmen ist eine tolle Sache.
    Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin

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