Dienstag, 17. April 2018

Geburtstagsbesuch in Stuttgart

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Samstag klingelte um 6 Uhr der Wecker. Ich hätte ihn am liebsten an die Wand geschmissen. Blödes Scheißding! Aber, es nützte ja alles nichts. Aufstehen war angesagt. Ich bin gleich ab unter die Dusche und danach gab es ein sehr ausgiebiges Frühstück, was glatt 60 % meines Tagesbedarfs vernichtet hat. Aber immerhin waren wir ja mindestens bis kurz nach 13 Uhr unterwegs und was uns dann erwarten sollte, wussten wir ja auch nicht so genau.

Um 9:15 Uhr ging es los. Erstmal mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof und von dort um 10 Uhr mit dem RegionalExpress nach Offenburg, weiter nach Karlsruhe und von da dann endlich bis nach Stuttgart.
Blick aus dem Zug
Die Fahrt dauerte knapp 3 Stunden und das BW Ticket für uns beide kostete in der ersten Klasse (ja, die haben wir uns gegönnt!) 46 EUR. Da kann man nicht meckern, zumal wir das Ticket ja den ganzen Tag auch innerhalb und außerhalb Stuttgarts benutzen konnten. Und im Nachhinein betrachtet war die 1. Klasse auch wieder Gold wert, da sich in der 2. Klasse die Leute in den Gängen stapelten.

Auf der Hinfahrt haben wir dann auf dem Weg nach Karlsruhe wieder bangen müssen, ob es mit dem Anschluss nach Stuttgart überhaupt klappt, da sich bei Gengenbach jemand vor den Zug geworfen hatte. Erst hieß es der Zug würde ausfallen, dann doch nicht. Am Ende hat aber alles so gerade noch geklappt und wir kamen mit nur 5 Minuten Verspätung in Stuttgart an, wo I uns schon erwartete.

Wir dachten ja, er hätte irgendein Programm für uns auf die Beine gestellt - jedenfalls hörte es sich für uns so an. Aber nein. Also sind wir erstmal ins Hotel gelaufen. Das war nur 2 Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt. Einchecken war offiziell ab 15 Uhr, aber wir hatten Glück und unser Zimmer war schon frei :-) Es war modern, klein, aber gemütlich. Für eine Nacht völlig ausreichend. Wir waren zufrieden. Lange aufgehalten haben wir uns dort allerdings nicht.


Hotellobby

das Hotel von außen
Da Is Freund B für uns extra Kuchen gebacken hatte und wir ja auch ziemlich hungrig waren, haben wir am Samstag lediglich noch den Bahnhofsturm am Stuttgarter Hauptbahnhof bestiegen. Nichtmal das, denn es fuhr ein Aufzug bis fast ganz oben :-) Nur die letzte Etage ging es über eine Wendeltreppe nach oben. Die Sicht von oben war richtig toll. Nur die engen Maschen vom Sicherheitsnetz waren etwas nervig. Man kam sich vor wie in einer Vogelvoliere ;-D Der Besuch der Aussichtsplattform war kostenlos.
Hauptbahnhof mit Turm


Blick über die Königstraße


Blick zum Neuen und Alten Schloss




Blick über den Bahnhof

Baustelle von Stuttgart 21

Wieder unten angekommen hatten wir noch 15 Minuten, bis der Zug nach Ludwigsburg fuhr. Dort am Stadtrand wohnt nämlich B. Also mit dem Zug nach Ludwigsburg und dort mit dem Bus weiter zu B.
Gegenüber dem Ludwigsburger Bahnhof

Am ZOB in Ludwigsburg
Die Begrüßung war steif - wie fast immer, wenn Fremde sich das erste Mal begegnen - aber herzlich. B ist uns total sympathisch. Ein Bär von einem Mann. Ein sanfter Rieser. Jedenfalls ist das unser erster Eindruck :-) Seine Hündin ist eine richtige Hunde-Omi mit allen Wehwehchen, die auch uns Menschen plagen. Steife, wackelige Beine, sieht schlecht, hört schlecht und ist inkontinent. Zugegeben, ein Hund mit Windel war anfangs etwas irritierend. Aber sie war echt herzig, nachdem sie Vertrauen geschöpft hatte.


B hat Käsekuchen aufgefahren, von dem ich satte 3 Stücke verdrückt habe. Erstens weil er so lecker war (ich liebe Käsekuchen!) und zweitens weil ich richtig Kohldampf hatte - inzwischen war es nämlich fast 15:30 Uhr. Der starke Kaffee hat dann auch etwas die Müdigkeit vertrieben.

Wir haben uns nett unterhalten, sind irgendwann auf den Balkon umgezogen und haben dort in der Sonne weiter gequatscht. Die Zeit verging wie im Fluge denn plötzlich war schon Abend und I und B haben Raclette serviert. Das kannte ich bisher nur aus der Winterzeit. Aber es funktionierte auch mit normalem Käse und war sehr lecker. Dazu gab es Putensteaks. Ich hab irgendwann den Überblick über meine Pfännchen verloren. Aber am Ende war ich pappsatt :-D
Satt und (wieder) müde begann nun der schwierigste Teil des Tages: Wach bleiben bis Mitternacht. Denn immerhin wollten wir ja in Is Geburtstag reinfeiern. Gegen 20:30 Uhr haben wir uns dann zu einem kleinen Spaziergang am Rande von Ludwigsburg aufgemacht.

Ich hab keine Ahnung, wo wir da genau rumgelaufen sind, aber die Straßennamen klangen teilweise extrem "amerikanisch". Wir waren fast eine Stunde unterwegs und der Spaziergang hat echt gut getan. I meinte noch, wir könnten ja dann noch Mensch Ärgere Dich Nicht spielen, bis es Zeit zum Anstoßen wird. Die Idee fand ich toll :-)

Da keiner mehr Lust auf eine zweite Runde Raclette hatte, wurde Schokolade auf den Tisch gestellt. Ich hatte 2-3 von diesen Mini Täfelchen. Und dazu Cola - um wieder etwas wacher zu werden. RICHTIGE Cola! Kein light oder zero oder wie die alle heißen. Echte Cola! Lecker war sie. Aber über die Kalorienbilanz vom Samstag denke ich mal lieber nicht nach ;-)

Mit Spieleabend wurde es dann auch nichts mehr. Denn I fing irgendwann an, über Youtube irgendwelche von seinen Lieblingsliedern vorzuspielen. Absolut nicht meine Welt (Techno und Trance). Daher war es mir schnell langweilig. Auch als es dann um 80er Songs ging und Schatz plötzlich voll in seinem Element war, war mir langweilig. Für die 80er bin ich wohl zu jung. Ich kann erst ab den 90er Jahren musikalisch richtig mitreden ;-) In den 80ern hab ich nämlich noch Bibi Blocksberg und Benjamin Blümchen als Hörspiel gehört ;-D

Kurz vor Mitternacht haben wir dann "Bescherung" gemacht. I hat sich über seine Geschenke sehr gefreut. Da wir alle keinen Alkohol trinken, haben wir um Mitternacht mit O-Saft angestoßen. Das war echt lustig :-) Es geht auch ohne Sekt!
Und dann wurde es etwas betriebsam, da wir den Bus um 0:20 Uhr erwischen wollten. Wir haben uns an der Haltestelle verabschiedet. I hatte uns noch erklärt, wann und wo unser Zug fährt. Als wir fragten, wann er am nächsten Tag nochmal kommen würde, sagte er, er müsste noch für den anderen Besuch Vorbereitungen treffen und wir würden ihn am Sonntag nicht nochmal sehen. Davon waren wir jetzt nicht ausgegangen und daher etwas enttäuscht. Soviel Aufwand unsererseits und dann haben wir ihn nur ein paar Stunden gesehen :-( Echt schade. Aber nicht zu ändern. Er hatte als Geburtstagskind sicher noch genug Stress.

Um 1 Uhr waren wir dann endlich im Bett und ich hab durchgepennt bis mich meine Blase um 7:30 Uhr lauthals daran erinnerte, dass sie kurz vorm Platzen stünde.

Danach wollte ich noch eine Stunde weiter pennen, denn wir wollten so gegen 8:30 Uhr aufstehen. Aber da sich das Fenster nicht richtig verdunkeln ließ war es für mich schon zu hell, um wieder einzuschlafen. Ich hab also angefangen, am Handy zu spielen und hab versucht, ein paar Sehenswürdigkeiten in Hotelnähe auszukundschaften, die wir uns nach dem Frühstück ansehen könnten. Ich hab keine Ahnung, was ich dann gemacht habe, jedenfalls blökte die Google-Navigations-Dame plötzlich, ich solle links abbiegen!!! Natürlich ist Schatz davon wach geworden :-(
Da es inzwischen aber schon 8 Uhr war, bin ich duschen gegangen während Schatz sich langsam aus dem Bett gepellt hat. Als ich fertig war hüpfte er unter die Dusche und dann wollten wir Frühstücken. Natürlich ist am Sonntag um 9:30 Uhr DIE Frühstückszeit für alle! Es war brechend voll im Frühstücksraum und wir mussten glatt 10 Minuten warten, bis endlich ein Tisch frei wurde. Die Tische waren winzig. Die Teller richtig vollladen, damit man möglichst wenig am Buffet anstehen muss war ein Ding der Unmöglichkeit, da der Tisch gerade genug Platz für je einen Teller und eine Tasse bot. Also sind wir quasi für jedes Brötchen aufgestanden. Echt nervig. Aber am Buffet hatten wir nichts zu meckern. Nur die Räumlichkeiten waren für die Größe des Hotels etwas zu klein - und extrem Laut! Eher ungemütlich. Dafür waren die Betten top. Man kann wohl nicht alles haben.
Nach dem Frühstück haben wir dann unsere paar Sachen eingepackt und haben ausgecheckt. Um 11 Uhr waren wir also startklar zum Sightseeing. Da die Innenstadt von Stuttgart ja direkt neben dem Hotel beginnt, konnten wir auch gleich loslegen.
Wir sind also rüber zur Königstraße - nicht zu verwechseln mit der Königsallee in Düsseldorf ;-) - und von dort quer rüber zum letzten verbliebenen Rest vom Schlossgarten. Ein Teil davon fiel laut I dem Stuttgart 21 Projekt zum Opfer.
















Neues Schloss (Seitenflügel)




Neues Schloss (Hauptflügel)
Durch den Schlossgarten ging es dann zum neuen Schloss, weiter zum alten Schloss. Dort befindet sich heute das Landesmuseum Württemberg. Quer rüber zum Rathaus - eines der hässlichsten Rathäuser, die ich bis dahin gesehen habe!

Altes Schloss u. Landesmuseum Württemberg


Schillerplatz mit Stiftskirche


Schillerplatz

Schillerplatz

Markthalle



Altes Schloss (von hinten)

Markthalle (von hinten)


Rathaus


Marktplatz vor dem Rathaus







Dann ging es hinten herum und über die Königstraße wieder vor Richtung Bahnhof.


Stiftskirche






Schlossplatz

Neues Schloss










Der ursprüngliche Plan sah vor, dass wir (wegen I) erst um 15 Uhr mit dem Zug zurück gefahren wären. Aber da I ja nunmal am Sonntag keine Zeit für uns hatte, standen wir jetzt um kurz vor 13 Uhr wieder fast vor dem Hauptbahnhof und haben überlegt, was wir jetzt noch eine gute Stunde lang machen könnten. Die Zeit war zu knapp für einen Museumsbesuch und alles andere was uns interessiert hätte, wäre zu weit weg gewesen und hätte wieder eine Fahrt mit der U-Bahn benötigt. Abhetzen wollten wir uns auch nicht. Also haben wir uns in einer Bäckerei ein Lunchpaket zusammengestellt, sind noch in der Touristen Information gewesen und haben uns einen Magneten für den Kühlschrank mitgenommen und spontan beschlossen, schon den Zug um 13:20 Uhr zurück zu nehmen. Denn wir waren beide ziemlich K.O. vom Schlafmangel.
Blick aus dem Zug (Rückfahrt)
Hauptbahnhof in Karlsruhe
Die Rückfahrt klappte überraschenderweise einmal reibungslos. Um 17:30 Uhr waren wir endlich daheim. Um 18 Uhr brachte der Schwager Schatz' PC zurück und dann gab es nur noch Abendessen, Couch und wir sind früh ins Bett gegangen.

I meldete sich zwischendurch noch per Textnachricht, klang aber wenig begeistert. Denn am Sonntag, nachdem wir abgereist waren, wollte ja noch S - unsere gemeinsame Freundin zu ihm fahren. Ein gemeinsamer Besuch war ja nicht möglich gewesen, weil sie es nicht geschafft hat, in 6 Monaten das Wochenende frei zu nehmen. Irgendwie hat S es geschafft, B so zu nerven oder zu verärgern, dass er sie nicht in seiner Wohnung haben wollte. Die Wohnung von I stand ja grundsätzlich nie zur Debatte, weil er nur 18 Quadratmeter bewohnt. Das ganze finde ich deshalb so seltsam, weil S und B noch gar nicht aufeinander getroffen waren. S war also schon "lästig" lange bevor sie physisch anwesend war. Keine Ahnung, was da genau passiert ist. Denn wir haben B ja als ruhigen und lieben Menschen kennengelernt.

Gut, wir wissen auch, das S ziemlich laut, umständlich und nervig sein kann - je nach Tagesform. Aber eigentlich ist sie ja auch sehr lieb und umgänglich. Vielleicht erfahre ich diesbezüglich irgendwann mal mehr. Denn I erzählte uns auch, das S im Februar sowas wie einen Nervenzusammenbruch oder Burnout oder was ähnlich gehabt hätte. Davon haben wir absolut nichts mitbekommen. Denn immer wenn wir sie gefragt haben, wie es ihr geht, hat sie gesagt es ginge ihr super und von ihren ganzen Reiseplänen erzählt etc. Irgendwas scheint bei S generell im Argen zu liegen, aber sie öffnet sich nicht und lässt sich nicht helfen. Das macht mir Sorgen, aber man kann sie ja zu nichts zwingen. Ich hoffe jetzt einfach mal auf weitere Infos, denn irgendwie macht man sich ja doch Sorgen.

Vielleicht war es diesbezüglich auch gut, das wir nicht gleich zu Dritt bei B und I eingefallen sind. Denn wenn S es sich gleich mit B verscherzt hat, wäre das vielleicht auch auf uns "übertragen" worden. Zu zweit haben wir jedenfalls - ganz offensichtlich - einen guten Eindruck hinterlassen und wurden für den nächsten Besuch auch als Übernachtungsgäste von B eingeladen ;-) Außerdem hätte ich in meinem "Zustand" wohl auch große Schwierigkeiten gehabt, S zu ertragen - vor allem, wenn sie so einen komischen Tag gehabt hat.

Wenn S es sich nicht auch mit I verscherzt hat, sehen wir die beiden dann wohl an ihrem Geburtstag Anfang Juni wieder. I wird dann wieder bei uns übernachten :-)

Fazit: Tolles Wochenende, einen netten Menschen kennengelernt, super Wetter - aber durch Schlafmangel auch mordsanstrengend :-D Ich glaub, ich werde zu Alt für den Scheiß!

2 Kommentare:

  1. Stuttgart hat mir schon als Studentin gut gefallen - es hat auch so was "südliches" ähnlich wie Freiburg find ich - da hattest du ja schöne aber auch anstrengende Tage

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  2. Hört sich nach einem wunderschönen Wochenende an :-)

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