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Gestern waren wir also mit S unterwegs. Schatz kennt sie natürlich schon länger als ich und legte zum Frühstück das Telefon in die Nähe. Als ich fragte, was das soll meinte er nur: "Pass auf! Sie ruft bestimmt vorher nochmal an." Und so war es dann auch! Eine Stunde, bevor wir uns in der Stadt treffen wollten, klingelte das Telefon:
"Wollt ihr wirklich heute los? Es ist doch so kalt und nebelig. Morgen haben wir alle die Grippe!" Äh....ja. Grippe wird nicht von kaltem Nebelwetter übertragen, sondern durch Viren! Gegen die Kälte kann man sich entsprechend anziehen. Also, wo ist da ein Problem?
Um 10 Uhr trafen wir uns also in der Stadt.
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Lego Weihnachtsmann im Schaufenster |
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An der Münsterbauhütte |
Es ging über den Münsterplatz, durch die Herrenstraße zum Stadtgarten. Die "neue" Schlossbergbahn findet S (wieso auch immer) voll Sch... Trotzdem mussten wir dahin, um die erste Infotafel zum Festungsrundweg zu sehen.
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Blick zum Schlossberg vom Karlssteg |
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Im Stadtgarten |
Den halben Weg hinauf einsparen und mit der Bahn hochfahren, kam auf Grund ihrer Aversion gegen die neue Technik überhaupt nicht in die Tüte! Also: Laufen. Anstatt ihre Puste für den Aufstieg zum Dattler zu sparen, war S die ganze Zeit über die Schlossbergbahn am meckern. Wir haben es versucht zu ignorieren. Irgandwann konnte ich aber nicht mehr und sagte nur noch: "Jetzt hör doch auf zu nörgeln!" :-)
Oben am Dattler angekommen machten wir eine kurze Verschnaufpause, um dann den zweiten Abschnitt bergauf anzugehen. S kam langsam vorwärts, schnaufte ordentlich und schwitze noch mehr. Sehen konnte sie irgendwann auch nichts mehr, da ihre Brille total beschlagen war. Also ging es noch langsamer vorwärts. Die Wegredoute am Redoutenhäusle hätte sie fast nicht gesehen.
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Wegredoute |
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Esskastanie |
Gut, man kann sie auch nur schlecht erkennen, da davon nur noch eine dreieckige Wiese übrig ist und die Bäume teilweise noch zu viel Laub tragen.
Als ich S sagte, von hier aus sei es nicht mehr weit bis oben, war sie sehr erleichtert.
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S braucht eine Pause |
Kurz nach dem Redoutenhäusle erreichten wir den Kommandantengarten. Der Blick von dort war durch den Nebel nicht ganz so schön, aber dennoch ganz gut :-) Wenigstens Freiburg konnte man sehen.
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Kommandantengarten |
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Die einzigen Pilze unterwegs |
Wir sagten S, wir hätten es fast nach oben geschafft. Darauf die etwas anklagende Erwiderung:
"Das habt ihr vorhin auch schonmal gesagt!" Vom Kommandantengarten konnte ich ihr aber schon "ganz oben" zeigen. Das hat sie etwas besänftigt.
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Blick vom Oberen Schloss zurück zum Kommandantengarten |
Entlang der ehemaligen äußeren Mauer, von der man nur noch eine Art Burggraben sehen kann, machten wir uns auf den Weg zum nördlichen Ende der alten Festung. Erstmal oben, auf ebener Fläche angekommen, kam S dann auch wieder zügig voran - was uns doch sehr überraschte. Aber der Aufstieg bis dorthin hat über 1 Stunde gedauert. Wir haben immer brav gewartet und haben versucht, nicht allzu schnell zu gehen. So muss es meinem Freund vor 8 Jahren ergangen sein, als ich mich mit 115 kg die Berge hier rauf schleppte. Während ich von der ständigen Warterei auf S eher genervt war, bewies mein Freund einmal mehr eine Engelsgeduld. Damals mit mir, gestern mit S. Er ist ein Goldstück!
Von der ehem. nordöstlichen Bastion hatten wir dann einen Blick ins Dreisamtal. Der Nebel verzog sich langsam, die Sonne kam raus.
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Nordöstliche Bastion |
Unten sahen wir den Stadtteil Littenweiler und oben, über dem Nebel, lugten die schneebedeckten Schwarzwaldgipfel heraus. Weiter in südlicher Richtung und dann ein Abstecher in den ehem. Innenhof der oberen Festung. Dort steht ein Holzkreuz und markiert den Standort der kleinen Festungskirche.
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St. Petrus Kirche |
Weiter zum Fort Carré. Zwei der vier Bastionen sind noch erhalten. Sie sind wie ein natürliches Eingangsportal und auf einem wurde eine kleine Aussichtsplattform gebaut.
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Die 2 verbliebenen Bastionen des Fort Carré |
Als ich dort im Sommer zuletzt war, war der Pfad hinauf kaum zu erkennen. Gestern musste man sich zwar auch noch durch die Büsche schlagen, konnte aber wenigstens den Pfad wieder sehen :-) Sogar S, die überhaupt nicht trittsicher ist, hat sich im Schneckentempo hinauf gewagt.
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Blick von der Plattform auf's Fort Carré |
Vom Fort Carré ging es durch den befestigten Verbindungsweg (Kommunikation) hinauf zum Schlossbergturm.
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Kommunikation |
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Schlossbergturm, ehem. Standort des Adlerforts |
Da tut sich immer noch gar nichts. Das ist so ein toller Aussichtspunkt (siehe Bild im Blog Header), ein richtiger Touristenmagnet - und er ist schon über ein Jahr gesperrt.
Meine letzte Info war, dass die Stadt den Turm mit Stahstützen - statt wie zuvor mit Holzstämmen - sanieren wollte. Angeblich sollte im Herbst die Wiedereröffnung sein. Jetzt ist Mitte November und der Turm steht noch genauso traurig da wie vorher. Nichtmal angefangen haben sie mit der Sanierung. Ob das jemals noch was wird?
Über die Schlossbergtreppe ging es dann wieder hinab zum kleinen Kanonanplatz, der früher auch mal eine Bastion war.
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Ehem. Bastion unterhalb der Schlossbergtreppe |
Von dort über den breiten Burghaldenring zum Kanonenplatz und hinab zum Schlossbergsteg.
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Blick vom Burghaldenring auf Freiburg |
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Blick vom Kanonenplatz zum Freiburger Münster |
Eigentlich war hier unsere Runde beendet. Etwas mehr als 3 Stunden haben wir für die knapp 8 km benötigt. Im Sommer allein waren es für mich etwas mehr als 8 km und ich habe 2 Stunden gebraucht.
Dann hatten wir noch die glorreiche Idee, ins Freiburger Stadtmuseum zu gehen. Die haben nämlich im Keller ein Model von Freiburg, wie es zu Zeiten der Vauban-Festung aussah. So konnten wir dann genau sehen, wie die Festung früher aussah, wo wir gestern rumgelaufen sind und wie es dort dann heutzutage aussieht. Das war echt toll - eigentlich.
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Freiburger Richtschwert |
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Plan der Festungsanlage |
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Im Keller des Stadtmuseums |
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Model von Freiburg unter Vauban |
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Model von Freiburg unter Vauban |
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Model vom Münsterbau |
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1. OG im Stadtmuseum / Wenzinger Haus |
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Innenhof vom Stadtmuseum / Wenzinger Haus |
Wir werden mit S wahrscheinlich nicht mehr in ein Museum gehen. Die Dame an der Kasse wollte uns ein Kombiticket verkaufen. Alle 5 Museen für 7 EUR. Gut, dass wir das nicht genommen haben! S ist in Museen wie ein Informations-Staubsauger!!! Wir (Schatz und ich) schauen uns die Exponate an, lesen das was uns wirklich interessiert und gehen dann weiter in die nächste Abteilung. S hingegen lies ALLES. Jeden Buchstaben. Ganz genau. Es dauer ewig, bis sie in einer Abteilung fertig ist. Das Stadtmuseum ist jetzt nicht besonders groß: 2 kleine Räume im EG, ein Raum im Keller, 3 Räume im 1. OG und ein kleiner Innenhof. Als wir vor 2 Jahren das erste mal mit meinem Vater dort waren, gab es noch eine Zusatzausstellung im 1. OG. Wir haben etwas mehr als 1 Stunde gebraucht. Jetzt war diese Sonderausstellung nicht mehr da, die Räume recht leer. Nach 45 Minuten waren Schatz und ich durch. Noch im Museum haben wir uns daher von S verabschiedet. Sie meinte, sie hätte jetzt 3 EUR Eintritt bezahlt und wolle sich alles genau ansehen. Außerdem sei sie auch etwas müde. Mit zu uns wollte sie auf Nachfrage auch nicht mehr. Es sei nicht schlimm, wenn wir jetzt gingen. Also, gingen wir, als wir fertig waren. Das Frühstück war eh schon lange her und wir hatten auch Hunger.
Schatz hat sie später dann nochmal angerufen. Da meinte sie dann, sie sei schon sehr enttäuscht gewesen, dass wir einfach gegangen wären. (Hä?!) Wir hätten ja auch kurzzeitig was anderes unternehmen können, damit wir uns dann nachher wieder getroffen hätten. Das wäre für uns auch kein Problem gewesen. Wieso hat sie das dann nicht schon im Museum vorgeschlagen?! In der Zeit, in der sie dort Infos aufsaugt, hätten wir ja fix bei Nordsee ein Fischbrötchen essen können.
Das ganze erinnert mich grad stark an unseren gemeinsamen Urlaub im Allgäu, wo sie am Ende heulend in der Ecke saß. Sie hat immer gesagt, alles sei OK so und in Wirklichkeit hat es ihr dann doch nicht gepasst. Aber woher sollen wir das bitte wissen, wenn sie es uns nicht sagt? Außerdem ist sie einer von den Menschen, die immer alles gemeinsam machen möchte, wenn man sich für gemeinsame Aktivitäten bzw. Urlaub zusammentut. Aber wir finden, man ist erwachsen, muss nicht ständig aneinander kleben. Außerdem haben wir ja auch nicht immer die gleichen Interessen oder Prioritäten. Wieso sich also nicht mal zwischendruch trennen? Aber für S ist das scheinbar blöd. Ach, ich weiß auch nicht. Manchmal ist es echt schwierig mit ihr, dabei ist sie so furchtbar nett. Eigentlich würden wir gern öfters was mit ihr unternehmen - wenn sie denn Zeit hätte. Aber wenn dann wieder so Komplikationen auftreten wie gestern, dann bin ich froh, dass wir uns nicht öfters sehen. Wisst ihr, was ich meine?
hach nicky wenn ich das so lese weiß ich wieder, warum ich am liebsten alleine unterwegs bin (gut, wenn ich nicht single wäre, würde ich natürlich mit Partner gehen) - allerdings wäre ich in dem beschriebenen Fall die "Bremse" gewesen, aber niemals niemals niemals würde ich nörgeln, sondern im Gegenteil mich schwer genieren, dass ich die anderen aufhalte. Und in so einem Museum dann weiter eure Geduld zu strapazieren, fiele mir im Traum nicht ein, da wäre ja Anpassen keine nicht erreichbare Kraftanstrengung gewesen, sondern einfach - mh - Anstand? Naja, ich bewundere eure Geduld, ein schöner Bilderbeitrag ist es trotzdem geworden - ah und Vauban! Der hat bei uns im Saarland auch schwer gebaut, die ca. 20 km entfernte Stadt Saarlouis ist heute noch recht gut erhalten von den Wehranlagen und Kasematten her, und einen Vauban-Premiumweg gibts auch (muss ich mal gehen)
AntwortenLöschenBei uns in der Nähe, direkt auf der anderen Rheinseite, ist das Örtchen Neuf-Brisach (Neu-Breisach) in Frankreich. Da sind die sternförmigen Anlagen noch komplett erhalten. Einmal war ich schon dort. Wenn man durch die Gräben spaziert und sich vorstellt, wie damals das Donnern der Kanonen darüber geschallt hat...Wahnsinn :-) Das Saarlouis auch von Vauban "(um)gebaut" wurde, wusste ich gar nicht!
LöschenMit meinem Freund bin ich echt gern unterwegs. Wir können nämlich auch kilometerweit gemeinsam laufen, ohne ein Wort zu sagen, ohne dass es unangenehm wird. Das ist toll. Aber alleine war ich auch schon unterwegs. S hat fast die ganze Zeit gequatscht. Tiere lassen sich so natürlich nicht beobachten...
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